Heusenstamm: Mit Schildern gegen eklige Hinterlassenschaften

Mithilfe selbstgebastelter Schilder hat eine Erzieherin aus Heusenstamm nicht entsorgten Hundehaufen den Kampf angesagt - dem Ordnungsamt ist das Problem bekannt.
Heusenstamm – Er stinkt, zieht Ungeziefer an und verschandelt die Umwelt. Hundekot auf Gehwegen oder an Straßenrändern ist in Heusenstamm ein großes Ärgernis. Auch an der Kita Jona haben Hundebesitzer in den vergangenen Wochen vermehrt die Haufen ihrer Vierbeiner liegen lassen. Erzieherin Samantha Schmitt will das nicht länger akzeptieren. Mit selbst gebastelten Schildern weist sie darauf hin, dass die Hinterlassenschaften in den Müll gehören.
Dutzende Haufen liegen entlang des grünen Streifens und auf dem Boden des Weges zwischen der Kita, Adolf-Reichwein-Schule und dem Tennisplatz. „Seit etwa zwei Wochen lassen Hundebesitzer dort vermehrt die Hinterlassenschaften ihrer Tiere liegen“, berichtet Samantha Schmitt, Erzieherin in der Kita. Schon vorher habe dort der ein oder andere Kot gelegen, so schlimm sei es jedoch nie gewesen, meint sie.
Schmitt – selbst Hundebesitzerin – hat für dieses Verhalten kein Verständnis, befinden sich in der Nähe doch gleich zwei Hundetoiletten. An Möglichkeiten, den Kot zu entsorgen, mangele es nicht, betont sie. Was die Erzieherin aber am meisten ärgert: Die Kinder aus der Kita und der angeschlossenen Krippe nutzen den Weg auch zum Spielen. „Gerade im Sommer ist es sehr eklig, denn die Haufen ziehen Fliegen an, die dann überall herumschwirren.“
Auch den Eltern stößt dieses Verhalten der Hundebesitzer auf. Zumal Hundekot nicht nur an dieser Stelle liegengelassen wird. „Wir hatten solche Haufen auch schon direkt vor der Kita“, berichtet eine Mutter, die ihren Nachwuchs täglich über den Weg zur Kindertagesstätte bringt. Eine andere wundert der viele Kot nicht. „Das ist ja in der ganzen Stadt ein Problem“, sagt sie.
Das sieht auch Karl-Heinz Kühnle so. Der Stellvertretende Fachdienstleiter für Sicherheit und Ordnung kennt das Problem. „Es ist allgegenwärtig“, sagt er. Die Stadt habe auf verschiedenen Wegen versucht, die Hundebesitzer zu sensibilisieren. Sei es mit gemeinsamen Aktionen mit dem Hundeverein Bell Amis oder Flyern, die zeigen, wo sich die örtlichen Hundetoiletten befinden. Den gewünschten Erfolg haben die Bemühungen scheinbar noch nicht gebracht. Dabei sind alle Hundebesitzer qua Satzung dazu verpflichtet, die Haufen zu entsorgen. Dort heißt es: „Hundekot ist in verschlossenen Papier- oder Plastiktüten den (...) Abfallbehältern zuzuführen.“ Kontrollieren lässt sich die Einhaltung kaum, gibt Kühnle zu bedenken. „Dafür müssten die Besitzer in flagranti erwischen.“ Er betont jedoch, dass ein Großteil der Hundebesitzer die Haufen ordnungsgemäß entsorgt.
Erzieherin Schmitt will derweil nicht mehr zusehen, wie der Weg weiter vollgekotet wird. Daher hat sie Schilder gebastelt und an den Zaun der Kita und der Schule gehängt, um darauf hinzuweisen, dass der Streifen kein Hundeklo ist. Und sie hat offenbar Unterstützer gefunden. Unbekannte habe über die Schilder leere Kotbeutel gehängt. So haben die Besitzer nun eine Tüte zum Entfernen der Haufen zur Hand, sollten sie diese daheim vergessen haben. „Das ist genial“, freut sich Schmitt. Erfreut ist sie auch darüber, dass sich jemand des Problems angenommen hat. Gestern Morgen waren fast alle Hundehaufen entsorgt. (Joshua Bär)