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Karneval Klub Disharmonie feiert Fastnachtssitzung mit neuem Konzept

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Von: Lisa Schmedemann

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Eine Ära endet: Das Präsidentenpaar Mechthild Kilian-Schädlich (zweite von Rechts)und Dieter Heberer übergibt den „Prosecco-Kehlscher“ die Moderation - und geht in Rente. Die Tanzgruppe „Pink Ladies“ indessen präsentierten sich passend zum Motto „Piraten“ im Meerjungfrauendress.
Eine Ära endet: Das Präsidentenpaar Mechthild Kilian-Schädlich (zweite von Rechts)und Dieter Heberer übergibt den „Prosecco-Kehlscher“ die Moderation - und geht in Rente. © SCHMEDEMANN

Leinen los und Segel setzen – Schatzinsel voraus. Der Karnval Klub Disharmonie (KKD) hat nach langer Odyssee durch verschiedene Coronawellen schließlich wieder den Anker in der TSV-Halle an der Jahnstraße geworfen.

Heusenstamm – In diesem Jahr heißt es also wieder „Heusestamm Helau“ und „Ahoi“ dazu, denn das Motto dieser Kampagne ist klar: Piraten kapern die Schlossstadt.

Die Vorfreude auf die Sitzung mit Gesang, Tanz und Büttenreden ist schon vor Beginn greifbar. Im ausverkauften Saal tummeln sich Seeräuber und Meeresbewohner, die sich auf einen bunten Abend mit altbewährter Unterhaltung, aber auch einigen Neuerungen freuen, die das Präsidentenpaar zum Anfang verkündet. Zwar war es schon länger kein Geheimnis mehr, dass Mechthild Kilian-Schädlich und Dieter Heberer „von auf der Bühne zu vor der Bühne“ wechseln würden, doch wurde so die Amtsübergabe ans neue Moderatorenteam, die „Prosecco-Kehlscher“, samt weinendem und lachendem Auge offiziell

Auch sonst hat sich der Rahmen der Sitzung etwas verändert: Neben dem Präsidentenpaar fehlt der Elferrat auf der Bühne. Dem Spaß tut das jedoch keinen Abbruch, auch wenn die Sitzung nun in einem engeren Zeitkorsett steckt. „Wir haben die Abläufe etwas beschleunigt, damit wir hintenraus schneller zur Party übergehen können“, sagt der KKD-Vorsitzender Matthias Kilian. Auch die Sektbar ist für den anschließenden „Maskenball“ in den Saal verlegt worden.

Apropos „Maskenball“: Der noch bis Aschermittwoch „entmachtete“ Bürgermeister Steffen Ball musste sich von Protokoller Dirk Reiser so manchen Spruch gefallen lassen. Mit Scharfsinn und dem Finger genau auf der Wunde fasst der Redner die vergangenen Jahre seit der Pandemie zusammen und arbeitet sich dabei vom Weltgeschehen bis ins Lokale vor. „Die Maskenpflicht war für viele auch eine Chance“, stellt der Protokoller fest. Während der Nachwuchs – vertieft ins Smartphone – vom Lockdown nicht viel mitbekommen hat, teilt er diesen Eindruck in Hinblick auf den Regierungswechsel und fragt: „Kann ein Mann eigentlich Kanzlerin sein?“ Was zur letzten Kampagne noch eine Pointe gewesen wäre, sei jetzt nur noch ein Witz. Im Gegensatz zum Bundeskanzler bemerke er beim neuen Bürgermeister durchaus den Aktionismus. Da werde schnell gehandelt: Nach Beschwerden aus dem Neubaugebiet zieht er prompt den Jugendlichen die Bank unter‘m Bobbes weg.

Die Tanzgruppe „Pink Ladies“ indessen präsentierten sich passend zum Motto „Piraten“ im Meerjungfrauendress.
Die Tanzgruppe „Pink Ladies“ indessen präsentierten sich passend zum Motto „Piraten“ im Meerjungfrauendress. © Schmedemann, Lisa

Büttenredner Thomas Hartmann weiß als „Undercover-Mitarbeiter der Stadt“ von so einigen Geheimnissen zu berichten: Das überirdische Rohr am Friedhof ist nach Hartmann nicht etwa für Wasser da – sondern eine Bierleitung von der Glaabsbräu direkt ins Feuerwehrhaus.

Für musikalische Unterhaltung sorgen Matthias Wildhirt alias „Schlager Wildy“ sowie die Schobbekrönscher und laden zum Schunkeln und Mitsingen ein. Die „Pink Ladies“ wirbeln als Meerjungfrauen über die Bühne und präsentieren einen Showtanz mit Gardeelementen passend zum Kampagnenthema. Für den Auftritt der „Prinzen“ wird der Saal in Dunkelheit getaucht und der Vorhang zugezogen. Als sich dieser wieder öffnet, erlebt die Narrenschar, was aus 4500 LED-Lämpchen und 100 Stunden Arbeitszeit werden kann. Die Prinzen überzeugen abermals mit einer funkelnden und leuchtenden Lichtshow.

Neben dem närrischen Jubiläum von 33 Jahren, dass der 1989 gegründete Verein nun gebührend nachholen konnte, blickt auch Ralf Rebel auf 20 Jahre KKD zurück. 2003 stand er erstmals „in de Bütt“, trat zuvor schon bei anderen Fastnachtstreibenden auf. Für seine Verdienste in der Heusenstammer Fastnacht dankt ihm Matthias Kilian auf besondere Weise und verleiht ihm das „Goldene Vlies“, die höchste karnevalistische Auszeichnung.

Närrisch geht es am Dienstag in der Schlossstadt weiter. Ab 14.11 Uhr setzt sich der Fastnachtsumzug in der Schlossstraße in Bewegung und schlängelt sich durch den Torbau, Bgm.-Kämmerer-Straße, Paulstraße, Feldstraße, Ludwigstraße, Eisenbahnstraße, Frankfurter Straße und endet schließlich auf dem Kirchplatz gefeiert wird. (Von Lisa Schmedemann)

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