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Gespenstern fehlt Platz

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Von: Claudia Bechthold

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Heusenstamm - Die nachmittägliche Betreuung von Schulkindern an der Adalbert-Stifter-Schule platzt schon seit Monaten aus allen Nähten. Nun soll es in der kommenden Woche einen Informationsabend des Bürgermeisters zu diesem Thema geben. Von Claudia Bechthold

Gleichzeitig legt die CDU einen Antrag mit konkreten Vorschlägen vor. Schon seit knapp einem Jahr ist klar, dass die derzeit 97 Plätze bei den Schlossgespenstern – so heißt die Betreuung an der Adalbert-Stifter-Schule – nicht mehr ausreichen werden (wir berichteten). Die Gründe sind die Veränderung der Schulbezirksgrenzen, mit der die Zuständigkeit der Schule im Alten Ort erweitert wurde, und die Tatsache, dass in den vergangenen zwei bis drei Jahren viele junge Familien in die Schlossstadt gezogen sind. In diesem Schuljahr gab es erstmals statt zwei nun drei erste Klassen an der Schule. Immerhin fast 130 Kindern konnte die Stadt im laufenden Schuljahr einen Betreuungsplatz bieten, wenn auch nicht allen an allen fünf Wochentagen. Ein Teil der Schüler kommt nur an einem oder zwei oder auch drei Tagen pro Woche zu den Schlossgespenstern. „Platz-Sharing“ nennt man das im Fachjargon – mehrere Kinder teilen sich einen Platz.

Dennoch fehlen weiterhin Plätze, um alle Wünsche von Eltern nach einer verlässlichen Betreuung ihrer Sprösslinge am Nachmittag zu erfüllen. Und die Schülerzahlen an der Einrichtung werden weiter steigen. Inzwischen hat sich eine Elterninitiative gegründet, die eine Lösung der „prekären Betreuungssituation“ an der Stifter-Schule finden beziehungsweise durchsetzen möchte. In einem Positionspapier wägen die Eltern verschiedene Lösungen gegeneinander ab. Dabei kommen sie zu dem Schluss, der vom Land Hessen angebotene „Pakt für den Nachmittag“ sei „die beste Chance zur Verbesserung“ der Situation.

Zu Wort gemeldet hat sich in diesem Zusammenhang nun auch die CDU. Mit einem Antrag an die Stadtverordnetenversammlung wollen die Christdemokraten unter anderem eine schnelle Prüfung, ob die 2007 am Schulgebäude errichtete Mensa aufgestockt werden kann. Diskutiert wird darüber schon seit Monaten. Zudem haben sie einen Vorschlag, wie der zusätzliche Raumbedarf für die Schulkindbetreuung gedeckt werden könnte: Man solle prüfen, ob frei werdende Räume in einem der Schule gegenüberliegenden Gebäude einer Bank an der Frankfurter Straße dazu genutzt werden könnten. Ein weiterer Punkt des Antrags betrifft die Otto-Hahn-Schule, für deren Betreuung am Nachmittag ebenfalls weitere Plätze geschaffen werden sollen. Nach Vorstellung der Union könnte dies auch in Form eines weiteren Horts in den Räumen des ehemaligen Fernmeldezeugamtes an der Philipp-Reis-Straße geschehen.

Ob der von der Elterninitiative vorgeschlagene „Pakt für den Nachmittag“ an der Adalbert-Stifter-Schule eingegangen werden soll, kann nur von mehreren Beteiligten entschieden werden. So hat der Kreis als Schulträger dabei ein Wort mitzureden, empfiehlt dieses Angebot des Landes aber bereits. Außerdem muss die sogenannte Schulkonferenz zustimmen, der Lehrkräfte, Schulleitung und Eltern angehören. „Wir sind paktbereit“, sagt Christiane Knickel, Leiterin der Stifter-Schule, auf Anfrage. Allerdings nur, schränkt sie ein, wenn die Bedingungen stimmen: „Wir wollen allen unseren 210 Schülern ein qualifiziertes Betreuungsangebot für den Nachmittag machen.“

Am Donnerstag, 9. Februar, um 19 Uhr informiert Bürgermeister Halil Öztas im Schlossrathaus über die Situation der Schulkindbetreuung.

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