Machbarkeitsstudie zu Querung für Fußgänger und Radler

Weitere Bahnbrücke in Langen zu teuer

Es wäre eine Erleichterung für Radfahrer und Fußgänger: Eine weitere Querung zwischen Bahnhof und Leerwegunterführung ist laut Magistrat aber nicht finanzierbar.
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Es wäre eine Erleichterung für Radfahrer und Fußgänger: Eine weitere Querung zwischen Bahnhof und Leerwegunterführung ist laut Magistrat aber nicht finanzierbar.

Die Bahnlinie zwischen Frankfurt und Darmstadt teilt Langen auf – mit den Stadtteilen Linden, Oberlinden und Wirtschaftszentrum Neurott auf der einen, dem restlichen Stadtgebiet auf der anderen Seite. Mit Blick auf das entstehende Wohngebiet Liebigstraße hatte das Stadtparlament den Magistrat daher bereits 2017 beauftragt, zu gegebener Zeit die Machbarkeit einer weiteren Brücke für Fußgänger und Radfahrer nördlich des Bahnhofs prüfen zu lassen. Nun – fünf Jahre später – liegt das Ergebnis vor:

Langen – Die Studie zeigt, dass ein solches Bauwerk über die Bahnlinie an zwei Stellen realisierbar wäre – aber sehr teuer. Rund 900 Meter lang ist die Strecke zwischen dem Bahnhof und der Leerwegunterführung, wo Fußgänger und Radfahrer jeweils auf die andere Seite der Bahnlinie kommen. Eine weitere Querungsmöglichkeit würde einerseits Radlern eine bessere Anbindung an den Radschnellweg und das örtliche Radwegenetz bieten, andererseits das neue Wohngebiet mit dem Fachmarktzentrum und dem Gewerbegebiet verbinden.

Das Büro Schüßler-Plan Ingenieursgesellschaft kommt nun zu dem Ergebnis, dass eine neue Brücke entweder direkt südlich der Leerwegunterführung oder zwischen Monzastraße und dem Einkaufszentrum Forum Langen machbar ist.

Erste Kostenschätzung kommt auf 2,5 Millionen Euro

Die Kosten würden sich ersten Schätzungen zufolge auf jeweils rund 2,5 Millionen Euro netto belaufen – wozu nach Angaben des Magistrats noch der in beiden Fällen erforderliche Grunderwerb käme. Zwar könne die Stadt von einer Förderung durch das Land ausgehen, allerdings verbleibe immer noch ein deutlicher Kostenanteil für die Kommune. „Eine Unterführung wäre noch einmal deutlich teurer und wurde deshalb nicht weiter geprüft“, teilt der Magistrat mit.

Angesichts der hohen Kosten empfiehlt der Magistrat, das Projekt vorerst zurückzustellen. Entscheiden muss das abermals die Stadtverordnetenversammlung. „Eine weitere Querungsmöglichkeit der Bahnlinie, zusätzlich zu den vorhandenen sieben zwischen Loh und der Brücke an der Kirchschneise, ist wünschenswert, aber in den nächsten Jahren trotz Förderung leider nicht bezahlbar“, sagt Bürgermeister Jan Werner. Er verweist auf Großprojekte wie die weitere Schaffung von Betreuungsplätzen und die Vier-Felder-Turnhalle im Sportpark Oberlinden, die die Stadt in den kommenden Jahren finanzieren müsse. Werner betont, die Verbesserung für Radfahrer stünde dennoch ganz oben mit auf der Agenda: „Wir finanzieren unseren Teil zum weiteren Ausbau der Radschnellverbindung samt entsprechender Zubringer, planen den weiteren Ausbau von Fahrradstraßen und ein Fahrradparkhaus am Bahnhof.“  

Mit der Machbarkeitsstudie und der Empfehlung des Magistrats, das Projekt derzeit nicht umzusetzen, befassen sich der Ausschuss für Umwelt, Bau und Verkehr am Mittwoch, 9., und der Haupt- und Finanzausschuss am Dienstag, 15. November. Endgültig abstimmen soll die Stadtverordnetenversammlung am 1. Dezember. (jrd)

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