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Kriminalität in Heusenstamm sinkt auf niedrigsten Stand seit 2018

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Von: Joshua Bär

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Zieht ein positives Fazit: Marc Heinl (links, mit Stellvertreter Thomas Schuler), Leiter der Polizeistation in Heusenstamm, sieht Heusenstamm als vergleichsweise sicheren Ort zum Leben an.
Zieht ein positives Fazit: Marc Heinl (links, mit Stellvertreter Thomas Schuler), Leiter der Polizeistation in Heusenstamm, sieht Heusenstamm als vergleichsweise sicheren Ort zum Leben an. © bär

In Heusenstamm ist die Zahl der gemeldeten Straftaten im vergangenen Jahr deutlich gesunken. 932 Anzeigen sind bei dem zuständigen Polizeipräsidium Südosthessen (PPSOH) 2022 eingegangen.

Heusenstamm – Das geht aus der jüngst veröffentlichten Kriminalstatistik für das abgelaufene Jahr hervor. Weniger als tausend gemeldete Straftaten hatte es in der Schlossstadt zuletzt 2018 gegeben (908). 2021 lag die Zahl noch bei 1641.

„Wir ziehen eine durchaus positive Bilanz“, sagt Marc Heinl, Leiter der Polizeistation in Heusenstamm. Rund 700 Straftaten weniger als 2021 zeigten, dass die Schlossstadt ein durchaus sicherer Ort zum Leben ist. Eine positive Nachricht: „Wir haben in Heusenstamm keinen Mord und keinen Totschlag im vergangenen Jahr gehabt.“

Den stärksten Rückgang verzeichnet die Stadt 2022 bei den Betrugsdelikten. Dort ist die Zahl von 1044 auf 392 gesunken. „2021 wurden die Anzeigen gegen den Goldhändler PIM eingerechnet, die fallen für 2022 natürlich weg“, erklärt Heinl die rückläufigen Anzeigen. Der Inhaber des Goldhandels wurde, wie berichtet, im Dezember 2022 zu sechs Jahren Haft wegen Betrugs und vorsätzlicher Geldwäsche verurteilt.

Betrug ist der Statistik zufolge dennoch mit Abstand die am häufigsten begangene Straftat. Vor allem beim Versandhandel schlagen die Täter laut dem Stationsleiter vermehrt zu. „Der Betrug im Internet hat den Ladendiebstahl als häufigstes Delikt abgelöst“. Als Beispiel nennt Heinl Täter, die Pakete über den Internethandel an Packstationen oder weitere Ablageorte bestellten, dort abholten, aber nicht bezahlten.

Ebenfalls zu den häufig gemeldeten Straftaten gehören die sogenannten Rohheitsdelikte, zu denen unter anderem Raub oder Erpressung zählen. 179 Anzeigen sind 2022 beim Polizeipräsidium eingegangen, eine mehr, als im Jahr zuvor. Mehr als die Hälfte davon (78) gingen wegen Körperverletzung ein. „Das hat definitiv etwas damit zu tun, das Corona vorbei ist“, sagt Heinl. Denn seit dem vergangenen Jahr würden wieder mehr Feste stattfinden, sich die Menschen wieder öffentlich versammeln. Das erhöhe das Potenzial für körperliche Angriffe. Gefährliche Körperverletzungen zum Beispiel mit Waffen sind dagegen zurückgegangen, 21 Fälle wurden der Polizei gemeldet (2021: 22).

Gestiegen ist auch die Zahl der Diebstähle, bei denen ein Hindernis, wie eine Haustür oder ein Fahrradschloss, überwunden werden muss – von 178 in 2021 auf 179 im vergangenen Jahr. Dagegen wurden in Heusenstamm weniger Fahrräder entwendet. 49 gestohlenen Drahtesel haben die Bürgerinnen und Bürger Heusenstamms 2022 angezeigt, und damit 34 weniger als 2021 (73).

Niedrig sind laut Heinl auch die Einbruchszahlen. Das sei sicher noch eine Folge der Corona-Pandemie, denn, noch immer würden viele Arbeitnehmer von Zuhause aus arbeiten und das verhindere Einbrüche, meint Heinl.

Gesunken ist allerdings auch die Aufklärungsquote in Heusenstamm. 2022 konnten die Beamtinnen und Beamten 63,8 Prozent der Straftäter überführen, in Jahr zuvor waren es 80,3 Prozent.

Eine Zunahme verzeichnet die Polizei währenddessen beim Diebstahl von Luxuskarossen. Gerade Fahrzeuge der Marke Audi seien bei Langfingern sehr beliebt, berichtet Heinl. Der Anstieg sei in allen Zuständigkeitsgebieten des PPSOH, also im Main-Kinzig-Kreis sowie in Stadt und Kreis Offenbach zu beobachten.

Gestiegen ist laut Heinl auch der Widerstand, sowie die Anzahl an Beleidigungen gegen Polizeikräfte. Heinl berichtet: „Wir spüren schon, dass die Menschen eine kürzere Zündschnur haben.“ Er sieht die wirtschaftlich angespannte Situation als einen möglichen Grund für das Verhalten. (Von Joshua Bär)

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