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Naturengel sammeln regelmäßig Abfall und informieren bei Aktionstag, wie dieser richtig entsorgt wird

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Von: Joshua Bär

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Die Mülleimer am Martinsee sind oft überfüllt. 
Die Mülleimer am Martinsee sind oft überfüllt.  © p

Glasflaschen im Wald, Zigarettenstummel auf der Straße. Achtlos weggeworfener Müll ist auch in Heusenstamm ein Ärgernis. Anlässlich des Aktionstages World Clean Up Day, zu Deutsch Tag des Aufräumens, am 17. September ruft der Magistrat zusammen mit den Heusenstammer Vereinen Bürgerinnen und Bürger auf, Abfall von den Straßen und Grünflächen zu sammeln.

Heusenstamm – Eine Initiative säubert die Schlossstadt aber nicht nur an diesem Tag, sondern trifft sich dafür einmal im Monat: Die Naturengel. Was mit einer Initiative von acht Eltern und ihren Kindern beginnt, ist inzwischen zu einem festen Termin geworden. Jeden ersten Samstag im Monat treffen sich rund 30 Naturengel, um die Stadt von Müll zu befreien. Mit Säcken und Greifern bestückt, gehen sie gegen die Verschmutzung vor. Einen gemeinsamen Treffpunkt hat die 2018 gegründete Initiative – die den World Clean Day zum Anlass ihres Zusammenschlusses nimmt – dabei nicht immer. „Unsere Mitglieder wissen, wo es Müll zu beseitigen gilt“, sagt Mitglied Julia Weitzel. Manche hätten schon eigene Greifer gekauft, die Säcke würden sie bei der Stadt abholen.

Den meisten Abfall gebe es am Martinsee, sowie zwischen Heusenstamm und Rembrücken, berichtet Weitzel. Doch auch im Rest der Stadt stoßen die Engel auf Unrat. Den größten Teil machten dabei Getränkeverpackungen aus Plastik aus. Und Zigarettenstummel. „Die Vermüllung damit ist massiv“, bestätigt Roland Krebs, Vorstand des Heimat- und Geschichtsvereins, in den die Initiative integriert ist. Krebs ist beeindruckt von dem Engagement der Naturengel, vor allem weil sie es nachhaltig betrieben. „Das ist sehr wichtig. Ich denke, dass die Naturengel im kollektiven Gedächtnis Heusenstamms angekommen sind“. Eben diese Nachhaltigkeit wollen die Freiwilligen auch weiter in die Gesellschaft tragen. Daher halten sie Vorträge, organisieren Informationsveranstaltungen, besuchen Schulen und Kitas. Dort bringen den Kleinsten bei, wie Abfall richtig entsorgt wird.

Weitzel ist davon überzeugt, dass ihre Arbeit Früchte trägt. Dabei sei das Müllsammeln gar nicht der bedeutende Teil. „Unsere Arbeit ist viel mehr das Appellieren, seinen Abfall richtig zu entsorgen.“ Wie das geht, zeigen die Naturengel auch am World Clean Day. Dann werden Mitglieder auf dem Platz vor dem Rewe an der Alten Linde an Infoständen und persönlichen Gesprächen darauf hinweisen, wohin die Reste gehören. Zwei Naturengel legen in Kippenkostümen den Fokus dabei auf die ordnungsgemäße Entsorgung von Zigarettenstummeln. Denn gerade die Filter seien für die Umwelt besonders schädlich, sagt Weitzel. „Sie schaden damit auch unserer Gesundheit.“

Bürgermeister Steffen Ball ist von so viel Tatendrang begeistert: „Ich finde das großartig. Für mich ist das echtes bürgerliches Engagement“. Der Rathauschef lobt vor allem die Freiwilligkeit der Initiative. Die Stadt versuche mit ihren Mitarbeitern ihren Teil zur Sauberkeit beizutragen. „Wir haben zwei Mitarbeiter, die den ganzen Tag herumfahren und Müll einsammeln.“

Die Bürgerinnen und Bürger müssten sich allerdings bewusst sein, dass es nur gemeinsam gelingt, die Stadt müllfrei zu halten. Ball: „Wir sind alle dafür verantwortlich, das die Stadt sauber ist. “ (Joshua Bär)

Die Naturengel treffen sich zu ihrem nächsten Müllsammeltermin am kommenden Samstag, 3. September, 9.30 Uhr gegenüber vom alten Bahnhof.

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