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Heusenstamm: Ausstellung zu 20 Jahre „Neun mal(t)“ im Haus der Stadtgeschichte

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20 farbenfrohe Jahre: Die Künstlergruppe „Neun mal(t)“ präsentiert ihre Werke im Haus der Stadtgeschichte.
20 farbenfrohe Jahre: Die Künstlergruppe „Neun mal(t)“ präsentiert ihre Werke im Haus der Stadtgeschichte. © Michael Prochnow

Neun Frauen malen gemeinsam und stellen zum 20. Geburtstag der Runde im Haus der Stadtgeschichte in Heusenstamm aus. Die Kunst ist nicht unbedingt fürs Wohnzimmer geeignet.

Heusenstamm – „Neun mal(t)“, und das über zwei Jahrzehnte. Da treffen sich im Jahr 2003 neun Frauen aus allen Himmelsrichtungen in der Schlossstadt, um bei Thomas Rodin die Kunst des Malens zu erlernen. Nach 14 Jahren gemeinsamen Arbeitens stirbt der Leiter, nicht aber der feste Zusammenhalt der Runde. Sie feiert gerade ihren 20. Geburtstag mit einer Ausstellung – diesmal im Haus der Stadtgeschichte.

Davon profitiert die Vernissage: Ein großer Kreis Besucher, Angehörige und Repräsentanten hat die Durchlässigkeit zwischen Kunst und Natur, den ebenerdigen und zum Garten hin geöffneten Ausstellungsraum, genossen. Die lichte Architektur begünstigt den Austausch, fördert Gespräche und Geselligkeit bei Livemusik und Sekt.

Margret Wiemer hat die Neun vorgestellt: Neben ihr zählen Doris Senske, Heike Dartsch, Monika Keller, Gabriele Frost, Hannelore Grebe, Beate Thümmler-Graf, Irmgard Oppenhäuser und Andrea Schwarzfurtner zu der treuen Truppe. Sie begannen über dem Blumenlädchen an der Frankfurter Straße, erzählt die Sprecherin. Irgendwann sind sie ins Atelier Rekus in einem Hof an der Pfortenstraße umgezogen, „dort können wir uns ausleben“, schildert Margret Wiemer. Inhaberin Irene Rekus hat auch der Ausstellungseröffnung beigewohnt.

„20 Jahre Heusenstamm – so lange hält oft eine Ehe nicht“

Die 72 Bilder dokumentieren eine beachtliche Entwicklung. „20 Jahre Heusenstamm – so lange hält oft eine Ehe nicht“, scherzt die Vertreterin der Frauen, die bis aus Hainburg und Frankfurt kommen. „Wir arbeiten immer harmonisch, beflügeln und inspirieren uns“, verdeutlicht sie den Zusammenhalt. Als Grundlage benutzen sie Acrylfarben. „Im Laufe der Jahre haben wir mehrere Techniken dazu gelernt.“

Sie experimentieren mit Pigmenten, der pulvrigen „Urfarbe“, wie Hannelore Grebe lehrt. Oder sie ergänzen ihre Arbeiten um Marmormehl, das die Farbe aufreiße, tolle Effekte und Tiefe auf großflächigen Leinwänden erzeuge. „Das ist nichts fürs Wohnzimmer, dazu braucht man schon ein Atelier“, bekräftigt die Künstlerin. Nach der gegenständlichen Malerei war es für die Talente ein wichtiger Schritt hin zu abstrakten Formen.

Ausstellung im Haus der Stadtgeschichte in Heusenstamm: Eine „Spielstätte“ für Kunstschaffende

„Das ist ein spannender Prozess“, betont Grebe. „Die Bilder müssen lange auf den Betrachter wirken, damit er Neues entdecken kann.“ Bürgermeister Steffen Ball geht einen ähnlichen Weg, möchte mit einem neuen Kultur-Konzept für die Stadt „künstlerisch Grenzen überwinden“. Der Heimat- und Geschichtsverein habe „bewusst die kulturelle Förderung in die Satzung aufgenommen“, heißt sein Vorsitzender Dr. Roland Krebs die neun Damen willkommen.

Das Haus biete sich Kunstschaffenden als „Spielstätte“ an, ihre Werke zu präsentieren. Das taten die Frauen bereits in Egelsbach, Dreieich, Rodgau und im ersten Stock des Heusenstammer Rathauses, das für Interessierte nicht so gut zugänglich sei, da es gerade an den Wochenenden geschlossen ist, findet Krebs. Auch er würdigt die „Keimzelle Galerie Rekus“ und die Begegnung mit den Kreativen. (Michael Prochnow)

Infos

Stillleben, Landschaften und farbgewaltige Kompositionen sind bis zum 8. Mai werktags von 17 bis 20 und am Wochenende von 14 bis 19 Uhr im Haus der Stadtgeschichte zu sehen.

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