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Kultusministerium zertifiziert die Adalbert-Stifter-Schule

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Von: Lukas Reus

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Susanne Meißner (rechts), Leiterin des Schulamts, übergibt an Schulleiterin Christiane Knickel das Zertifikat.
Susanne Meißner (rechts), Leiterin des Schulamts, übergibt an Schulleiterin Christiane Knickel das Zertifikat. © Reus

Mit einer Gesangseinlage der Klasse 4b wird die Veranstaltung im eigenen Schulgarten feierlich eingeleitet. Die Adalbert-Stifter Schule hat nun die Gesamtzertifizierung „Gesundheitsfördernde Schule“ vom Land Hessen überreicht bekommen. Dafür musste die Grundschule bereits vier kleinere Zertifizierungen nachweisen, um nun auch offiziell jedem Besucher zu zeigen, wie engagiert die Schulgemeinde darin ist, sich stetig zu verbessern. Doch bei manchen Punkten stieß das Kollegium auch an gegebene Grenzen, wie Schulleiterin Christiane Knickel verrät.

Heusenstamm - „Normal würde hier jetzt unser Kultusminister Professor Lorz stehen“, sagt Susanne Meißner, Leiterin des staatlichen Schulamts des Kreises Offenbach, „aber durch die Pandemie kam es zu einem Rückstau bei der Überreichung der Zertifikate, deshalb habe ich jetzt die Ehre.“ Um die Zertifizierung zu erreichen musste die Schule zunächst mindestens vier Unterkategorien erfüllen. Die Adalbert-Stifter-Schule hat die „Bewegung & Wahrnehmung“, Ernährung & Konsum“, „Lehrkräftegesundheit“ und „Sucht & Gewaltprävention“ erfolgreich umgesetzt. Man habe für die Lehrergesundheit unter anderem die Feinstaubbelastung im Lehrerzimmer gemessen, so Schulleiterin Knickel, und festgestellt, dass diese zu hoch ist.

Der Übeltäter war schnell ausgemacht: der Kopierer. Deshalb ist das Gerät daraufhin aus dem Zimmer verbannt worden. Auch habe man versucht ein förderliches Arbeitsklima zu etablieren, damit die Lehrerinnen und Lehrer regelmäßig Pausen machen. Schwierigkeiten seien allerdings auch aufgetreten: „Für eine sozialpädagogische Fachkraft und einem abgetrennten Pausenraum haben uns einfach die Räumlichkeiten gefehlt.“, sagt Knickel. Eine sozialpädagogische Fachkraft (auch Ubus genannt) sollen Lehrkräfte unterstützen und auch Schülerinnen und Schüler fördern.

Dennoch hat die Adalbert-Stifter-Schule die Vorgaben erfüllen können. „Um solch eine Zertifizierung zu erhalten, führen die Schulen selbst Protokoll, aber wir besuchen sie natürlich auch und schauen uns ihre Umsetzung an“, sagt Sebastian Klar, der für die Zertifizierungen beim Schulamt zuständig ist. Die Schulen bewerten zunächst selbst nach den Vorgaben ihre Veränderungen, bekommen dann allerdings auch Rückmeldung vom Schulamt. „Bisher haben 110 Schulen in Hessen solch ein Zertifikat.“ Gut 320 Schulen gibt es in Hessen.

Vorreiter ist die Adalbert-Stifter-Schule auch in Sachen Ernährung: Als eine der ersten Schulen im Kreis hat sie einen zuckerfreien Vormittag eingeführt, um dem übermäßigen Verzehr von industriell verarbeiteten Zucker den Kampf anzusagen. Dass der Grundschule solche wichtigen Lebensstilfragen am Herzen liegen, verdeutlicht auch der Schulgarten beim Obst- und Gartenbauverein an der Schlossstraße. Mangold, Beeren, Kräuter und Tomaten wachsen auf dem Gelände, das gut zehn Gehminuten von der Schule entfernt liegt. Hier säen, düngen, gießen und ernten die Kinder selbst. „Es ist so schön, dass Schüler lernen, wie Lebensmittel angebaut werden“, sagt Barbara Horn. Sie spricht für den Magistrat und vertritt Bürgermeister Halil Öztas, „als ich zur Schule gegangen bin, haben wir das leider nicht gelernt.“

Insgesamt für fünf Jahre kann sich die Grundschule nun mit dem Zertifikat schmücken. Danach steht eine erneute Prüfung an. „Aber unsere Erfahrung ist, dass die Schulen dabei bleiben, weil es sich zur Selbstverständlichkeit in der Schulgemeinde entwickelt und viele positive Effekte hat“, sagt Schulamtsleiterin Meißner. (Von Lukas Reus)

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