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Für Schulkinder: Zusätzliche Räume zur Betreuung sollen angemietet oder saniert werden

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Von: Claudia Bechthold

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Völlig entkernt ist die alte Schlossmühle seit längerer Zeit. Mitglieder des Ausschusses für Jugend, Soziales, Sport, Kultur und Freizeit besichtigen das Gebäude.
Völlig entkernt ist die alte Schlossmühle seit längerer Zeit. Mitglieder des Ausschusses für Jugend, Soziales, Sport, Kultur und Freizeit besichtigen das Gebäude. © P

Die kurzfristige Anmietung geeigneter Räume, sofern keine städtischen zur Verfügung stehen, haben die Stadtverordneten am Mittwochabend zur Schaffung weiterer Plätze zur Schulkindbetreuung beschlossen. Sollte dies nicht möglich sein, soll „die überfällige Sanierung der Schlossmühle“ kurzfristig erfolgen.

Heusenstamm – Es geht um dringend benötigte Platze vor allem für Kinder der Adalbert-Stifter-Schule. Die Warteliste umfasse nach Auskunft von Bürgermeisters Halil Öztas derzeit 15 Namen, berichtete der CDU-Stadtverordnete Oliver Jakoby zur Vorstellung des leicht geänderten gemeinsamen Antrags von CDU und Bündnisgrünen. Der tatsächliche Bedarf, so der Christdemokrat weiter, dürfte jedoch höher sein, da sich etliche Kinder einen Platz teilen, indem sie nicht an allen Wochentagen die Schulkindbetreuung besuchen.

Das vorerst auf Eis gelegte Familienzentrum St. Cäcilia könnte eine gute Möglichkeit zur Schulkindbetreuung in direkter Nähe zur Schule in der Altstadt bieten, meinte der CDU-Stadtverordnete. Doch selbst wenn es wie geplant gebaut würde, stünden diese Räume frühestens im Jahr 2026 zur Verfügung, eher sogar später. Die Schlossmühle stehe seit der Entkernung 2017/2018 leer, was dem Gebäude nicht zuträglich sei.

„Die Sanierungen müssen dringend zu Ende gebracht und die Schlossmühle einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden“, forderte Oliver Jakoby weiter. 580 000 Euro stünden dazu im Haushalt zur Verfügung. Diese Maßnahmen seien zwingend geboten und erlaubten keinen Aufschub, da die Bausubstanz erheblich leide. Der Standort an der Schlossstraße sei gut und sicher für die Schüler erreichbar. Zudem befinde sich der Schulgarten auf dem gegenüberliegenden Gelände des Obst- und Gartenbauvereins, sodass der Weg den Kindern bestens vertraut sei. Und schließlich biete sich das angrenzende Außengelände mit Bolzplatz, Tischtennisplatte und Kletterspinne für Grundschüler geradezu an.

Vorsichtig geschätzt, so Oliver Jakoby abschließend, könnten die Räume in der Schlossmühle zum Beginn des Schuljahres 2022/2023 als Hort oder Schulkindbetreuung zur Verfügung stehen.

Wirtschaftlicher Art seien die Bedenken, die die SPD dazu habe, betonte anschließend Sozialdemokrat Florian Hain. Man befürchte übermäßige Kosten, zumal es günstigere Lösungen für das Problem geben könnte. Die SPD-Fraktion hatte einen Ergänzungsantrag vorgelegt, mit dem festgehalten werden sollte, dass Sanierungsmaßnahmen in der Schlossmühle so vorgenommen werden sollten, dass für einen Rückbau bei Nutzung des Gebäudes für einen anderen Zweck als der Kinderbetreuung keine übermäßigen Kosten entstehen. Der Antrag wurde indes gegen die Stimmen von SPD und Volt abgelehnt.

Zuvor hatte Bürgermeister Halil Öztas betont, dass das Außengelände neben der Mühle weiterhin der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen müsse. Von einer ebenfalls in die Diskussion gebrachten Nutzung des Jugendzentrums zur Schulkindbetreuung rate er ab. Er schlage dazu weiterhin das Haus der Stadtgeschichte vor, das aber auch für den Heimat- und Geschichtsverein und andere Institutionen nutzbar bleiben müsse.

Für die Freien Wähler Heusenstamm (FWH) betonte am Ende Sandra Horn, dass eine Nutzung des Jugendzentrums an der Rembrücker Straße für die Schulkindbetreuung durchaus realisierbar sei. Zumal es die Möglichkeit eröffne, Synergien zu schaffen für sogenannte Lückekinder, also jene, die für den Kindergarten zu alt, für das Jugendzentrum aber zu jung sind. Am Ende wurde der Antrag bei Enthaltung der neun SPD-Stadtverordneten mit 26 Ja-Stimmen angenommen. (Von Claudia Bechthold)

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