Albert-Einstein-Schule Langen: Gestalterin mit viel Erfahrung

Gesa Aden ist neue Leiterin der Albert-Einstein-Schule in Langen. Sie hat schon einige Facetten des Bildungswesens kennengelernt.
Langen – Neben Gesa Adens Schreibtisch stehen zwei Umzugskartons, zum Auspacken hatte sie noch keine Zeit. Seit Beginn des neuen Schuljahres ist die 55-Jährige neue Leiterin der Albert-Einstein-Schule (AES) und hatte gleich alle Hände voll zu tun: Budgets planen, Einschulungsfeier organisieren, Sitzungen mit der Schulleitung abhalten, den Tag der offenen Tür im November vorbereiten. „Alles ist noch etwas fremd, aber mir gefällt Langen sehr“, sagt die Frankfurterin.
Gesa Aden folgt auf Susanne Fritz, die vor einem Jahr ans Staatliche Schulamt Frankfurt wechselte, seitdem war die Schulleitungsstelle vakant. Ein ganzes Jahr dauerte auch der Bewerbungsprozess für Aden, die zuletzt als stellvertretende Direktorin an der Geschwister-Scholl-Schule in Offenbach arbeitete. „Ich dachte mir: Als Schulleiterin kann man noch besser gestalten. Außerdem hat es mir hier auf Anhieb super gefallen“, erklärt sie ihren Wunsch, in eine Leitungsposition – und ins für sie noch unbekannte Langen – zu wechseln.
Als sie von der Stellenausschreibung hörte, fuhr Aden am Wochenende mit ihrem Mann, der 14-jährigen Tochter und dem zehnjährigen Sohn nach Langen, um sich die AES in Ruhe anschauen zu können – und war sofort begeistert. „Das Gelände ist wunderbar“, schwärmt sie. Aden ist angetan von der naturnahen Lage in Oberlinden, dem weitläufigen Grundstück und den abwechslungsreich gestalteten Höfen. Eine ausgiebige Führung mit dem stellvertretenden Schulleiter Simon Behring bestätigte anschließend die positiven Eindrücke. „Alles ist super in Schuss“, sagt Aden.
Albert-Einstein-Schule Langen: Neue Schulleiterin will „etwas für den Ruf tun“
In ihrem Berufsleben hat sie schon einige Facetten des Bildungswesens kennengelernt. Aufgewachsen in Ostfriesland, führte sie das Lehramtsstudium über Freiburg nach Gießen, das Referendariat machte sie im benachbarten Lollar. Es folgten Stellen als Lehrerin für Kunst, Musik und Mathematik in Wiesbaden und Frankfurt, nebenbei hatte sie auch Lehraufträge an der FH Frankfurt im Studiengang Soziale Arbeit. Sie nahm an Fortbildungen für Schulleitungsaufgaben teil und heuerte für anderthalb Jahre beim Staatlichen Schulamt Frankfurt an. Dieser Perspektivwechsel sei eine wichtige Erfahrung für sie gewesen, sagt Aden rückblickend: „Ich habe viel gelernt in Sachen Schulrecht, Personalmanagement und Kommunikation.“
Danach ging es zurück in den Schuldienst: erst für sechseinhalb Jahre als stellvertretende Leiterin der Brüder-Grimm-Schule in Frankfurt, dann eben für zweieinhalb Jahre in gleicher Verantwortung nach Offenbach – und nun nach Langen. Dort sei sie „äußerst freundlich“ aufgenommen worden, freut sich Aden. „Das Kollegium ist nett und engagiert, die Schülerinnen und Schüler sind zugewandt und freundlich.“
Große Erweiterung geplant
Die Albert-Einstein-Schule, Berliner Allee 90, ist eine Integrierte Gesamtschule mit Ganztagsangebot. Sie zählt rund 500 Schüler, die sich auf die Jahrgänge fünf bis zehn verteilen, sowie 45 Lehrkräfte. Zurzeit ist die AES vierzügig, im Schulentwicklungsplan des Kreises Offenbach ist jedoch eine Erweiterung auf sieben Züge samt Bau eines neuen Gebäudes auf einer bislang ungenutzten Freifläche vorgesehen. Die geplante Vier-Felder-Halle im Sportpark Oberlinden bietet laut Kreis zudem gute Voraussetzungen für die Entwicklung eines sportlichen Schwerpunktes der Schule. (msc)
Als eine ihrer größten Aufgaben sieht die neue Schulleiterin an, das Image der AES aufzupeppen. „Wir müssen etwas für den Ruf tun“, sagt sie. Bei der Wahl der weiterführenden Schule bekämen meist das Dreieichgymnasium oder die Adolf-Reichwein-Schule den Vorzug. Aber auch die AES habe einiges zu bieten: Die in Vollzeit angestellte Schulgesundheitsfachkraft, den Schulgarten und gut ausgestattete Fachräume zählt Aden auf, aber auch die Fahrradwerkstatt in Zusammenarbeit mit dem ADFC, die Tauch-AG, das Segelprojekt oder die Roboter-AG. Dazu sei die AES in den Sommerferien – als eine der ersten Schulen im Kreis – komplett mit digitalen Tafeln ausgestattet worden. Um die Schule attraktiver zu machen, würde Aden im ersten Schritt gern auf das Zertifikat „gesundheitsfördernde Schule“ hinarbeiten.
An Arbeit wird es der neuen Leiterin also nicht mangeln, zumal sie auch weiter selbst unterrichtet, „sonst verliert man den direkten Draht zu den Schülern“. Aden wohnt weiterhin in Frankfurt-Heddernheim, wo sie auch für die Grünen im Ortsbeirat sitzt. Nach Langen pendelt sie mit der Bahn („Die Anbindung ist super“), für den Weg zwischen Bahnhof und Büro hat sie sich ein Klapprad zugelegt. Nach einem stressigen Schultag schaltet sie am liebsten am Klavier oder beim Joggen entlang der Nidda ab. „Das ist schon eine kleine Bugwelle an neuen Eindrücken und Aufgaben, die ich jetzt bewältigen muss“, sagt Aden. „Beim Laufen kann ich mich gut entspannen und das alles sortieren.“ (Manuel Schubert)