Drei-Bäder-Karte ist „attraktivste“ Lösung

Es war eine langwierige Diskussion im vergangenen Frühjahr, durch die die BaHaMa schon befürchtete, den Start der Saisonkartenverkaufs verschieben zu müssen: Eingehend hatte das Stadtparlament – neben den Parkgebühren am Waldsee – die von der Bäder- und Hallenmanagement GmbH vorgeschlagenen Preiserhöhungen diskutiert. Die Bäderbetreiber wurden daraufhin aufgefordert, Stellung zur Entwicklung eines alternatives Preismodells zu nehmen. Sie meinen: Das habe nur Nachteile.
Langen – Die wurden bekanntlich nötig wegen gestiegener Kosten für Bauunterhaltung, Reparaturen, Energie etc. Vor allem bei den Saisonkarten hob die BaHaMa die Preise tüchtig an – das kam bei den Fraktionen nicht gut an. Der Sozialausschuss lehnte den Vorstoß zunächst ab – Schwimmen sollte sich jeder leisten können, man wolle Familien aktuell nicht noch mehr belasten.
Auf einen Antrag der Grünen hin hatte der Haupt- und Finanzausschuss ein alternatives „entkoppeltes“ Saisonkartenmodell für die Langener Bäder diskutiert: Anstelle einer Saisonkarte, die Kunden in allen Bädern nutzen, könnte eine separate, günstigere Saisonkarte für das Freibad oder Strandbad angeboten werden. Bei Bedarf könnte die Kundschaft gegen Aufpreis den saisonalen Eintritt im jeweils anderen Bad sowie für die Randzeiten im Hallenbad dazu buchen.
Schließlich beschloss das Stadtparlament die neuen AGB und Preise – mit dem Kompromiss eines Feierabendtarifs – und der Saisonkartenverkauf konnte losgehen – allerdings gab es den Vorschlag, eine grundlegend neue Preisgestaltung zu diskutieren. „Die BaHaMa wird beauftragt, alternative Preismodelle für Saisonkarten zu prüfen und rechtzeitig vor der nächsten Saison einen Bericht vorzulegen“, lautete die im April mehrheitlich angenommene Ergänzung.
Saisonkarte in aktueller Form hat sich laut BaHaMa bewährt
Nun hat die BaHaMa den gewünschten Bericht vorgelegt, der dem Ausschuss für Kultur und Soziales am morgigen Donnerstag und dem Finanzausschuss am 9. Februar zur Kenntnisnahme vorgelegt wird. „Das Modell der Saisonkarte als Drei-Bäder-Karte ist ein jahrzehntelang bewährtes, attraktives und vorteilhaftes Produkt der BaHaMa“, heißt es in der Stellungnahme. Dieses System und die preisliche Ausgestaltung der Saisonkarten für die Langener Bäder würden regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst. „Deren Preise wurden in 2022 deutlich erhöht. Sie sind gleichwohl noch immer konkurrenzfähig und wurden im zurückliegenden Sommer vom Publikum geschätzt und gekauft“, betont die BaHaMa. Dem Bäderbetrieb sind keinerlei Beschwerden zu dem Preis- und Leistungsangebot der Dauerkarten bekannt.
Vor allem wegen zwei Punkten sieht die BaHaMa-Geschäftsführung eine Alternative zur momentanen Drei-Bäder-Saisonkarte kritisch: Zum einen seien wegen der wirtschaftlich angespannten Situation „weitere Erlösreduzierungen finanziell nicht vertretbar“, zum anderen müsse ein alternatives Saisonkartenmodell genauso attraktiv für Kundinnen und Kunden wie das gegenwärtige Produkt sein – und Aussicht auf einen ebenso erfolgreichen Absatz bieten. Den Vorschlag der Grünen zur Abwandlung des Saisonkartenmodells sieht die BaHaMa aus Kundensicht als „erheblichen Rückschritt“ an: „Auch bei gleichbleibenden Preisen würde sich für die Kundschaft das Angebot reduzieren, sie würde die bisherige Wahlmöglichkeit verlieren und letztlich für weniger Leistung gleich viel oder sogar mehr bezahlen.“ Dieser negative Umstand träfe 95 Prozent der Saisonkartenkäuferinnen und -käufer.
Im Strandbad Langener Waldsee wurden 2022 – laut Bäderbetreiber wegen der sehr hohen Parkplatzpreise – fast keine Saisonkarten verkauft, die BaHaMa und der städtische Fachdienst rechnen damit, dass das auch in den kommenden Jahren so bleiben wird. Im Strandbad hätte die Neuordnung der Saisonkarten also keinerlei Erfolg und Nutzen. Die Kundinnen und Kunden des Freizeit- und Familienbades – überwiegend Langenerinnen und Langener – würden so die Möglichkeit verlieren, auch im Waldsee zu baden. Den Aufschlag für die Nutzung des Hallenbads hält die BaHaMa vor allem in den Saisonübergängen für kontraproduktiv. „Die aktuelle Ausgestaltung unseres Saisonkartenmodells schafft die nötige Flexibilität in der Betriebsführung, um über den Beginn und das Ende der Saison kurzfristig entscheiden zu können“, resümiert die BaHaMa. In badgebundenen Saisonkarten sieht sie nur Nachteile. Demnach gäbe es derzeit „keine vorteilhafte und erfolgversprechende Alternative“, resümiert die GmBH.