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Heusenstammer Agentur Ballcom startet Umfrage zum heutigen Weltfrauentag

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Von: Claudia Bechthold

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Zum heutigen Weltfrauentag haben die Chefinnen der Heusenstammer Ballcom eine Umfrage gestartet.
Zum heutigen Weltfrauentag haben die Chefinnen der Heusenstammer Ballcom eine Umfrage gestartet. © p

„Beharrlich bleiben“, „Bei Vorurteilen gelassen bleiben, souverän kontern“, „Mutiger werden“: Frauen in Führungspositionen aus Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet haben ihre eigenen Rezepte und Ratschläge, wenn es darum geht, Voreingenommenheit im beruflichen Alltag zu begegnen – Vorurteilen, die meist von Männern, aber auch von Frauen geäußert werden.

Heusenstamm - Zum heutigen 111. Internationalen Frauentag haben die Geschäftsführerinnen der Heusenstammer Kommunikationsagentur Ballcom, Katja Ebert und Madeleine Ball, Frauen in Führungspositionen befragt, wie sie mit solchen Vorurteilen umgehen. Sie nahmen damit Bezug auf das diesjährige Motto des Weltfrauentages: „Break the Bias“ – „Stoppt beziehungsweise brecht die Voreingenommenheit“. Die Antworten aller Befragten sind online auf ballcom.de/breakthebias nachzulesen.

„In unserem Netzwerk haben wir erfreulich viele Frauen in leitenden Positionen“, berichtet Katja Ebert. „Wir wollten mit unserer Umfrage quer durch die Wirtschaft in Rhein-Main ein Stimmungsbild erhalten, inwiefern diese Frauen Voreingenommenheit ausgesetzt sind oder waren. Viele berichten, dass sie vor allem als Berufsanfängerinnen auf Vorurteile über ihre berufliche Eignung trafen. Ich selbst habe zum Glück immer nur Förderung erhalten und war keinen Vorurteilen ausgesetzt, die meine Qualifikation und Leistungsfähigkeit betreffen – auch, wenn ich bei einigen wenigen Meetings gebeten wurde, mich um den Kaffee zu kümmern.“

Erika Schulte, Geschäftsführerin der Hanau Wirtschaftsförderung GmbH, hat Mathematik und Physik studiert und begann ihren Berufsweg in der männerdominierten IT-Branche. „Mein Äußeres, meine Kleidung, waren immer mehr ein Thema als bei meinen männlichen Kollegen. Ich hatte teils extrem konservative Kollegen und Mitarbeiter, aber auch immer das Glück, Vorgesetzte zu haben, die mich gefördert haben. Heute spüre ich generell wenig bis keine Voreingenommenheit; da jammern eher die Männer zwischen 30 und 50 wegen der Frauenquote: Ihre Aufstiegschancen seien geringer geworden, bei gleicher Qualifikation käme jetzt eine Frau zum Zug. Eine ganz neue Erfahrung!“

Allerdings: Voreingenommenheit und Vorurteile gegenüber Frauen gehören noch lange nicht der Vergangenheit an. Madeleine Ball berichtet: „Gemeinsam mit meinem Mann habe ich Ballcom gegründet. Als er ausgestiegen ist, um Heusenstamms Bürgermeister zu werden, war es selbstverständlich klar, dass ich die Agentur weiterführe. Da haben einige Personen ernsthaft angenommen, dass ich jetzt als Lebensaufgabe die Frau vom Bürgermeister werde. Aber anstatt ihnen dieses Vorurteil oder überkommene Rollenverständnis vorzuwerfen, kommuniziere ich offensiver. Weibliche Kommunikation ist oft bescheidender als männliche, sodass es zu falschen Wahrnehmungen kommen kann.“

Einen positiven Blick hat Dr. Johanna Höhl-Müller. Für die Geschäftsführerin der Dr. Höhl‘s GmbH ist klar: „Wenn die Qualifikation stimmt, setzt sich eine Frau auch durch. Zumal die heranwachsende Generation männlicher Kollegen und Vorgesetzter in der Regel Mütter hatte, die berufstätig waren und bei ihren Söhnen ein ganz anderes Frauenbild geprägt haben als in meiner Generation. Das ist eine Entwicklung, die der Chancengleichheit von Frauen im Berufsleben sehr zuträglich ist.“  clb

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