Asklepios Klinik Langen: Patientenbehandlung ist vollständig digitalisiert

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist nicht erst seit Corona in aller Munde und gesetzlicher Auftrag an alle Krankenhäuser. Als Pilotklinik der Asklepios-Gruppe hat die Langener Asklepios Klinik nun den Schritt zu einer voll digitalen Patientenversorgung geschafft. Lange EKG-Ausdrucke und dicke Patientenakten gehören in der Röntgenstraße 20 der Vergangenheit an.
Langen – Über die sogenannte Telematik-Infrastruktur sind Ärzte, Therapeuten, Kliniken, Apotheken und Krankenkassen bereits seit Anfang des Jahres in einem einheitlichen Online-System miteinander vernetzt. Die Voraussetzung zum schnellen digitalen Austausch von Informationen zwischen Arztpraxen und Kliniken – zum Beispiel Arztbriefe oder Untersuchungsergebnisse – ist also bereits geschaffen und soll ab Ende dieses Jahres in vollem Umfang nutzbar sein. Um diese Möglichkeiten jedoch optimal ausschöpfen zu können, sollten diese Daten von vorne herein digital vorliegen und nicht aufwendig nachbearbeitet werden müssen.
Die Asklepios Klinik Langen hat im Hinblick darauf ihre digitale Strategie bereits seit 2018 entwickelt: „Wir haben frühzeitig die Digitalisierung als strategische Weichenstellung aufgefasst. Für uns war klar: Wir wollen die Digitalisierung von Anfang an kreativ zum Wohl unserer Patienten und Mitarbeiter mitgestalten“, so Jan Voigt, Geschäftsführer der Asklepios Klinik Langen. Das Krankenhaus hat daher nach eigenen Angaben „massiv“ in Digitalisierung und neue Medizintechnik investiert: Netzwerktechnik, Server- und Datamanagement sowie medizintechnische und pflegerische Systeme wurden komplett neu aufgestellt und neue Schnittstellen geschaffen.
Die Klinik kann nun – als eine der ersten deutschlandweit – den gesamten Behandlungsprozess der Patienten digital abbilden: Von der Aufnahme in der Klinikambulanz über Untersuchungs- und Laborergebnisse, die Patientenkurve, Medikationsanordnungen bis hin zu OP-Berichten und Entlassungsbriefen, ab sofort werden alle Daten und Informationen direkt über PC oder Laptop und ganz ohne Papier in das klinikinterne Informationssystem eingegeben. So sind die Daten sofort allen an der Behandlung beteiligten Angestellten zugänglich. Die Digitalisierung der gesamten Dokumentation hilft so, die Entscheidungen im Behandlungsverlauf zu verbessern, Doppeluntersuchungen zu vermeiden, den Austausch zwischen Rettungsdienst, Praxen und Klinik zu vereinfachen und dadurch Warte- und Behandlungszeiten zu verkürzen.
„Wir wollen als digitales Krankenhaus die Qualität und Patientensicherheit weiter verbessern und die Klinik insgesamt zukunftssicher aufstellen – die Zeiten von Postkutsche und Fax sind definitiv vorbei. Patienten aber auch Fachkräfte und Partner unserer Klinik dürfen, können und sollen erwarten, dass wir unsere Strukturen an den technologischen Möglichkeiten ausrichten und mit der Zeit gehen“, betont Voigt. Der Wechsel zum „digitalen Krankenhaus“ funktioniere jedoch nur, wenn die Mitarbeiter bei den Veränderungen der Digitalisierung mitgenommen würden und diese mitgestalten.
Als Arbeitgeber gelte es daher, die betriebliche Digitalisierungsstrategie und die individuelle Entwicklung der Mitarbeiterkompetenzen gut aufeinander abzustimmen. Aus diesem Grund hat die Klinik als Partner des Projekts „digiKIK“ des Bundesarbeitsministeriums im Vorfeld mit Hilfe von Experten Verfahren zur Arbeitsgestaltung im digitalen Wandel erarbeitet und im Rahmen des Digitalisierungsprozesses sukzessive umgesetzt. „Unser großer Dank gilt all unseren Mitarbeitern, die den Quantensprung zum digitalen Krankenhaus mit uns erarbeitet so haben“, so Voigt. (msc)