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Umfrage: Meinungen zu Silvester-Tradition gehen auseinander / Knallverbote in Innenstadt

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Von: Lisa Mariella Löw

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Der Einkaufskorb ist gut gefüllt: Ein Kunde hat sich für dieses Jahr eine Auswahl an Raketen und Böllern zugelegt.
Der Einkaufskorb ist gut gefüllt: Ein Kunde hat sich für dieses Jahr eine Auswahl an Raketen und Böllern zugelegt. © lml

Feuer frei! Nachdem das Feiern in der Silvesternacht pandemiebedingt zwei Jahre lang erheblich eingeschränkt gewesen ist und vielerorts sogar ein Böllerverbot geherrscht hat, heißt es heute Nacht wieder: Böller und Raketen los. Unsere Redaktion hat nachgefragt, ob auch die Heusenstammer mit einem lauten Knall ins neue Jahr starten.

Heusenstamm – Eine Online-Umfrage zeigt: Für einige Heusenstammer hat das Abbrennen längst Tradition. „Ich werde ein wenig Feuerwerk kaufen, für uns gehört es einfach dazu“, sagt eine gewisse Manuela. Auch Robert Schiebler freut sich über die lauten Geräusche: „Ich finde es schön, wenn es knallt. Aufs Dach setzen und die Raketen aus der Hand starten.“

Jay Ny berichtet: „Wir böllern mit Tischfeuerwerk und Knallerbsen.“ Marie-Manuel Van Kipka möchte ebenfalls nicht aufs Böllern verzichten. „Wir kaufen Feuerwerk. Zwar keine Unmengen, aber allein für die Kinder“, sagt sie und ergänzt: „Und ja, wir haben auch zwei Hunde.“

Das Thema Haustiere löst auch in Heusenstamm kontroverse Diskussionen aus. Frank Jackwerth freut sich nicht auf das Silvesterspektakel: „Unsere Hündin wird wieder Panik bekommen, weil es immer noch Idioten gibt, die mittags schon böllern. In der heutigen Zeit vollkommen out.“

Harry Bosch sieht hingegen keine Probleme, Fellnase und Feuerwerk miteinander zu vereinbaren. „Mein Hund hat nie Panik bekommen, da ich ihn schon als Welpe in meiner unmittelbaren Nähe an unsere Silvester-Tradition gewöhnt habe“, teilt er mit.

Einen Tipp, seinen Vierbeinern den Abend angenehm zu machen, hat Anke Schub: „Wir haben als unsere Kater das erste Silvester erlebten, eine Deckenburg im Wohnzimmer gebaut und uns mit ihnen dort versteckt.“

Nicht nur das Wohl der Tiere, auch die Reste der Raketen in der Natur sind ein Argument, komplett aufs Knallen zu verzichten. „Wir kaufen der Umwelt zuliebe keine Böller oder Raketen und sparen noch Geld dabei“, sagt Claudia Rosenberg. Stattdessen schaue sich ihre Familie das Spektakel nur an. „Und wir hoffen, dass sich niemand beim Hantieren mit Feuerwerkskörpern verletzt.“

Ebenso sieht es Tina Klenner: „ Meist verreisen wir dahin, wo ein Verbot herrscht. Überall liegen hinterher Plastikteile, Aluminium und Papierschnipsel rum. Und den Dreck auf der Straße kehrt leider keiner weg.“

Auch für Jana Holecek hat die Sicherheit Priorität: „Ich würde mir ein zentrales und professionelles Feuerwerk wünschen und den Verkauf von Feuerwerk nur an Leute mit einem Pyro-Schein, welcher bei Regelverstoß sofort abgegeben werden muss.“

Das sehen offenbar nicht alle Schlossstädter so. Zum Verkaufsstart der Böller am vergangenen Donnerstag bildet sich schon um 6.50 Uhr eine Schlange vor dem Aldi an der Werner-von-Siemens-Straße. Die Freude darüber, nach der langen Wartezeit endlich wieder Feuerwerk kaufen zu können, ist bei einigen Kunden spürbar: „Vor lauter Feuerwerk habe ich die Brötchen vergessen“, sagt Fabian.

Meist sind es Knallerbsen und Tischfeuerwerk die in den Einkaufswagen landen – wenn auch in geringen Mengen. Nur vereinzelt werden größere Raketen oder mehrere Packungen Systemfeuerwerk gekauft. „Das ist nicht alles für mich, sondern auch für meinen Papa“, berichtet Marie mit Blick auf ihren Einkauf. Ansonsten bleibt es ruhig vor dem Discounter.

Die Stadt weist indes auf das Böllerverbot in der Innenstadt hin: In der nördlichen Altstadt vom Torbau und dem Kirchplatz über die Schlossstraße bis zum Schlossgelände, in der Nähe der Kirchen, des Sozialzentrums, der Senioren-Wohnanlage und der Kitas darf demnach kein Feuerwerk abgebrannt werden.

Mario Rebell, Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Heusenstamm, teilt mit, dass für den Ernstfall gesorgt sei: „Alle, die in der Stadt sind, sind auch einsatzbereit.“ Gleichzeitig appelliert Rebell an die Sorgfalt der Bürger: „Es ist wichtig, sorgsam und bedächtig mit dem Feuerwerk umzugehen und die Hinweise auf den Böllern einzuhalten.“ Doch auch in diesem Jahr gelte: „Lieber einmal mehr die Feuerwehr rufen als einmal zu wenig.“ Lisa Mariella Löw

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