Heusenstammer Bauausschuss debattiert über zukunftsweisende Themen

Mehrere stark in die Zukunft weisende Themen stehen derzeit auf der Agenda der Stadtverordneten. So empfahlen die Mitglieder des Bauausschusses bei Enthaltung der Grünen eine Stellungnahme der Stadt zum Entwurf des neuen Nahverkehrsplans für den Kreis Offenbach.
Heusenstamm – Die wichtigsten Punkte dabei: S1 und S2 sollen viertel- und nicht mehr halbstündlich verkehren, die Lücke hin zur Dreieichbahn bis nach Dieburg soll geschlossen werden und irgendwann soll Heusenstamm eine zweite S-Bahn-Haltestelle erhalten.
Wie Erster Stadtrat Uwe Michael Hajdu weiter mitteilte, wird ebenso eine Expressbus-Linie OF-96 zwischen Heusenstamm und Darmstadt geprüft. Als gesetzt gilt der Hopper, die Kleinbus-Alternative quer durch die Stadt; und die Busverbindungen im Gewerbegebiet Süd sollen eine deutliche Verbesserung erfahren, führte Hajdu aus. Dabei sei manches noch in der Anfangsplanung, etwa die Verlängerung der S2. „Natürlich wissen wir derzeit nicht, ob davon wenigstens unsere Kinder mal profitieren.
Schnellerer S-Bahn-Takt sorgt im Heusenstammer Bauausschuss für Bauchgrummeln
Der Gedanke an den schnelleren Takt der S-Bahn mache ihr „Bauchgrummeln“, wandte allerdings Funda Hagelauer von den Grünen ein. „Es gibt jetzt schon, bei einer halben Stunde Abstand, lange Schlangen vor der Schranke“, sagte sie. Hagelauer forderte daher, zugleich das Konzept der Frankfurter Straße mit zu überdenken. Und das nicht nur hinsichtlich des Verkehrs, sondern auch aufgrund der zusätzlichen Lärmbelästigung für die Anwohner. „Das alles ist eine Beeinträchtigung der Wohnqualität“, sagte sie. Indes betonte Hajdu, die Stadt habe bereits Schallmessungen vorgenommen. „Auch wenn das im Grunde nicht unsere Aufgabe ist“, sagte er und verwies auf das „Lärmschutzkonzept Schiene“ des Landes Hessen. Darüber hinaus gab der Stadtrat zu bedenken: „Wenn wir wollen, dass mehr Menschen ihr Auto stehen lassen, müssen wir den Nahverkehr verbessern.“
Auch hinsichtlich der Frage zusätzlicher Parkplätze wies der Erste Stadtrat auf die Verkehrswende mit den Nutzungsmöglichkeiten von Hopper, Bus und Fahrrad hin. Darüber hinaus teilte Bürgermeister Steffen Ball mit, die Stadtverwaltung setze sich mit dem Thema Frankfurter Straße bereits auseinander, eine Verkehrszählung sei geplant.
Bauausschuss Heusenstamm stimmt Starkregen-Gefahrenkarte zu
Ebenso positiv beschied der Ausschuss einen Antrag der Fraktionen Volt und SPD, nach dem eine Starkregen-Gefahrenkarte für Heusenstamm erstellt werden soll. „Darauf könnten wir Schutzmaßnahmen aufbauen, um Schaden von unserer Stadt abzuwenden“, sagte Can Payasli (Volt). Die möglichen Kosten bezifferte der Bürgermeister mit einer Summe zwischen 50 000 und 80 000 Euro, ein Starkregen-Management habe die Stadt im Blick.
Diskutiert wurde in diesem Zusammenhang ein Vorschlag von Funda Hagelauer, die für eine Zusammenarbeit hinsichtlich der Regenkarte mit Dietzenbach und Obertshausen plädierte. „Es macht ja keinen Sinn, wenn wir wie in einem Sandwich liegen und links und rechts wird nichts getan“, gab sie zu bedenken. Ball stellte fest, eine Kooperation mit anderen Kommunen sei nicht zweckmäßig, eine Starkregen-Gefahrenkarte sei grundsätzlich spezifisch auf eine Stadt und Wohngebiete ausgerichtet. „Das hat mit den Nachbarkommunen nichts zu tun.“
Erfreuliche Nachrichten hatte der Bürgermeister dann noch zum Thema Glasfaser zu verkünden: So hätten sowohl die Telekom als auch das Unternehmen „GVG Glasfaser“ angekündigt, entsprechende Netze zu errichten. „Das heißt, dass unsere Bürger eine Auswahlmöglichkeit haben“, sagte Ball. Allerdings müsse die Stadt darauf schauen, dass nicht beide Firmen die gleiche Straße in kurzer Zeit aufrissen und Trassen verlegten. „Da müssen wir einvernehmliche Lösungen suchen und vielleicht das Projekt Gigabit-Region zurate ziehen.“ Auf mehreren Wegen wolle man die Bürger informieren, nach den Sommerferien sei eine Informationsveranstaltung geplant. (Barbara Scholze)