Begehrte Plätze: Dreieichschule stellt sich vor

Auch das einzige Gymnasium in Langen hat sich den Viertklässlern vorgestellt. Bei einem Tag der offenen Tür konnten sie das Angebot der Dreieichschule Langen kennenlernen.
Langen – Die beiden Viertklässlerinnen sind konzentriert. Mit Sicherheitsbrillen ausgerüstet sprühen sie im naturwissenschaftlichen Trakt der Dreieichschule Langen (DSL) Kochsalzlösung in die Flamme eines Bunsenbrenners. Sie verfärbt sich leuchtend orange. Noch spannender ist der Versuch mit Lithium, dann flackert das Feuer dunkelrot. Am Tag der offenen Tür haben die Grundschüler gemeinsam mit ihren Eltern die Gelegenheit, hinter die Kulissen des Langener Gymnasiums zu blicken. Der Andrang ist groß – bekanntlich sind die Plätze an der Schule sehr begehrt.
„Wir haben auch die anderen beiden Schulen angeschaut“, erklärt eine Mutter, für deren Kind im Sommer der Schulwechsel in die weiterführende Schule ansteht. „Aber wir wünschen uns schon ganz dringend einen Platz am Gymnasium. Unsere Tochter hat eine klare Gymnasialempfehlung und ich habe auch schon hier Abitur gemacht. Ich hoffe, das klappt“, sagt die Langenerin. Die Schule präsentiert am Tag der offenen Tür all ihre Vorzüge: Katrin Aurich, ausgezeichnet als eine der besten Lehrkräfte Hessens, lässt sich beim Darstellenden Spiel bei einer offenen Probe über die Schulter schauen, Musiklehrerin Frauke Preisler zeigt mit den aktuellen Fünftklässlern, wie weit die Bläserklasse schon nach einem halben Jahr Unterricht gekommen ist, und richtig gut kommt das Mitmach-Angebot bei den Naturwissenschaften an.

Schulleiterin Nicole Ott steht bei dem Besuchertag an ihrem Gymnasium vor allem für Fragen der Eltern bereit. In einem gut 20-minütigen Vortrag versucht sie, alle wichtigen Informationen rund um die Schulgemeinschaft zu verpacken. Die Dreieichschule hat einen Schwerpunkt Musik, glänzt mit tollen Austauschprogrammen inklusive USA, bietet ab Klasse neun bilinguales Lernen an, hat das Gütesiegel für die Förderung von Hochbegabung und legt viel Wert auf die ersten Wochen, in denen sich die jüngsten Schüler mit Hilfe von Mentoren aus den zehnten Klassen an der neuen Schule einleben können. Für viele Eltern ist wichtig, dass sie auch am Gymnasium in Klasse fünf und sechs noch auf verlässliche Mittagsbetreuung setzen können, inklusive Hausaufgabenbetreuung. „Wir sind eine sehr engagierte Schule mit einem breiten Bildungsangebot. Vielfalt ist unsere große Stärke“, fasst Ott zusammen.

Die Schulleiterin weiß, dass es den Eltern unter den Nägeln brennt, wie das Vergabeverfahren in diesem Jahr laufen wird. Die DSL startet mit sechs Klassen in das neue Schuljahr. Es ist Platz für 180 Kinder. „Im vorletzten Jahr sind neun Kinder raus gelost worden, im vergangenen Jahr waren es so viele, dass auch die Adolf-Reichwein-Schule keine Kinder mehr für den gymnasialen Zweig aufnehmen konnte“, bedauert Ott das unglückliche Losverfahren (wir berichteten). Sie betont sehr deutlich, dass Eltern sich auf die Einschätzung der Grundschullehrer verlassen sollen. „Wir erleben es, dass sich Kinder ohne klare Empfehlung bei uns schwertun. Das bedeutet ja nicht, dass ihr Kind später kein Abitur macht. Wir bekommen von beiden weiterführenden Schulen in Langen jedes Jahr Abiturienten und arbeiten eng zusammen“, erklärt die Schulleiterin.
Eine zusätzliche fünfte Klasse, um mehr Anfragewünsche erfüllen zu können, ist für das Gymnasium keine Option. Dazu reicht die Kapazität nicht. Schon jetzt werden zehn Klassen in – modernen und gut ausgestatteten – Containern unterrichtet. „Das klappt wirklich gut, aber natürlich sind wir ständig in Gesprächen, dass eine Erweiterung der Schule mit einem modernen Oberstufengebäude kommt“, sagt Ott. In den Osterferien sollen auch die digitalen Tafeln des Gymnasiums endlich für jeden Klassenraum kommen.