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Neues Ärzte- und Wohnhaus entsteht derzeit am Niederröder Weg in Heusenstamm

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Von: Barbara Scholze

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Richtfest am künftigen „Panaceum“ am Niederröder Weg mit (von links) Anton Schatzberger von der Firma Holzbau Schatzberger, Bauherr Dr. Josef Degel und Architekt Daniel Maurer.
Richtfest am künftigen „Panaceum“ am Niederröder Weg mit (von links) Anton Schatzberger von der Firma Holzbau Schatzberger, Bauherr Dr. Josef Degel und Architekt Daniel Maurer. © Barbara Scholze

Wenn die Handwerker am obersten Punkt eines Rohbaus stehen, ihre Ansprache halten und das obligatorische Glas vom Dach werfen, ist das immer ein Gänsehautmoment. Umso mehr, wenn, wie jetzt im Niederröder Weg, Richtfest für ein Gebäude gefeiert wird, das eine wesentliche Wirkung im Stadtleben haben wird. In privater Trägerschaft verwirklicht die Arztfamilie Degel dort ein Projekt, das nicht nur der medizinischen Versorgung dienen soll, sondern auch neuen Wohnraum schafft.

Heusenstamm - Voraussichtlich im kommenden Sommer wird das derzeit noch an der Philipp-Reis-Straße ansässige und ebenfalls von den Degels initiierte medizinische Versorgungszentrum „Panaceum“ mit seinen Fachärzten aus verschiedenen Disziplinen in das neue Haus umziehen. Darüber hinaus entstehen 14 Wohnungen in einer Größe von 65 bis 120 Quadratmetern, zum Teil barrierefrei und behindertengerecht.

„Wir realisieren hier ein Zukunftsprojekt für die Stadt Heusenstamm“, betont Bauherr Josef Degel. Der bekannte Chirurg will gemeinsam mit seiner Frau, der Allgemeinmedizinerin Ingeborg Degel, und seinem Sohn Erland, Geschäftsführer des Panaceums, alles daran setzen, die medizinische Versorgung auch in einer Zeit aufrechtzuerhalten, in der die Praxen zunehmend von Nachfolgeproblemen geprägt sind.

So ging vor drei Jahren das „Panaceum“, das Paralleleinrichtungen in Frankfurt, Offenbach und Gravenbruch hat, im dritten Obergeschoss des ehemaligen Fernmeldezeugamtes an der Philipp-Reis-Straße an den Start. „Es war aber schnell klar, dass das keine Dauerlösung sein kann“, sagt Degel. Allerdings sei es nicht so einfach gewesen, Nachfolge-Räume oder ein Grundstück in der benötigten Größe zu finden. „Wir haben also lange über Alternativen nachgedacht, auch darüber, aus Heusenstamm wegzugehen“, sagt der Arzt.

Die Lösung habe schließlich das nicht mehr genutzte Grundstück eines Unternehmens am Niederröder Weg gebracht. „Es handelt sich hier um ein sogenanntes Mischgebiet, sodass wir recht schnell, auch in den Gesprächen mit der Stadt, die Idee entwickelt haben, zusätzlich zu den Praxisräumen dringend benötigte Wohnungen zu bauen.“

Mit viel Traute und Engagement nahm die Familie Degel schließlich ihre Rolle als Bauherr für das Großprojekt an. Wie viel Geld nun investiert wird, darüber will keiner reden. „Aber es ist schon eine sehr hohe Summe“, heißt es auf Nachfrage.

Entwickelt hat die Immobilie das Architekturbüro „M&P“, bekannt vom Bau an der „Alten Linde“. „Wir haben es mit einem tollen Team zu tun und haben selten erlebt, dass jemand so viel Herzblut in ein Projekt steckt“, lobt Projektleiter Daniel Maurer. Insgesamt umfasst das Grundstück 2600 Quadratmeter, wobei ein Teil des Geländes unter Naturschutz steht und entsprechend nicht bebaut wird.

Im Erdgeschoss des Hauses entstehen die benötigten Praxen aus dem „Panaceum“ für Allgemeinmedizin, Urologie, Kinder- und Jugendmedizin und Innere. Darüber hinaus sind Räumlichkeiten für eine Apotheke geplant sowie eine Praxis für Psychotherapie, „wobei wir da noch nicht festgelegt sind“, meint Degel. Die fachliche Planung hat das Unternehmen „Medical Plan“ übernommen.

Die sich anschließenden Wohnungen in der Größe von 65 bis 120 Quadratmetern sollen alle für ein Mietverhältnis zur Verfügung stehen. Projektleiter Maurer teilt mit: „Sie haben eine höherwertige Ausstattung mit Fußbodenheizung, bodengleichen Duschen und Aufzügen.“ Parkmöglichkeiten gebe es im öffentlichen Raum, Patienten, Bewohner und Mitarbeiter sollen eine Tiefgarage mit Doppelparkmöglichkeiten und den Innenhof nutzen. Einige Anwohner der eher ruhigen Straße entlang der Bieber-Auen befürchten jedoch, dass der Parkdruck nach der Eröffnung des „Panaceums“ stark wachsen könnte.

„Es liegt jetzt noch viel Arbeit vor uns“, sagt Josef Degel angesichts des Rohbaus. Doch bisher habe alles reibungslos und vor allem unfallfrei geklappt. Einen besonderen Dank richtet der Bauherr nicht nur an die Nachbarn, die vor allem die „Lärmphase“ tapfer ausgehalten hätten.

„Es war und ist zu jedem Zeitpunkt beeindruckend, wie die Stadtverwaltung uns unterstützt hat“, stellt Degel zudem fest. Jede Änderung sei besprochen worden und so habe man das gesamte Projekt gemeinsam entwickeln können. „Für die Patienten aus Heusenstamm und Umgebung heißt das nun, dass sie auch weiterhin eine umfassende medizinische Versorgung haben werden“, freut sich Josef Degel. (Von Barbara Scholze)

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