Albert-Einstein-Schule in Langen: Forschen, werkeln, trommeln

Beim Tag der offenen Tür stellt die Albert-Einstein-Schule ihr breites Angebot vor. Neben Musik und Experimenten gibt es auch eine Talkrunde.
Langen – Als Schulleiterin Gesa Aden mit ihrer Begrüßungsrede beginnt, ist der Schulhof gut besucht. Nach ihren Worten um 16 Uhr heißt der Schulchor alle Gäste mit seinem Gesang willkommen, dann kann der Tag der offenen Tür der Albert-Einstein-Schule (AES) seinen Lauf nehmen.
Das Gelände der integrierten Gesamtschule ist weitläufig und verfügt neben mehreren Gebäuden auch über einen großen Schulhof und ein Sommertheater. Beim Betreten des Schulgeländes von der Händelstraße aus landet man in einem langen Gang. Hier tummeln sich Jung und Alt: Schülerinnen verteilen Flyer zu dem Abendprogramm, jüngere rennen umher und toben. Die Geräuschkulisse hallt von den Wänden wieder. Teilweise sind ganze Familien da. Auf der rechten Seite befindet sich das erste Gebäude. Hier sind die Verwaltung, die Mensa und die Aula zu finden. Außerdem haben die Schülerinnen und Schüler in den Räumlichkeiten Musik-, Kunst- und Sportunterricht.
In der Gymnastikhalle herrscht buntes Treiben. Es hängen Taue und Ringe von der Decke, an den Wänden befindet sich eine Kletter- sowie eine Sprossenwand. In der Aula sind verschiedene Informationsstände zu den Fahrten und AGs, die die Schule anbietet, aufgebaut. Die Wand ist mit einem farbigen Gesicht des Namensgebers der Schule verziert.
Albert-Einstein-Schule in Langen nicht in Bildungsgänge eingeteilt
Lehrkräfte stehen vor Pinnwänden oder hinter Tischen und erklären interessierten Eltern und Kindern, was es mit den verschiedenen Aktivitäten auf sich hat. Beispielsweise bietet die Albert-Einstein-Schule eine jahrgangsübergreifende Wintersportwoche an. Ab der siebten Klasse dürfen alle mitfahren. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, nach Frankreich oder Polen zu fahren.
Außerdem können alle Interessierten mehr über das System der integrierten Gesamtschule erfahren. Besonders daran ist, dass die Kinder und Jugendlichen nicht in verschiedene Bildungsgänge eingeteilt sind. Stattdessen gibt es Grund- und Erweiterungskurse. Je nachdem, wo die Stärken und Schwächen liegen, variiert die Zusammenstellung der Kurse. So kann eine Schülerin beispielsweise in Mathematik den E-Kurs besuchen, aber in Englisch den G-Kurs. „Dadurch wird einfach jedes Kind entsprechend den eigenen Fähigkeiten abgeholt“, erklärt die Sport- und Deutschlehrerin Verena King. Ab der achten Stufe bekommen alle neben dem Zeugnis eine Mitteilung, auf welchem Stand sie sich befinden. Falls nach der zehnten Klasse eine Hochschulreife angestrebt wird, ist ein Schulwechsel nötig. Eine Oberstufe bietet die Albert-Einstein-Schule nicht an.

Zurück im Mittelgang ist auf der linken Seite ein weiteres Gebäude zu sehen. Hier befinden sich die Klassenräume der Jahrgangsstufen fünf bis zehn. Außerdem gibt es im Obergeschoss einen Computerraum. In Gang C, Raum 14 findet ein besonderes Highlight statt: Schülerinnen und Schüler, die vergangenes Schuljahr die AES verlassen haben, stehen Rede und Antwort. Der Raum ist mit Besucherinnen und Besuchern gefüllt, die ihre Fragen den Ehemaligen stellen.
Die Fünf haben jeweils einen anderen Weg eingeschlagen: Einer befindet sich etwa in der Ausbildung, eine andere wechselte auf die Max-Eyth-Schule Dreieich, eine dritte macht ein Freiwilliges Soziales Jahr. Alle waren zuvor mit der Wahl ihrer Schule zufrieden: „Ich hatte viel Schlechtes über die Albert-Einstein-Schule gehört, wollte jedoch meine eigenen Erfahrungen sammeln. Das hat sich sehr gelohnt und ich war mehr als zufrieden“, sagt Ibrahim Al-Nuaimi. Er ist nun auf der Weibelfeldschule in Dreieich und möchte danach Medizin studieren. Über die Lehrkräfte verlieren die Ehemaligen ebenfalls nur gute Worte: „Der Zusammenhalt mit uns Schülern war groß und sie haben auf uns geachtet“, berichtet Robin Küster.
Sogar einen Meditationsraum gibt es an der Albert-Einstein-Schule
Die Türen der Nachbarräume stehen offen, es dringen Stimmen und Musik aus ihnen. Ein kurzer Blick in eines der Klassenzimmer zeigt einen Lehrer, der zusammen mit Jugendlichen auf Cajons trommelt. Zurück auf dem Schulhof werden bereits Stände für den Weihnachtsbasar aufgebaut. Im Anschluss an den Tag der offenen Tür gibt es hier Bruchschokolade, Marmeladen, Weihnachtsdekoration und vieles mehr zu erwerben. Alles davon ist selbst hergestellt und die Hälfte des Erlöses wird an einen wohltätigen Zweck gespendet. Der Geruch von Lagerfeuer liegt in der Luft.
Im dritten und letzten Gebäude befinden sich die Fachräume für Naturwissenschaften, ebenso die Werkräume und ein Meditationsraum. In einem der Räume wird die Forscherwerkstatt vorgestellt. In der sechsten Klasse haben die meisten in diesem halbjährigen Kurs die ersten Berührungspunkte mit naturwissenschaftlichen Phänomenen. „Es geht mit Dingen aus dem Leben los, die man dann mal ganz anders sieht“, erklärt Chemielehrer Michael Seip. Auf dem Tisch vor ihm liegen Zitronen, aus denen er mit den Schülerinnen und Schülern Batterien bastelt.
Die Forscherwerkstatt ist eine der verschiedenen Werkstätten, die die Schule anbietet. Es gibt zum Beispiel ebenfalls eine Holz- und Nähwerkstatt. Zudem bietet die AES viele weitere Kurse und AGs an, die am Tag der offenen Tür vorgestellt werden. Mehr Informationen zu beispielsweise der Robotik-AG, dem Tauchkurs oder den Lesescouts sowie allen weiteren Angeboten sind auf der Schulwebseite zu finden. (Fee Halberstadt)