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Förderverein der Musikschule erhält städtischen Kulturpreis

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Von: Barbara Scholze

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Überraschungsgeschenk vom Geschichtsverein: Barbara Sommer und Wolfgang Löll freuen sich über das von Roland Krebs (rechts) überreichte Porträt der Gräfin Schönborn, das einen Ehrenplatz im Haus der Musik erhält.
Überraschungsgeschenk vom Geschichtsverein: Barbara Sommer und Wolfgang Löll freuen sich über das von Roland Krebs (rechts) überreichte Porträt der Gräfin Schönborn, das einen Ehrenplatz im Haus der Musik erhält. © Scholze

Coronabedingt verspätet, aber dafür in einem Zusammensein mit festlicher Stimmung, mit viel Lob und Musik und reichlich Gelegenheit für Erinnerungen und Gespräche hat der Förderverein „Freunde der Musikschule Heusenstamm“ den Kulturpreis 2020 erhalten.

Heusenstamm – Würdigung findet dabei vor allem auch die Idee, mit bürgerlichem Engagement eine Heusenstammer Institution zu stützen. Ausgezeichnet wird ebenso das neuste Projekt des Fördervereins, eine geschichtliche Aufarbeitung der Musikschule samt Erinnerung an die handelnden Personen, erstellt von Wolfgang Löll.

„Was wäre diese Stadt ohne Musik?“, fragte Bürgermeister Steffen Ball (CDU) in seiner Laudatio anlässlich der Preisübergabe im Maingau-Festzelt am Bannturm. Auch wenn er selbst – zum Amüsement seiner Zuhörer – zugeben musste, dass es mit seinen Blockflötenkünsten einst nicht weit her gewesen sei. „Was wäre diese Stadt aber auch ohne die vielen Ehrenamtlichen, die Dinge erledigen, Visionen erdenken und in Taten umsetzen?“, fügte der Bürgermeister hinzu.

Entsprechend fällt die Liste der Taten der Geehrten ziemlich lang aus. Die Freunde der Musikschule schaffen Leihinstrumente an und stellen sie zur Verfügung, sie kaufen Noten und vergeben Stipendien, investieren ebenso in Ausstattung und beteiligen sich an Veranstaltungen. „Schon als wir im Jahr 2006 gegründet haben, ging es darum, Projekte zu unterstützen, die über das hinausgehen, was die Stadt leisten kann“, sagte Vorstandsmitglied Barbara Sommer in ihrer Dankesrede. Dabei sei der Förderverein in seiner Arbeit immer auf Sponsoren angewiesen. So soll auch das Preisgeld in Höhe von 500 Euro weitere Aktivitäten ermöglichen.

Neustes Projekt, von dem die zum Festakt Versammelten sogleich eine Kostprobe zu hören bekamen, ist ein Buch mit dem Titel „Die Musikschule Heusenstamm. Ihre frühe Entstehung in der jungen Bundesrepublik und ihre kulturelle Bedeutung“ des Autors Wolfgang Löll.

Darin schildert der Pianist, Komponist und Lehrer die Geschichte zur Gründung im Jahr 1966 und zur folgenden Entwicklung der Musikschule. „Heusenstamm hat früh gegründet und ganz aus dem Engagement der Bürger heraus“, erzählte er. Die Initialzündung sei von Willibald Schwachhöfer ausgegangen, musikbegeisterter Lehrer an der damaligen Volksschule, der Adalbert-Stifter-Schule. „Er hat viel mit den Kindern gesungen und ihnen gezeigt, dass auch eine Begleitung auf der Blockflöte gar nicht so schwer ist.“ Zum Träger wurde schließlich das Volksbildungswerk Heusenstamm, die heutige Volkshochschule, erster Leiter der „Jugendmusikschule“ genannten Institution war der Direktor der Stifter-Schule, Kurt Dal Pra. Heinz Vahsen übernahm die musikpädagogische Leitung. Seit 2008 residiert die musikalische Bildungsstätte im als Schulhaus erbauten „Haus der Musik“ am Kirchplatz.

Feinste Kostproben musikalischer Kompetenz begleiteten entsprechend den Festakt. Eingeleitet wurde die Feier mit einem Beitrag des Flötenensembles unter der Leitung von Annette Hofmann. Es folgten Darbietungen auf der Violine und das Musikschullied „My Music’s Here To Stay” von Wolfgang Löll, gesungen von Lara Auer. Zum Abschluss erhielten die „Freunde der Musikschule“ dann noch ein Überraschungsgeschenk: Roland Krebs, Vorsitzender des Heusenstammer Geschichtsvereins, überreichte ein Porträt der Gräfin Maria Theresia von Schönborn, das künftig das „Haus der Musik“ bereichern soll. Maria Theresia ließ das alte Schulgebäude errichten, auch die musikalische Bildung lag der Gräfin sehr am Herzen. (Barbara Scholze)

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