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Stadtparlament einigt sich bei Bäderpreisen

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Von: Julia Radgen

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So sieht die neue Saisonkarte der Langener Bäder aus, die nach Ostern im Hallenbad erhältlich ist.
So sieht die neue Saisonkarte der Langener Bäder aus, die nach Ostern im Hallenbad erhältlich ist. © stadt

Zwischendurch war die Situation etwas verfahren, aber nun hat das Stadtparlament am Donnerstagabend die neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Benutzung der Langener Bäder auf den Weg gebracht. Sie sorgen für leichte Preiserhöhungen beim Besuch von Hallen-, Freizeit- und Familien- sowie Strandbad, vor allem aber bei den Schwimmkursen für Erwachsene und den Parkgebühren am Langener Waldsee. Diese beiden Punkte standen – gemeinsam mit den Saisonkarten – im Zentrum der ausführlichen Diskussion in den Ausschüssen.

Langen – Denn die Vorlage hatte eine zweite Runde gedreht, weshalb sich auch der Start des Saisonkartenverkaufs verzögert. Nachdem der Sozialausschuss die Vorlage und die beiden Ergänzungsanträge der Grünen und der FWG-NEV abgelehnt hatte – aber großes Interesse an einer grundlegend neuen Preisgestaltung bekundet hatte – diskutierte der Haupt- und Finanzausschuss das Thema noch mal eingehend. Die SPD hatte einen Änderungsantrag eingebacht mit dem Ziel, dass die Onlinetickets nach Beendigung der Corona-Sonderregelungen fortgeführt werden können – jedoch ohne die entsprechenden Gebühren. Zudem sollten die Preise unverändert bleiben, bis über eine neue Preisstruktur eingehend diskutiert wurde.

Joachim Kolbe, Geschäftsführer der Bäder- und Hallenmanagement Langen GmbH (BaHaMa), der mehrfach betont hatte, wie wichtig Onlinetickets vor allem für die Reglementierung des Parkens am Waldsee sind, erklärte jedoch, dass die gültigen AGB vorsehen, dass Systemgebühren beim Online-Ticketing zusätzlich zum Eintrittspreis zu zahlen sind. Diese erhebe der Betreiber des Ticketingsystems – wolle man sie den Nutzern erlassen, ginge das zulasten der BaHaMa.

Stadtparlament will alternative Preismodelle für Saisonkarten prüfen lassen

Nach einem Vorschlag von Claudia Trippel (FWG-NEV), die Parkgebühren zwar zu erhöhen – aber nicht zu verdoppeln – und zudem einen Feierabendtarif einzuführen sowie einer Sitzungsunterbrechung auf Bitten der Grünen einigten sich die Mitglieder des Hafi auf diese Änderungen. Grünen-Fraktionsvorsitzender Jens Duffner schlug aber die Ergänzung vor: „Die BaHaMa wird beauftragt, alternative Preismodelle für Saisonkarten zu prüfen und rechtzeitig vor der nächsten Saison einen Bericht vorzulegen.“ Das fand im Ausschuss die Zustimmung aller Fraktionen – außer der SPD.

Diese Beschlussempfehlung wird am Donnerstagabend im Stadtparlament nicht mehr diskutiert. „Wir finden, das ist eine vernünftige Lösung, die sozial verträglich erscheint“, sagt Trippel. Der Feierabendtarif erlaube es Stammgästen, die abends noch eine Runde im See drehen wollen, vergünstigt zu parken. Die NEV freut, dass die Grünen ebenfalls den vorgeschlagenen Kompromiss befürworten. „Wir brauchen jetzt eine Lösung für die aktuelle Saison, dann können wir zeitnah über ein anderes Preiskonzept beraten“, so Trippel. So stimmen auch alle Stadtverordneten – außer SPD und Linke – für die geänderte Vorlage zu den Bädern.

Saisonkartenverkauf beginnt am 19. April

Der Beschluss gibt für die BaHaMa das Go für den Saisonkartenverkauf. Die haben ein ganz neues Aussehen: Sie kommen im Scheckkartenformat daher. Sie sind ab Dienstag, 19. April, im Hallenbad erhältlich und schlagen regulär mit 95 Euro für Erwachsene und 55 Euro für Begünstigte zu Buche. Letztmalig werden sie am Dienstag, 31. Mai, verkauft. Günstig sind die Konditionen für Familien mit Kindern bis 17 Jahre. Eltern dürfen eine Saison lang für 65 Euro schwimmen und legen lediglich 35 Euro für das erste und 30 Euro für das zweite Kind drauf. Wer mehr Nachwuchs hat, kann diesen sogar zum Nulltarif mit Tickets versorgen. Familien haben auch 2022 die Option auf reduzierte Zwölfmonatskarten, bei denen Eltern je 120 Euro zahlen und die Kinder für 65 Euro (erstes Kind), 55 Euro (zweites Kind) oder unentgeltlich (ab dem dritten Kind) baden gehen können. Alle, die nicht unter den Familientarif fallen, zahlen 230 Euro für die Zwölfmonatskarte (Berechtigte: 120 Euro). Auch die beliebten Zehnerkarten für die Bäder sind wieder erhältlich (Erwachsene: 40 Euro, Begünstigte: 25 Euro).

Weitere Preise im Überblick

Die Preisänderungen bei den Einzeltickets betreffen nur Erwachsene: Sie bezahlen für Hallen- und Freizeitbad künftig 5 statt bisher 4 Euro. Bei der Onlinebuchung bleibt der Preis bei 4,90 Euro inklusive Gebühren. An der Strandbadkasse werden künftig 6 Euro fällig, online 5,90 Euro. Der Einzeleintritt für Kinder, Jugendliche und Ermäßigte bleibt bei 3 Euro.

Parkplatztickets für das Strandbad am Waldsee sind künftig nur noch online buchbar. Sie kosten bei Saisonstart inklusive Gebühren 7,50 Euro (statt 5) ohne Stundenbeschränkung und im neuen Feierabendtarif ab 18 Uhr 4 Euro (3,80). Krafträder zahlen 5 Euro für den ganzen Tag, 2,50 Euro nach 18 Uhr.

Die Preise für Schwimmunterricht für Erwachsene erhöhen sich zum 1. September von 7,70 auf 9 Euro, das Triathlon-Schwimmtraining auf 6 Euro (3,75) und der Einzelunterricht für Erwachsene auf 45 Euro (25). Bei den Schwimmkursen für Kinder bleibt alles wie gehabt. j

Ob das Freizeit- und Familienbad sowie das Strandbad Langener Waldsee direkt am 1. Mai die Tore öffnen, steht noch nicht fest. Das Bäder-Team orientiert sich beim Saisonwechsel an den aktuellen Witterungsverhältnissen. Bis zum Beginn der Freiluftsaison bleibt es im Hallenbad bei der strikten Trennung von Schul-, Vereinssport und offenem Badebetrieb. Wer ins Wasser möchte, muss weiterhin vorab einen Zeit–slot für den Besuch online buchen. Zum Beschluss gehört auch, dass die Warmbadetage im Hallenbad zum 1. September eingestellt werden.

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