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Mehrere Waldbrände beschäftigen Feuerwehr: Polizei ermittelt wegen Brandstiftung

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Von: Claudia Bechthold

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An mehr als zehn Stellen hat es im Heusenstammer Wald gebrannt, die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung.
An mehr als zehn Stellen hat es im Heusenstammer Wald gebrannt, die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung. © 5visions

Sind in den Wäldern rund um Heusenstamm Feuerteufel unterwegs? Am Wochenende brannte es an mehr als zehn Stellen. Die Feuerwehren waren im Großeinsatz.

Heusenstamm - Die Kriminalpolizei ermittelt wegen Brandstiftung: An mehr als zehn Stellen hat es am Sonntagabend (19. Juni) im Heusenstammer Wald etwa entlang der S-Bahn-Strecke zwischen Sommerfeld und Wasserwerk gebrannt. Bis weit nach Mitternacht waren zum Teil bis zu 100 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus mehreren Gemeinden in der Nacht zum Montag mit den Löscharbeiten befasst. Die Polizei war mit Beamten aus Heusenstamm, Dietzenbach, Offenbach und Neu-Isenburg unterwegs. Auch am Montag (20. Juni) mussten die Brandschützer mehrfach zu Nachlöscharbeiten ausrücken.

Um 19.24 Uhr am Sonntagabend erreichte der erste Alarm die Heusenstammer und Rembrücker Wehren. Zu dieser Zeit war ein Löschfahrzeug aus der Schlossstadt in Hainstadt, um beim dortigen Waldbrand zu helfen. Bevor die Kräfte tätig werden konnten, wurden sie nach Heusenstamm zurückbeordert, weil schnell klar war, dass es mehr als eine Einsatzstelle gab. Im Lauf des Abends wurden Wehren aus Sprendlingen, Offenthal, Seligenstadt, Mühlheim, Dietzenbach und Neu-Isenburg zur nachbarschaftlichen Löschhilfe alarmiert.

Heusenstamm: Hubschrauber der Polizei sorgt für Aufsehen

Gebrannt haben – zusammengerechnet – etwa 2500 Quadratmeter Wald, darunter eine größere Fläche von etwa 1000 Quadratmetern. Die Polizei beziffert den entstandenen Schaden „nach erster Schätzung“ auf etwa 5000 Euro. Für Aufsehen bei Anwohnern und Spaziergängern sorgte vor allem ein Hubschrauber der Polizei, dessen Besatzung nicht nur bei der Suche nach weiteren Brandstellen half, sondern auch mit einem sogenannten Bambi Bucket Wasser von oben auf brennende Flächen abwarf. Dieser faltbare Behälter hängt unter dem Helikopter, kann an einem See befüllt und über einer Einsatzstelle dann entleert werden.

Mit Feuerpatschen, größeren und kleineren Rohren kämpften die Feuerwehr-Frauen und -Männer unter der Leitung von Jens Raue bis weit in die Nacht gegen die Brände. Um die Tanks der Löschfahrzeuge wieder zu füllen, hatten sie zwei Stellen zur Wasserentnahme eingerichtet: eine am Hofgut Paterhausen und eine an der Bieber nahe des Hofguts, wo das Flüsschen zu diesem Zweck gestaut werden kann.

Heusenstamm: Waldbrände schrecken auch Tiere auf

Allerdings könne man nie ganz sicher sein, dass wirklich alles gelöscht ist, erläuterte Stadtbrandinspektor Eric Fröhlich auf Anfrage. Denn die Hitze bleibe tief im Wurzelwerk größerer Bäume, die man – zumal bei der derzeit anhaltenden Trockenheit – nicht mit dem Wasser erreiche. Auf diese Weise könne sich der Waldboden auch nach Stunden wieder entzünden. Dreimal mussten Heusenstamms Brandschützer daher am Montag erneut ausrücken. Bis zum frühen Abend waren sie gemeinsam mit weiteren Kräften aus Neu-Isenburg mit diesen Nachlöscharbeiten befasst.

Dass Waldbrände auch die Tiere aufschrecken, zeigen Begegnungen, die Einsatzleiter Jens Raue in der Nacht zum Montag hatte. Dreimal sprangen ihm Rehe fast vor das Auto, mit dem er zur Kontrolle von Einsatzstellen unterwegs war. „Einmal war es denkbar knapp, ist aber zum Glück gut ausgegangen“, berichtete er gestern. Kurz nach Mitternacht waren alle Brandschützer wieder in den Feuerwehrhäusern und gegen 1.30 Uhr wieder zu Hause. Die Kripo Offenbach bittet Zeugen, die verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen haben, sich unter 069 8098-1234 zu melden. (Claudia Bechthold)

Am vergangenen Wochenende rückten die Feuerwehren im Kreis Offenbach zu mehreren Waldbränden aus.

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