Mit Mommelbär zum Mond

Wie pflücke ich eine Blume vom Mond, obwohl ich nicht ich fliegen kann? In ihrem zweiten Werk „Mommelbärs Reise zum Mond“ erzählt die Heusenstammer Kinderbuchautorin Christiane Klein-Luser, dass man mit den richtigen Freunden alles erreichen kann, ihnen aber auch ab und zu verzeihen muss.
Heusenstamm – Die Reise des Bären, der selbst nicht größer als eine Blume ist und eine grüne Hose und ein gelbes T-Shirt trägt, beginnt mit einem Wunsch: Seine Frau Mimibär träumt von einer Mondblume. Also macht sich der Protagonist auf den Weg, seiner Liebsten die begehrte Pflanze zu besorgen. Nur wie soll Mommelbär zum Mond kommen, kann er doch selbst nicht fliegen? Die Lösung: Er bittet seine Freunde um Hilfe. Doch weder Schmelli Schmetterling noch Grashüpfer Hück oder Gisela Schnattergans können Mommelbär an sein Ziel bringen. Erst mit Hilfe des Wolkenfischs kommt er der begehrten Mondblume näher.
„In der Geschichte geht es vor allem um Freundschaft“, sagt Klein-Luser. Auf 34 Seiten beschreibt die 52-jährige Heusenstammerin, dass sich echte Freunde immer gegenseitig helfen. Doch das ist nicht ihre einzige Botschaft: „Die Kinder sollen auch lernen, dass es in Ordnung ist, wenn jemand ,Nein‘ sagt, weil er gerade keine Zeit hat.“ Ebenso möchte sie vermitteln, dass es wichtig ist, höflich zu sein und „Bitte“ sowie „Danke“ zu sagen.
Die Idee für ihr zweites Kinderbuch, diesmal für junge Menschen zwischen drei und sechs Jahren verfasst, hat Klein-Luser ihrer lebhaften Fantasie zu verdanken. „Ich sehe die Figuren einfach vor mir.“ So entsteht auch „Mommelbärs-Reise zum Mond“. Rund ein Jahr schreibt die ehemalige Erzieherin, die ihren Beruf vor zwölf Jahren aufgrund gesundheitlicher Probleme aufgeben muss, an ihrem Kinderbuch.
Die Illustrationen möchte sie – wie bei ihrem Debüt „Der Räuber Stinkematz“ – zunächst ebenfalls selbst entwerfen. Doch diesmal gelingt es ihr nicht, die Figuren so lebhaft zu erwecken, wie sie es sich wünscht. Also muss jemand anderes ran. Ganz leicht fällt ihr die Entscheidung nicht, wie Klein-Luser zugibt. „Es war schwer, die Zeichnungen abzugeben, weil die Figuren sehr wichtig für mich sind.“ Mit Daniela Henniger findet Klein-Luser eine Zeichnerin, die ihre Vorstellungen wie gewünscht in Szene setzt. Mit weichen Konturen und hellen Farben malt Henniger eine freundliche, kindgerechte Welt und passt die Bilder damit Klein-Lusers Narrativ an, die ihre Geschichte in kurze lesefreundliche Absätze gliedert. Somit erleichtert sie Kindern das Zuhören und Verfolgen der Geschichte.
Denn Vorlesen ist für die Mutter seines erwachsenen Sohnes ebenfalls wichtig. Dabei lernten Kinder Sprachkompetenz, ist sie überzeugt. Aber auch die Bindung zwischen Kind und Eltern werde durch die gemeinsame Zeit stärker. Ihr Buch soll den Kindern ganz bewusst eine „heile Welt“ vermitteln, wie die Autorin berichtet. Denn, ist sich die 52-Jährige sicher, auch die Kleinsten spürten die Veränderungen, die durch Corona und den Ukraine-Krieg entstanden sind. „Ich finde es daher wichtig, dass es Bücher gibt, in denen die Welt noch in Ordnung ist, und bei denen sich Kinder entspannen können.“
Das Buch „Mommelbärs Reise zum Mond“ ist bei allen bekannten Internethändlern sowie bei „Das Buch“ (Frankfurter Straße 30) und bei Schreibwaren Döbert (Frankfurter straße 48) erhältlich. (Joshua Bär)