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Platz für alle Generationen? Weiter Streit um Bad-Areal

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Von: Joshua Bär

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Auf der Fläche zwischen Schwimmbad und Busbahnhof planen CDU und Grüne eine Stätte für Jugendliche
Auf der Fläche zwischen Schwimmbad und Busbahnhof planen CDU und Grüne eine Stätte für Jugendliche © bär

In Heusenstamm (Kreis Offenbach) entbrennt ein Streit um das Areal zwischen Schwimmbad und Busbahnhof. Die Zukunft des Geländes ist unklar.

Heusenstamm - Die von CDU und Grünen geplante Begegnungsstätte für Jugendliche auf dem Gelände zwischen Schwimmbad und Busbahnhof beschäftigt die Stadtverordneten länger als gedacht. Ein Änderungsantrag der FDP-Fraktion, wonach der Magistrat prüfen soll, ob auf dem Gelände auch generationsübergreifende Sportangebote entstehen könnten (wir berichteten), wird nach einer hitzigen Debatte erneut im Jugendausschuss erörtert.

Ein Platz nur für die Jugend oder ein Ort, an dem sich Menschen aller Generationen treffen können? Die freie Fläche am Bad Heusenstamm beschäftigt die Parlamentarier auch in der vergangenen Stadtverordnetenversammlung. Nachdem sich die Fraktionen im Juli darauf verständigt hatten, zu prüfen, ob der Ort als Begegnungsstätte für Heranwachsende geeignet ist, hat die FDP nun einen Antrag gestellt, wonach dort auch Raum für Erwachsene und Senioren vorgesehen ist. „Natürlich sollen Jugendliche einen Platz finden, an dem sie ungestört sein können“, erklärt der FDP-Vorsitzende Uwe Klein. Er fände es jedoch befremdlich, das Gelände explizit für Jugendliche zu reservieren. Es sei auf dem Areal ausreichend Platz, um die beiden Stätten zu trennen.

Florian Hain (SPD) hält dagegen: „Wir haben Angst, das der Fokus dadurch verloren geht.“ Für ihn ist klar: Die Jugendlichen würden die Begegnungsstätte nicht nutzen, wenn sich dort zeitgleich andere Generationen aufhielten. Die SPD werde dem Antrag daher nicht zustimmen, versichert Hain.

Freie Wähler halten FDP-Antrag für die Fläche am Bad Heusenstamm für sinnvoll

Sandra Horn (Freie Wähler) widerspricht: „Wir sollten auch daran denken, dass der Platz von den Gruppen zu unterschiedlichen Zeiten genutzt wird.“ Jugendliche würden sich dort zum Beispiel nicht vormittags aufhalten, da sie zu dieser Zeit in der Schule seien. Am Vormittag könnten sich daher zum Beispiel Senioren oder Familien mit Kindern dort sportlich betätigen, meint Horn. Sie mahnt an, das Areal zunächst nach den Wünschen der Jugendlichen zu gestalten, warnt die Stadtverordneten jedoch davor, die älteren Generationen zu vernachlässigen.

Heiner Wilke-Zimmermann, Vorsitzender bei Bündnis 90/Die Grünen, hält den Antrag der FDP für sinnvoll. Er fügt jedoch hinzu, dass ausreichend Abstand zwischen der Begegnungsstätte und den Sportgeräten sein müsse. Sei dies nicht möglich, spreche er sich gegen die Fitnessgeräte aus.

Heusenstamm: Fraktionen kommen zu keiner Einigung

Auch Volt plädiert für eine Prüfung eines generationsübergreifenden Platzes. „Wir verstehen den Widerstand gegen den Antrag nicht“, sagt Cam Payasli. Er sei realistisch und pragmatisch. Zudem, ist sich Payasli sicher, werde das, was auf der Fläche entstehe von allen Menschen genutzt. Karsten Sigl (SPD) ist der Ansicht, „dass es auf jeden Fall Konflikte geben wird, wenn sich dort Jung und Alt treffen.“ Er verweist zudem auf bereits vorhandene Freizeitareale, die zum Teil saniert werden müssten. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Paul Sassen stellt derweil klar, die freie Fläche primär für Jugendliche zu gestalten, sei auch ein politisches Statement. Man wolle damit zeigen, dass Jugendliche willkommen sind.

Zur Abstimmung über den Änderungsantrag kam es dann aber nicht. Stattdessen einigten sich die Fraktionen – auf Initiative von Sassen – darüber erneut im Jugendausschuss zu beraten. Eine Einigung, ob auf dem Gelände auch Outdoor-Fitness möglich sein soll, erfolgt damit frühestens auf der kommenden Versammlung am 16. November. (Joshua Bär)

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