Thomas Hartmann veröffentlicht einen Krimi, der auch in Heusenstamm spielt

Thomas Hartmann ist immer für eine Überraschung gut. Das weiß man in Heusenstamm, dafür wird er geschätzt. Jetzt, gerade noch rechtzeitig zur Weihnachtszeit, präsentiert der 59-Jährige eine weitere Überraschung: Er hat einen Roman geschrieben, einen Kriminalroman, um genau zu sein. Das Buch mit dem Titel „Heusenlichter“ oder „Hessenlichter“ – je nachdem, wie man das Buchcover liest – ist gestern erschienen und von heute an zu haben.
Heusenstamm - Wie schon der Titel verrät, spielt die Geschichte zum Teil auch in Heusenstamm. Es geht um Richard Werner Ludwig, genannt Riwel, der als freier Journalist arbeitet – übrigens auch für die Offenbach-Post, wie der Autor versichert. Und dieser Riwel kommt aus der Schlossstadt, sitzt, als der Krimi beginnt, am ersten Advent gerade beim Mittagessen gemeinsam mit seiner Schwester Alex am Tisch seiner Mutter Theres. Es gibt Kalbsnierenbraten mit Klößen und Soße. „Das war eines der Leibgerichte meines Vaters“, erinnert sich Thomas Hartmann. Er selbst habe es in Jugendzeiten oft gegessen, inzwischen aber seit Jahren nicht mehr.
Während des Essens, so geht die Geschichte weiter, klingelt Riwels Telefon. Man informiert ihn darüber, dass es in Frankfurt im obersten Stock eines Hochhauses brennt und mitten in dem Feuer eine brennende Schaufensterpuppe sitzt. Für seine Schwester, eine Kriminalkommissarin beim Polizeipräsidium Südosthessen – also jenem mit Sitz in Offenbach – interessiert der Fall weniger, da sie dafür nicht zuständig ist. Aber Riwel muss auf eine weitere Portion Kalbsnierenbraten verzichten.
Mehr möchte Thomas Hartmann nicht verraten über den Inhalt seines Buchs. Denn es soll ja spannend bleiben. Aber er versichert sofort, dass alle Personen in der Geschichte frei erfunden sind. Aber Thomas Hartmann wäre nicht Thomas Hartmann, wenn es nicht die eine oder andere Anspielung gebe, die zumindest für Kenner Heusenstamms die Vermutung zulässt, wer Vorbild für die jeweilige Figur gewesen sein könnte.
Neben der Schlossstadt sind auch Offenbach und Frankfurt Schauplätze des Krimis. Und natürlich spielt auch der Dialekt des Autors, ein Heusenstammer durch und durch, eine große Rolle. „Es geht in die Richtung der Kluftinger- oder der Eberhofer-Romane“, sagt er, also Kriminalgeschichten, die durchaus auch ihre komödiantische Seite haben.
Die Schauplätze in Heusenstamm sind allseits bekannte Orte wie zum Beispiel die Gaststätte Katja, die Bäckerei Paul und die Metzgerei Auer, auch der zweite Metzger in der Stadt, die Metzgerei Ott kommt vor. „Ich möchte den Heusenstammer Lesern eine Freude machen“, betont Thomas Hartmann, „aber auch andere Leser begeistern.
Erschienen ist das Buch im Eigenverlag. Dazu hat der Autor eine Förderung der Hessischen Kulturstiftung erhalten, „ohne die ich dieses Projekt nicht hätte stemmen können“.
Die Feder, oder besser den Stift, nimmt der 59-Jährige schon lange immer wieder in die Hand. Unzählige Stücke hat er für den Karnevalklub Disharmonie geschrieben, zu deren Gründungsmitgliedern er zählt. Aber auch außerhalb der Fastnacht konnten die Heusenstammer Theaterstücke von Thomas Hartmann bewundern.
Zum 800. Geburtstag seiner Heimatstadt etwa, zur Erinnerung an den Besuch des Kaisers vor 250 Jahren im Jahr 2014 sowie zum Jubiläum des Gesangvereins Konkordia. Daneben schreibt er Texte für eigene Comedy-Auftritte und Gedichte. So erfreute er im vergangenen Jahr die Leser eines Internetnetzwerks während der Adventszeit mit täglich neuen Reimen. „Hessenlicht“ ist sein erster Roman.
Zum Schreiben sei viel Zeit gewesen in den vergangenen Monaten, sagt Thomas Hartmann. Denn seine eigentliche Profession lag und liegt wegen der Coronapandemie mehr oder weniger am Boden. Denn gemeinsam mit seiner Frau Martina betreibt er seit einigen Jahren eine eigene Künstler-Agentur, konzipiert und organisiert kulturelle Veranstaltungen, kümmert sich auch um Vermarktung, Marketing und Vertrieb. Auch die Bühne am Bannturm hat die Agentur echt-hartmann schon etliche Male bespielen lassen von vielen Revival-Bands und Kabarett-Künstlern.
Doch dieses Geschäft ist derzeit äußerst schwierig weil nichts oder nur wenig stattfinden konnte in den vergangenen eineinhalb Jahren. „Das ist inzwischen ein Desaster“, sagt der Heusenstammer, denn mittlerweile geben Künstler auf, Veranstalter gehen kaputt und Techniker haben keine Aufträge mehr.
Eigentlich wollte Thomas Hartmann auch ein Programm zu seinem Buch auf die Bühne bringen. Doch das ging nun wegen der Pandemie nicht. „Vielleicht mach ich das noch im kommenden Jahr.“ Zumal der eigentliche Plan, im nächsten Jahr ein großes Stück zum 33. Jubiläum der Disharmonie aufzuführen, gerade um ein Jahr auf 2023 verschoben wurde (wir berichteten).
Beteiligt waren am Projekt Heusen- oder Hessenlichter übrigens noch zwei weitere Heusenstammer: Die Fotos auf dem Buchcover stammen von Thomas Sperl, einem Hobbyfotograf. „Dass der Patershäuser Hof auf dem Bild ist, hat übrigens nichts mit dem Inhalt zu tun, es ist einfach ein Heusenstammer Ort, der auf dem Foto ein wenig düster wirkt“, erläutert der Autor. Und gestaltet hat den Buchtitel Edith Hemberger vom Grafik-Atelier „Wohl durchdacht“, ebenfalls aus der Schlossstadt.
Zu haben ist das Buch „Heusen- oder Hessenlichter“ von heute an zum Preis von 20 Euro in der Gaststätte „Katja“ Zur Stadt Offenbach, Frankfurter Straße 28, bei der Metzgerei Auer, Bürgermeister-Kämmerer Straße 9 und in der Bäckerei Paul, Schlossstraße 22. Außerdem gibt es den Krimi beim Rewe Tekin, Am Lindenbaum 3 und direkt beim Autor über Handy/WhatsApp unter z 0157 54321165 oder per Mail an thomas@heusenherz.de oder über das Kontaktformular auf heusenherz.de. (Claudia Bechthold)