Saal gehört wieder den Vereinen

Ein wenig wirkt der große Sitzungssaal im Schlossrathaus noch wie eine Baustelle. Ein Teil der ursprünglich mit Holzpaneelen abgehängten Decke steht offen, die darunter befindliche Technik ist sichtbar. Dennoch soll der Saal ab sofort zumindest wieder für Sitzungen der Parlamentsausschüsse genutzt werden. „Ab sofort“ bedeutet jedoch, dass die erste Zusammenkunft dort Mitte März stattfinden wird.
Heusenstamm – Die eigentlich von heute an geplante Sitzungsrunde wurde komplett abgesagt. „Es gab nur wenige Anträge, sodass wir uns mit den Fraktionen darauf verständigt haben, diese Runde ausfallen zu lassen“, erläutert Stadtverordnetenvorsteher Peter Jakoby. Wegen der aktuell hohen Infektionszahlen sei diese Entscheidung sicher richtig.
Dafür werde es am Mittwoch, 2. März, eine Sondersitzung des Stadtparlaments geben, in der der Haushalt eingebracht wird. Für diese Sitzung, ebenso wie für ein Treffen des Haupt- und Finanzausschusses zum Etat am Mittwoch, 9. März, steht das Kultur- und Sportzentrum Martinsee zur Verfügung. Am Dienstag, 15. März, beginnt dann die „normale“ Ausschussrunde im Schloss. Die Sitzung der Stadtverordnetenversammlung findet dann wieder in Martinsee statt.
Vermehrt habe man Rückmeldungen aus den Vereinen erhalten, dass deren Arbeit durch die eingeschränkte Nutzung des Saals für Vereine deutlich erschwert sei, berichtet Bürgermeister Steffen Ball. Mit der Rückverlegung des Tagungsortes ins Schloss bestehe für die Heusenstammer Vereine nun wieder die Möglichkeit, je nach Buchungslage „ungestört“ ihre Übungen und Trainings im Saal für Vereine anzubieten, ergänzt Steffen Ball.
Wegen Arbeiten zum Brandschutz hatte die Decke im großen Sitzungssaal des Schlosses zu einem Teil abgenommen werden müssen. Die Arbeiten sind längst fertig, doch dann hat Corona zumindest die Plenumssitzungen im Rathaus verhindert. Abstände von 1,50 Meter hätten bei 37 Stadtverordneten plus Magistrat, Mitarbeitern der Verwaltung sowie Zuschauern nicht eingehalten werden können. Also nutzte man die Halle des Zentrums in Martinsee.
Für die Ausschüsse testeten die Verantwortlichen mehrere Varianten, etwa den kleineren Gesellschaftsraum in Martinsee und eben den Saal für Vereine. Allerdings waren diese Räume dann für die Vereine blockiert. Zudem verursachte dieser Umzug auch Kosten, da Technik eigens dafür zur Verfügung gestellt werden musste, während diese im Sitzungssaal des Schlosses eingebaut ist.
Nun habe man Stellproben gemacht und festgestellt, dass – mit Nutzung von durchsichtigen Stellwänden – zumindest die Ausschusssitzungen wieder im Rathaus stattfinden können. Zumal diese jeweils 14 Mitglieder haben und keine 37. Auch Publikum könne die öffentlichen Sitzungen verfolgen, indem man den direkt angrenzenden Raum „Rembrücken“ zu diesem Zweck öffne.
Von Claudia Bechthold