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Heusenstammer Repair-Café setzt kaputte Gegenstände wieder instand

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Die Kaffeemaschine von Evelyne Appel ist defekt. Die Helfer beim Repair-Café setzen das alte Elektrogerät mit gekonnten Handgriffen wieder instand.
Die Kaffeemaschine von Evelyne Appel ist defekt. Die Helfer beim Repair-Café setzen das alte Elektrogerät mit gekonnten Handgriffen wieder instand. © wittekopf

Jeder hat Gegenstände, die nicht mehr so funktionieren, wie sie sollen. Doch guter Rat ist teuer. Hilfe verspricht das neue Heusenstammer Repair-Café.

Heusenstamm – Dort können Schlossstädter ihre defekten Geräte wieder instand setzen lassen. Wer sein kaputtes Gerät in ein Fachgeschäft bringt, wird meist mit einem mitleidigen Blick und einem Achselzucken abgespeist. „Das lohnt sich nicht, da wird die Reparatur teurer als der Neukauf“, ist oft zu hören. Wegwerfen ist allerdings nicht immer die beste Lösung. Das Heusenstammer Repair-Café bietet nun jeden letzten Samstag von 14 bis 17 Uhr all jenen Hilfe an, die die Lebensdauer von defekten Gegenständen verlängern wollen.

Frei nach dem Motto „Gemeinsam Reparieren statt Wegwerfen!“, haben elf technisch versierte Heusenstammer diese Erste Hilfe Initiative gegründet. Das erste Treffen fand aus Mangel an Räumen auf dem Grundstück von Hartmut Scharmann in der Balthasar-Neumann-Straße statt. Sie alle verbindet, dass sie die Lebensdauer von Alltagsgegenständen verlängern wollen. „Es ist eine Schande, wie viele Geräte weggeworfen werden müssen, weil sie keiner mehr reparieren kann“, sagt Hartmut Scharmann. Die Lösung: „Hilfe zur Selbsthilfe. Defekte Dinge in angenehmer Atmosphäre gemeinschaftlich reparieren“, lädt das Café ein.

Fernmeldetechniker Jürgen Bückle inspiziert die alte Espressomaschine von Evelyne Appel. Die Heusenstammerin gesteht, ihr Gerät nicht immer entkalkt zu haben. Nach dem Öffnen des Brühautomaten ist die Ursache schnell gefunden. Bückle zeigt Appel einen ungefähr fünf Zentimeter langen Schlauch, der verdächtig auf Verkalkung hinweist. Auch die weitere Spurensuche im Innern des Geräts bestätigt Bückles Anfangsverdacht. Schließlich baut der versierte Espressomaschinen-Flüsterer die Heizplatte aus und reinigt sie. Jetzt folgt noch die Endkontrolle – und tatsächlich funktioniert wieder alles.

Die Dampfbügelstation von Gerhard Winter ist für die Helfer eine harte Nuss. „Die ist mir leider runtergefallen und jetzt verweigert sie den Dienst“, berichtet er. Auch hier ist Bückle zur Stelle. Zusammen mit Scharmann vermutet er einen Bruch im Heizdraht. „Dieser Draht ist oft in Keramik eingebettet. Beim Hinfallen bricht die Masse und nimmt den Draht oft mit.“ Das Messen des elektrischen Widerstands bestätigt den Verdacht. „86 Kilo-Ohm ist zu viel.“ Leider irreparabel, sagt Scharmann.

Erfolgreicher sind dagegen Jochen Friedrich und der neue Klimamanager Heusenstamms Lukas Welge. Sie reparieren den kleinen Kinder-Roller von Piet. „Der wackelt“, sagt der kleine sportliche Mann. Schnell sind die Spezialisten zur Stelle, ziehen ein paar Schrauben nach. „Das wackelt immer noch“, mokiert Piet nach einer ersten Prüfung. Also wird noch mal nachjustiert. Diesmal hält die Reparatur auch Piets kritischem Blick stand,

„Das Repair-Café ist Teil des städtischen Klimaanpassungskonzeptes und ein Baustein auf dem Weg zur klimafreundlichen Kommune“, erläutert Klimaschutzmanager Lukas Welge. Wer Räume zur Verfügung stellen kann, am besten eine alte Werkstatt, darf sich unverbindlich beim Repaircafé melden. Weitere Informationen unter: repaircafe-heusenstamm.de (Burghard Wittekopf)

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