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Heusenstammer Fitnessstudio bietet EMS-Training für zu Hause an

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Über ein kleines Programm auf dem Handy überwacht Studio-Leiterin Melanie Wittmann de Olivo (links) die Daten von Camilla Ramirez, die den Muskeln stimulierenden EMS-Anzug trägt.
Über ein kleines Programm auf dem Handy überwacht Studio-Leiterin Melanie Wittmann de Olivo (links) die Daten von Camilla Ramirez, die den Muskeln stimulierenden EMS-Anzug trägt. © PROCHNOW

Er sitzt wie angegossen, schwarz, schick, sportlich, mit kurzen Ärmeln und Beinen. Er gleicht einem Taucheranzug, auffällig sind die eingearbeiteten Kissen, die sich über den Gliedmaßen, auf Brust und Rücken aufbauschen. Darunter steckt viel Technik, erläutert Melanie Wittmann de Olivo. Sie stellt in diesen Tagen im Fitnesstempel „Dein Kursstudio“ das Weltpatent EMS-Home vor. Die Abkürzung steht für „Elektrische Muskel-Stimulation“. Sie soll Muskel- und Gewebeaufbau im Training, aber auch einfach beim Tragen fördern.

Heusenstamm - Camilla Ramirez empfängt sonst Kundinnen und Kunden des Studios in den neuen Räumen Im Seligenstädter Grund und weist sie ein. Jetzt ist sie in den EMS-Anzug geschlüpft, hat das Steuergerät am Gürtel befestigt und eingeschaltet. Die Muskeln in den einzelnen Körperregionen werden in der Intensität angeregt, die sie in der App auf ihrem Mobiltelefon eingestellt hat.

Auf dem Handy lassen sich alle Körperfelder zusammen steuern oder Arme, Bauch, Schulter, Rücken, Gesäß und Beine einzeln. Eine konkrete Einstellung empfehlen Leiterin Melanie Wittmann de Olivo und die qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihres Teams. Sie erarbeiten auch individuelle Programme für Übungen, die sich an Größe, Gewicht und eventuellen Erkrankungen orientieren. Am Training können Trägerinnen und Träger dann unter Anleitung zu bestimmten Terminen im Studio teilnehmen oder über das Internet und per Videokontakt.

Expertin Camilla Ramirez demonstriert einige der typischen Bewegungen mit dem EMS-Anzug auf dem Parkett und auf einer Matte im großen Spiegelsaal: Einen Ausfallschritt, dabei mehrmals auf und ab wippen, danach dasselbe mit einem Gewicht in den Händen. Das hält die junge Frau ausgestreckt, während sie abwechselnd sitzt, sich auf den Rücken legt und wieder aufrichtet. Auch Liegestützen auf Zehenspitzen und Ellenbogen gehören zum Ablauf.

In Medizin, Physiotherapie und Leistungssport werde der Muskelaufbau über die Stimulation durch elektrischen Strom schon seit vielen Jahren eingesetzt, informiert die Sprecherin des Dance & Jumping Studios Rhein-Main. „Die Wirksamkeit bei verschiedenen Anwendungen ist durch viele wissenschaftliche Studien belegt“, wirbt sie. Bereits Ende der 1990er Jahre wurde EMS als „hocheffizientes Ganzkörpertraining mit Elektrodenpaaren an allen Hauptmuskelgruppen erprobt“, heißt es in der Internet-Präsenz des Systems.

Musste anfangs noch spezielle, leitfähige Trainingsunterkleidung nass getragen und dazu ein Kabelsalat bewältigt werden, genügte später das Anlegen von Elektrodenwesten. Es folgte die Nutzung in speziellen Studios mit kundigen Personal-Trainern – schon zu diesem Stadium war das Kursstudio dabei.

„Die modernen Einteiler liegen wie eine zweite Haut auf dem Körper“, schwärmt Melanie Wittmann de Olivo für die aktuelle Kollektion. Und die drahtlose Technik erleichtere zusätzlich ebenfalls die Anwendung, sodass EMS nun auch bequem und coronakonform daheim möglich sei.

Dieser Schritt komme vor allem Berufstätigen im häuslichen Büro, Müttern und Vätern bei der Kinderbetreuung sowie Joggern zugute. Aus diesen Personengruppen hat der Fitnessbetrieb im Seitengebäude des Rainbow-Centers am Seligenstädter Grund schon mehrere Heusenstammer sowie Interessierte anderer Städte gewonnen, die sich regelmäßig zu den Übungseinheiten zuschalten. Die Kosten inklusive EMS-Anzug beginnen bei 16 Euro pro Monat. (Michael Prochnow)

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