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Containerdorf für Geflüchtete ist fertig

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Von: Claudia Bechthold

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Die Container in Martinsee stehen, die Infrastruktur ist hergestellt. Von Dienstag an ziehen erste Geflüchtete dort ein.
Die Container in Martinsee stehen, die Infrastruktur ist hergestellt. Von Dienstag an ziehen erste Geflüchtete dort ein. © clb

Noch fehlen für einige der Container Teile der Innenausstattung. Doch viele sind bereits fertig und bereit zur Aufnahme: Am kommenden Dienstag werden die ersten Geflüchteten aus der Ukraine in das Containerdorf am Zentrum Martinsee einziehen. Bürgermeister Steffen Ball freut sich, dass es in „einer hervorragenden Zusammenarbeit“ aller beteiligten Abteilungen in der Verwaltung und weiterer Institutionen gelungen ist, dieses Projekt binnen kürzester Zeit zu verwirklichen.

Heusenstamm – 220 Plätze wird es in dem Dorf für Menschen geben, die wegen des Angriffskriegs in der Ukraine ihre Heimat verlassen haben. „Wir erwarten vor allem ältere Menschen und Frauen mit Kindern“, sagt der Verwaltungschef. Zunächst ziehen knapp 30 Menschen ein, die schon in Heusenstamm sind und bislang in beengten Verhältnissen privat wohnen. Von Anfang Mai an folgen die Zuweisungen des Kreises.

Vier Betten, ein Kleiderschrank, ein Tisch, ein Kühlschrank und ein Wasserkocher stehen in den Wohncontainern zur Verfügung. Außerdem gibt es auf dem abgeschirmten Gelände Sanitäranlagen, Gemeinschaftsküchen, Räume für Sozialberatung und Spielzimmer für Kinder. Außerdem wird die Heusenstammer Ärzteschaft zweimal wöchentlich Sprechstunden anbieten.

Wie berichtet, war die Wahl auf den Hartplatz im Zentrum Martinsee gefallen, weil „wir zum Beispiel die Turnhallen nicht blockieren wollten“, erläutert der Bürgermeister. Eine erste Alternative für den stadtnäher liegenden Campus musste wegen bald beginnender Bauarbeiten wieder verworfen werden. Zudem habe man sich für die Container entschieden, weil diese den Menschen mehr Privatsphäre bieten. Der Hartplatz werde im Sommer ohnehin weniger genutzt.

Bettwäsche begutachten Monika Wolf und Bürgermeister Steffen Ball in einem Container.
Bettwäsche begutachten Monika Wolf und Bürgermeister Steffen Ball in einem Container. © clb

Der „Orga-Stab Ukraine“, geleitet von Fachdienstleiterin Monika Wolf, habe schon sehr früh die Container bestellt. „Jetzt gibt es keine mehr“, bestätigt Bauhofleiter Michael Brand. Bauamt, Sozialdienste der Arbeiterwohlfahrt, die Abteilung Integration mit Daniela Singh, die Finanzabteilung sowie Bürgermeister und Erster Stadtrat waren mit den Vorbereitungen befasst. Dazu zählten neben den Anschlüssen zur Infrastruktur wie Wasser, Abwasser und Strom auch die Einrichtung eines W-Lan-Anschlusses, zumal viele Kinder derzeit digital aus der Ukraine beschult werden.

Außerdem gibt es bereits erste ehrenamtliche Helfer, die tatkräftig anpacken, aber auch Übersetzungshilfe und Deutschunterricht anbieten werden, sagt Daniela Singh.

Bürgerinnen und Bürger, die sich das Containerdorf vor dem Einzug der Geflüchteten ansehen wollen, können dies am kommenden Montag, 25. April, um 17 Uhr tun. Steffen Ball bittet allerdings darum, Autos auf dem großen Parkplatz vor dem Kultur- und Sportzentrum Martinsee, Martinseestraße 2, abzustellen und zu Fuß zum Eingang des Containerdorfs in der Martinseestraße 4 zu kommen.

Spenden für Geflüchtete in Heusenstamm

Wer helfen will, kann dies auf verschiedenen Wegen tun:

Tafel Offenbach: Dringend benötigt der Verein Tafel Offenbach Geldspenden, der auch in der Schlossstadt Lebensmittel ausgibt. Spenden können überwiesen werden an Tafel Offenbach e. V., IBAN: DE 24 5019 0000 0006 4067 42, Verwendungszweck: Heusenstamm.

Ökumenische Kleiderkammer: Gut erhaltene und saubere Sommerbekleidung für Erwachsene und Kinder, Schuhe, Handtücher und Bettwäsche suchen die Helfer der Kleiderkammer. Abgaben sind möglich montags von 16 bis 18 Uhr. mittwochs von 9.30 bis 12 Uhr und freitags von 15 bis 17 Uhr in der Eisenbahnstraße 11.

Fahrradwerkstatt: Kinder- und Jugendräder, Räder für Erwachsene und Laufräder nehmen die Fahrradschrauber dienstags von 14 bis 16 Uhr und donnerstags von 10 bis 12 Uhr in der Schlossstraße 8 entgegen.

Flüchtlingshilfe: Funktionsfähige und gut erhaltene Haushaltsgegenstände (Wäscheständer, Kochtöpfe, Pfannen, Küchenbedarf wie Kochlöffel, Pfannenwender oder Schöpfkellen), Elektrogeräte wie Staubsauger, Föhn, Mikrowellen, Handmixer, Wasserkocher, Pürierstäbe) können nach Anmeldung unter 06104 62821 abgegeben werden. (Claudia Bechthold)

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