Stadt Heusenstamm legt neue Grünflächen am Platz der Begegnung an

Auf dem Platz der Begegnung an der Sebastian-von-Heusenstamm-Straße haben städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neue Grünflächen angelegt.
Heusenstamm – Im Wohnquartier „Alte Linde“ entsteht ein neues Biotop. Dort dienen kreisförmige Beete künftig Insekten und kleineren Tieren als neues Zuhause. Ein rund 15 Quadratmeter großes Areal haben die Gärtnerinnen und Gärtner auf der Fläche mit rund 80 Blumen oder Stauden bepflanzt. Dort sollen unter anderem Königskerzen, Monarden, Glockenblumen, Wildröschen oder Duftnesseln Hummeln, Bienen und andere Insekten anlocken. Mit der Pflanzenwahl möchte die Stadt den Insekten und weiteren Bewohnern des Biotops annähernd das ganze Jahr offene Blüten mit Nektar und Pollen anbieten.
Dafür haben sie auf eine Mischung aus heimischen und gezüchteten Pflanzen geachtet, um den Tieren auch im Frühjahr und Herbst Nahrung zu bieten. „Wir haben dabei darauf geachtet, dass die gezüchteten Pflanzen nicht steril sind, sondern Pollen und Nektar produzieren“, sagt Sabine Rosenberg. Sie ist für die städtischen Grünflächen verantwortlich.
Da sich neben Insekten etwa auch Vögel in den Beeten heimisch fühlen sollen, haben die Mitarbeiter zudem Brut- und Wasserstellen eingerichtet. Als Brutplatz dient unter anderem ein Baumstamm mit vorgebohrten und gut geschliffenen Löchern. Diesen haben die Gärtner senkrecht eingegraben. Totholz soll zusätzlich als Nahrung, Versteck oder Baumaterial dienen.
Auch an die Menschen wurde gedacht: Damit Kinder die in der Mitte des Platzes gepflanzte Linde weiterhin beim Spielen und Toben nutzen können, hat die Stadt entschieden, einen schmalen Streifen auf dem Gelände nicht zu bepflanzen.
Das Biotop am Platz der Begegnung könnte der erste von vielen neuen Lebensräumen für Insekten oder Vögel in der Schlossstadt sein. „Wenn wir viele solcher grünen Oasen schaffen, können sich unsere heimischen Insekten von Insel zu Insel durch das Stadtgebiet bewegen“, sagt Bürgermeister Steffen Ball. Wo und ob weitere solcher Grünflächen angelegt werden, sei noch offen, ergänzt Rosenberg.
Neuen Lebensraum für Insekten und kleinere Tiere können die Heusenstammer aber auch selbst anlegen. Daher ruft die Stadt sie auf, ebenfalls Grünflächen anzulegen. „Das kann zum Beispiel im eigenen Garten sein, am besten mit heimischen Pflanzen“, sagt Rosenberg. Auch Steffen Ball appelliert an die Heusenstammer, mehr Raum für Tiere zu schaffen. „Dieser aktive Beitrag zum Umwelt- und Naturschutz lebt vom Mitmachen. Insofern wäre es für die Tier- und Pflanzenwelt, aber auch unsere Stadtgesellschaft, prima, wenn sich auch viele Privatleute von ihrem Schottergarten – oder zumindest einem Teil davon – trennen und solche Inseln anlegen.“
Mit den neuen Beeten entspricht die Stadt auch dem Wunsch eines Anwohners des Quartiers um Sebastian-von-Heusenstamm-Straße. Er hatte, wie berichtet, beim vergangenen Mobilen Rathaus im März darum gebeten, den Platz mit weiteren Pflanzen zu bestücken, um ihn attraktiver zu machen. Bereits bei dieser Veranstaltung berichtete, von dem Vorhaben am Platz der Begegnung. (Von Joshua Bär)