Georg Slusarek und Stadt organisieren Hilfe für Ukrainer

Seit 32 Jahren lebt Georg Slusarek in der Schlossstadt. Er war aktiv im Pfarrgemeinderat von St. Cäcilia, im Jahr 2010 war er Heusenstamms Fastnachtsprinz. Jetzt wendet sich der gebürtige Pole gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth an die Bürgerinnen und Bürger in der Stadt. Er organisiert einen Hilfstransport für Menschen aus der Ukraine.
Heusenstamm – Eingebunden in seine Pläne hat er von Anfang an Bürgermeister Steffen Ball. Doch er ist nicht der einzige, der den von diesem Krieg betroffenen Menschen helfen will. Viele engagierte Bürgerinnen und Bürger haben sich in den vergangenen Tagen aus diesem Grund bei der Stadtverwaltung gemeldet. Man stehe in Kontakt mit diesen Bürgern, aber auch mit Hilfsorganisationen und dem Kreis Offenbach sowie anderen Behörden, um die überwältigende Hilfsbereitschaft in die richtigen Bahnen zu lenken und koordiniert zu organisieren, berichtet Steffen Ball: „Als aktiver Feuerwehrmann kann ich nur bestätigen, dass in solchen Krisensituationen nicht die Schnelligkeit an erster Stelle steht, sondern dass Aktionen gut abgestimmt und sinnvoll vorbereitet werden müssen.“
In der kommenden Woche werde der verwaltungsinterne Krisenstab tagen, auch um die enge Abstimmung mit dem Kreis und den Nachbarkommunen fortführen: „Wir wollen, dass die Menschen in der Ukraine und auch jene, die bereits in unserer Stadt und unserer Region angekommen sind, die Hilfsgüter bekommen, die sie wirklich benötigen.“
Georg Slusarek erläutert seine private Hilfsaktion: „Ich habe mich bei Bekannten, Freunden und Firmenkollegen in Polen informiert, welche seriösen Hilfsorganisationen für unsere Aktion in Frage kommen. Durch die Fernsehberichte sind wir auf die Grenzstadt Przemysl aufmerksam geworden, und wir haben entschieden, diese Grenzregion aktiv zu unterstützen und einen Hilfskonvoi zu organisieren. Aktuell sind bereits viele vertriebene Ukrainerinnen und Ukrainer in und um Przemysl, die dort beherbergt und versorgt werden.“ Bürgermeister Ball ergänzt: „Wir sind der Familie Slusarek für ihr gezieltes und durchdachtes Engagement sehr dankbar und unterstützen diese Aktion sehr gerne.“
Für den Hilfskonvoi, der bald in Richtung Polen aufbrechen soll, werden weiterhin Spenden benötigt. Die Stadtverwaltung in Przemysl listet auf ihrer Website alle Artikel auf, die wirklich gebraucht werden (Infos auch in deutscher Sprache verfügbar). Dazu gehören vor allem Hygieneartikel für Damen und Kinder (auch Ohrstöpsel), Schlafsäcke (am besten aus Kunstfaser und Stirnlampen. Für die Spende ist wichtig, dass alle Artikel neu und in gutem Zustand sind. Von anderen Sachspenden sollte dringend abgesehen werden!
Die Spenden werden in einem Lager gesammelt und vorbereitet. Für den Transport stellen die Heusenstammer Logistikspezialisten Duwensee kostenfrei einen Sattelzug zur Verfügung. Von der kommenden Woche an wird das Lager für die Abgabe von Spenden für den Transport nach Przemysl im Seligenstädter Grund 3 öffnen. Die Öffnungszeiten sind dann Dienstag und Donnerstag von 16 bis 18 Uhr sowie Samstag von 10 bis 12 Uhr.
Die Stadt hat ein Spendenkonto eingerichtet, das sie treuhänderisch verwalten wird. „Neben den gezielten Sachspenden sind Geldspenden die allerbeste Alternative, um den Menschen aus der Ukraine gezielt zu helfen,“ betont Ball.
Die Kontonummer lautet IBAN: DE10 5065 2124 0004 1254 49, BIC: HELADEF1SLS (Sparkasse Langen-Seligenstadt), Kennwort: Spende für die Ukraine. Als Spendenquittung reicht der Überweisungsbeleg oder Kontoauszug aus. Das Geld werde zu einhundert Prozent für die Unterstützung der Hilfsangebote in der Grenzregion Polen/Ukraine oder auch für in Heusenstamm eintreffende Ukrainer verwendet. Verwaltungs- oder Transportgebühren werden davon nicht bezahlt.
Außerdem hat die Stadt die E-Mail-Adresse helfen@heusenstamm.de freigeschaltet. Wer konkrete Unterstützungsangebote oder Anfragen hat, benutzt bitte diesen Kontakt. Die einzelnen Angebote und Anfragen werden gesammelt und koordiniert. (Claudia Bechthold)