Heusenstammer Förderverein Balthasar Neumann stellt sich auf veränderte Gemeinden ein

Breiter aufstellen für die Zukunft möchte sich der Förderverein Balthasar Neumann – auch mit Blick auf die Folgen des Pastoralen Wegs der katholischen Kirche. Deshalb hat der Vorstand den Mitgliedern eine Änderung der Satzung vorgeschlagen, über die am Mittwoch, 1. September, entschieden werden soll.
Heusenstamm - Es wäre nicht die erste Erweiterung seiner Tätigkeiten für den Förderverein. Als der heutige Ehrenvorsitzende Herbert Margraf die Institution gemeinsam mit anderen am 18. März 1996 ins Leben rief, ging es vor allem darum, die wertvollen Fresken in der von Balthasar Neumann errichteten Kirche St. Cäcilia zu retten. Die vom Verwaltungsrat der Pfarrgemeinde beschlossene Restaurierung der Deckengemälde des Augsburger Malers Christoph Thomas Scheffler galt es zu finanzieren. Als vor etwa 14 Jahren aus den drei Heusenstammer Gemeinden St. Cäcilia, Maria Himmelskron und Mariä Opferung eine Pfarrgruppe wurde, stellte sich auch der Förderverein darauf ein. 2007 erweiterte man den Satzungszweck auf die Erhaltung aller drei Kirchen.
Nun plant die katholische Kirche erneut eine Erweiterung ihrer Pfarrgemeinden. Mit dem Pastoralen Weg sollen bis 2030 größere Pfarrgruppen entstehen (wir berichteten). Wie der Zuschnitt dieser neuen, größeren Gemeinden aussehen wird, ist noch offen. Heusenstamms Pfarrgemeinderat hat sich für einen Zusammenschluss mit der Dietzenbacher Gemeinde St. Martin ausgesprochen. Denkbar wäre aber auch ein Zusammengehen mit Obertshausen, Mühlheim und beziehungsweise oder Rodgau. „Die Entscheidung wird das Bistum Mainz im nächsten Jahr fällen“, sagt Norbert Holzamer, Vorsitzender des Fördervereins Balthasar Neumann. Darauf möchte man im Verein vorbereitet sein.
„Welche Gemeinden auch immer dazu kommen, wir wollen den Menschen in diesen Orten die Möglichkeit bieten, sich in unserem Verein zu engagieren“, erläutert Norbert Holzamer. Deshalb soll die Satzung nun so verändert werden, dass auch die religiösen Bauten in jenen Städten, die dann zur neuen, größeren Pfarrgruppe gehören, erhalten und entsprechend gefördert werden sollen.
Dies setze allerdings auch voraus, dass Menschen aus jenen Orten bereit sind, Mitglied im Förderverein zu werden und in diesem mitzuarbeiten, betont Norbert Holzamer. Einerseits wolle man die Institution damit auf breitere Füße stellen, andererseits aber auch vermeiden, dass man kirchliche Bauten in den dann zur Pfarrgruppe zählenden Orten nicht erhalten dürfe. „Zumal klar ist, dass auch die Bauzuschüsse des Bistums mit abnehmenden Kirchensteuerzahlungen weniger werden.“
Mit dieser Erweiterung des Satzungszwecks plant der Vorstand des Fördervereins aber auch eine Erweiterung seiner Spendensammlungs-Tätigkeiten. Es sind vor allem Konzerte, mit denen die Mitglieder bislang Geld für den guten Zweck eingenommen haben. Diese fanden – bis zum Beginn der Pandemie – in den Heusenstammer Kirchen statt. Dazu könne man dann freilich auch andere Gotteshäuser nutzen, betont Norbert Holzamer.
Den 25. Geburtstag des Fördervereins möchte der Vorstand auch nicht sang- und klanglos vorübergehen lassen. „Wir planen für den Kirchweihsonntag am 19. September einen Gottesdienst auf dem Platz vor St. Cäcilia“, berichtet Norbert Holzamer. Und die Jahreshauptversammlung beginnt am Mittwoch, 1. September, um 19.30 Uhr im Saal für Vereine, Rembrücker Straße 2. Holzamer: „Der Saal im Pfarrheim Maria Himmelskron wäre zu klein zur Einhaltung der Corona-Regeln.“ (Claudia Bechthold)