In Langen entsteht ein Hochzeitswald

Für Brautpaare ist es eine besondere und mitwachsende Erinnerung an den schönsten Tag des Lebens – und dem Stadtklima hilft es obendrein: Eine alte Tradition ist es deshalb, dass Paare anlässlich ihrer Heirat einen jungen Baum pflanzen.
Hochzeitsbäume eignen sich zudem als symbolträchtiges und umweltfreundliches Geschenk. In Langen soll auf einem Areal in Oberlinden ein Hochzeitswald entstehen.
Langen – Die Idee haben erst kürzlich die Grünen aufs Tableau gebracht und einen entsprechenden Antrag ins Stadtparlament gestellt, in dem sie den Magistrat auffordern, geeignete Flächen in Langen für einen Hochzeitswald bereitzustellen.
Dieser Antrag ist zwar noch nicht endgültig von der Stadtverordnetenversammlung beschieden, doch die Stadtverwaltung hat sich des Themas bereits proaktiv angenommen und ein Areal in Oberlinden – zwischen Berliner Allee und Ginsterbusch – für das Projekt ausgewählt. „Jede Initiative, die unserer Stadt mehr Grün beschert, unterstützen wir mit ganzer Kraft“, betont Bürgermeister Jan Werner. Erster Stadtrat Stefan Löbig meint: „Wer anlässlich seiner Eheschließung einen eigenen Baum pflanzt, hat noch einmal eine viel emotionalere Bindung dazu.“
Baumspenden leisten Beitrag zur Wiederaufforstung
Hinzu kommt, dass die Hochzeitsbäume die Aufforstungsbemühungen der Stadt unterstützen. Klimaveränderungen und natürlich auch die schweren Stürme in den vergangenen Jahren machen Stadtbäumen und dem Wald zu schaffen und haben viele Bäume zerstört. Dabei sind die Grünflächen im Stadtgebiet kühlend an heißen Tagen, ziehen Vögel und andere Tiere an und verschönern nicht zuletzt das Stadtbild. Deshalb hat die Stadt ihre Bemühungen für Neuanpflanzungen zuletzt deutlich verstärkt. Baumspenden für den Hochzeitswald können hierzu einen Beitrag leisten.
Mit gutem Beispiel vorangegangen sind die Stadtwerke Langen: Der Energieversorger hat 10 000 Euro zur Pflanzung der ersten zehn Bäume gespendet – was den Startschuss für die Einrichtung des Langener Hochzeitswalds gibt. „Ein Hochzeitswald verbessert das Stadtklima und ist eine hervorragende Möglichkeit, Mensch und Natur zusammenzubringen“, findet Stadtwerke-Geschäftsführer Manfred Pusdrowski. „Seine Einrichtung unterstützen wir natürlich gerne durch eine Spende, mit der wir die Anpflanzung der ersten zehn Bäume ermöglichen.“ Das sei Nachhaltigkeit und Klimaschutz – gemäß dem sozialen Motto der Stadtwerke „Viel mehr als Energie“.
Hochzeitsbaum oder genereller Beitrag
Wer einen Hochzeitsbaum spenden will, sollte bei der Überweisung auf das Spendenkonto der Stadt Langen bei der Volksbank Dreieich: IBAN DE62 5059 2200 0000 1508 00, als Verwendungszweck „Hochzeitswald“ angeben. Wer nur eine geringere Summe für Baumpflanzungen im Stadtgebiet spenden möchte, kann dies ebenfalls über das genannte Spendenkonto unter dem Verwendungszweck „Baumspende“ tun. Das Geld wird dann für Anpflanzungen an anderen Stellen im Stadtgebiet verwendet. Auf Wunsch stellt die Stadt eine Spendenquittung aus. Wer eine möchte, sollte dies beim Verwendungszweck vermerken oder per E-Mail an ref332@langen.de mitteilen.
Brautpaare können künftig ab einem Betrag von 500 Euro für Bäume spenden, die im Hochzeitswald gepflanzt werden. Wer einen eigenen Baum möchte, ist mit 1 000 Euro dabei. Bereits seit dem Jahresbeginn hat die Verwaltung alle Brautpaare animiert, einen eigenen Hochzeitsbaum im öffentlichen Raum zu setzen. Ebenso werden sie auf die Alternative hingewiesen, einen kleineren Betrag für Baumspenden zu geben. Bürgermeister Jan Werner plant zudem, einmal im Jahr alle Brautpaare in den Hochzeitswald einzuladen. „Gemeinsam könnten sie sowohl den neuen Lebensabschnitt als auch die neuen Bäume gebührend feiern“, sagt er. „Ich würde mich freuen, wenn dies zu einer Tradition wird.“ (jrd)