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Neues Heim nach „Stunde Null“

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Landschaftsgärtner Lothar Mendel hat das Außengelände zur Eröffnungsfeier des OGV-Heims geschmückt.  Foto: Bechthold
Landschaftsgärtner Lothar Mendel hat das Außengelände zur Eröffnungsfeier des OGV-Heims geschmückt. Foto: Bechthold

Heusenstamm - Viel Anerkennung haben sie am Sonntag erhalten, die Verantwortlichen beim Obst- und Gartenbauverein (OGV) Heusenstamm. Anerkennung für ein ansprechendes, helles und großzügiges neues Vereinsheim. Von Claudia Bechthold

Vertreter der Politik, befreundeter Vereine sowie Mitglieder waren zur akademischen Einweihungsfeier auf das OGV-Gelände an der Schlossstraße gekommen.

„Es war die Stunde Null für den Verein“, erinnerte Vorsitzende Pia Kemmerer an das große Feuer am 11. November 2009, bei dem nicht nur das bisherige Vereinsheim völlig ausgebrannt war, sondern auch wertvolle Akten und Unterlagen unwiederbringlich verloren gegangen waren. Niemand habe damals ein Licht am Ende des Tunnels gesehen. Als dann im März 2010 ein neuer Vorstand gewählt worden sei, habe man - nach einer Prüfung der bis dahin vorliegenden Planungen - den Weg zu Professor Johann Eisele gefunden, der an der Technischen Hochschule Darmstadt Architektur lehre.

Es sei im Juli 2010 gewesen, meinte der Architektur-Professor seinerseits in seiner Rede, als er eine E-Mail des Vereins erhalten habe, ob ein studentischer Wettbewerb für ein neues OGV-Heim denkbar sei. „Das war nicht so abgefahren, wie es vielleicht klingen mag“. erläuterte Eisele. Schon mehrfach seien solche ausgeschrieben worden. Doch schnell habe man im Gespräch mit den OGVlern festgestellt, dass dazu die Zeit nicht reiche, denn schließlich sollte das Haus zur 800-Jahr-Feier Heusenstamms bezugsfertig sein.

Vielmehr habe man über ein Fertighaus nachgedacht, das auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt werden könne, dies dann aber auch wieder verworfen. An dieser Stelle sei Markus Blumenauer mit der Firma Bauzeit ins Spiel gekommen, mit individuell planbaren Häusern aus Fertigteilen. Eisele lobte in diesem Zusammenhang die schnelle Arbeit der Baubehörde im Schlossrathaus.

Gleich 250 Bauherren habe er gehabt, meinte im Anschluss Markus Blumenauer, der die Planungen dann umgesetzt hatte. Dies habe auch bedeutet, etwa hundert Bauleiter zu haben, für die er sogar ganz dankbar gewesen sei, denn so haben man auch den einen oder anderen wertvollen Hinweis erhalten.

„Ein Traum wird wahr nach langer Zeit“, hatte Willi Fassauer auf die Melodie des britischen Kirchenliedes „Amazing Grace“ gedichtet. Der Obmann des OGV trug sein Lied zur Eröffnung a capella vor.

Entmutigend sei der Brand vor zwei Jahren gewesen, erinnerte sich auch Bürgermeister Peter Jakoby an jene Nacht, in der das Vereinsheim im Flammen gestanden hatte. Umso mehr könne man jenen, die am Neubau beteiligt waren, beglückwünschen zu dem Mut, derartige Entscheidungen zu treffen. Und besonders hob der Verwaltungschef hervor, dass der OGV-Vorstand zu keinem Zeitpunkt gefordert habe, die Stadt müsse dem Verein helfen. Er hoffe, dieses Beispiel mache Schule.

Am Klavier begleitet von Michael Hittel ließ man die Feier nach den Reden übergehen in ein Beisammensein der Mitglieder im und am neuen Haus.

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