Mehrere Hunde tot: Stadt Langen setzt wegen Tierhasser Belohnung aus

In Langen legt ein Tierquäler Giftköder aus und hat damit bereits mehrere Hunde getötet. Nun lobt die Stadt lobt eine Belohnung von 500 Euro aus - für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen.
Langen – Alles begann mit Basco. Der Fall des Bayerischen Gebirgsschweißhundes, der nach einer Vergiftung elend verstarb, löste in den sozialen Netzwerken eine Welle der Bestürzung aus. Auch unsere Zeitung berichtete im Juli über die Geschichte. Mittlerweile sind es mindestens vier Hunde, die in Langen nach dem Kontakt oder Verzehr von Giftködern qualvoll gestorben sind.
Eine andere Familie mit zwei Hunden fand sogar Präparate in ihrem eigenen Garten. Seitdem sind die Langener Hundehalter in Aufruhr, haben sich über die sozialen Medien, eine Whatsapp-Gruppe und bei einem Stammtisch vernetzt, um einander zu warnen. Erst am gestrigen Montag wurden in der Nähe des Friedhofs wieder verdächtige Kügelchen gefunden.
Nun sagt auch die Stadt den Langener Hundebesitzern ihre Unterstützung zu. Bei einem Treffen im Rathaus tauschte sich Bürgermeister Jan Werner mit Vertretern der neu gegründeten Initiative Hundefreunde Langen Egelsbach (siehe Infokasten) aus und versprach seine Hilfe. Zugleich lobt die Stadt eine Belohnung von 500 Euro aus – für Hinweise, die zur Ergreifung des Tierquälers führen, der die Giftköder in Langen auslegt.
Giftköder in Langen: Erst ein Fall angezeigt
Da das Verteilen der Köder Tierquälerei und somit eine Straftat ist, liegt die Zuständigkeit bei der Polizei. „Es ist deshalb ganz wichtig, sowohl Vergiftungsfälle als auch verdächtige Funde sofort dort zu melden“, betont der Bürgermeister. Offiziell bei der Polizei aktenkundig sei aus Langen bislang erst ein Fall. Erreichbar ist die Polizeistation Langen rund um die Uhr unter 06103 90300.

„Obwohl es nicht in unserer Zuständigkeit liegt, nehmen wir das Thema Giftköder und die Sorgen und Ängste der Hundehalter natürlich sehr ernst“, erklärt Werner. Im Gespräch mit den Vertretern der Initiative ging es auch um Möglichkeiten der Konfliktvermeidung. Beide Seiten sind sich einig, dass die Beseitigung von Hundehaufen durch die Besitzer ein wichtiges Thema ist, um Menschen ohne Vierbeiner nicht zu verärgern. So wird die Stadt prüfen, ob an beliebten Stellen von Gassigängern weitere Hundekotbeutelspender aufgestellt werden können. Entsorgt werden sollten die Beutel mit den Haufen übrigens daheim über den Hausmüll.
Hundefreunde sind gut vernetzt
Die Initiative Hundefreunde Langen Egelsbach besteht zurzeit aus 65 Personen und kommuniziert vor allem mittels einer eigenen Whatsapp-Gruppe. Um die Organisation kümmert sich ein zwölfköpfiges Kernteam. Wer in die Whatsapp-Gruppe aufgenommen werden will, sich für die Arbeit der Initiative interessiert, weitere Ideen zum Schutz der Hunde hat oder beim nächsten Stammtisch dabei sein möchte, kann sich per E-Mail an lotte69@gmx.de melden. Aktuelle Infos gibt es auch immer in der Facebook-Gruppe „Hundefreunde LED (Langen/Egelsbach/Dreieich)“, die knapp 1200 Mitglieder zählt.
„Wichtig ist auch, dass Hundehalter ihre Lieblinge bei Bedarf anleinen und Verbotsschilder beachten“, sagt Werner. „Wer seinen Hund auf ausgewiesenen Privatgrundstücken oder im Naturschutzgebiet spazieren führt, handelt wissentlich falsch und provoziert Ärger. Natürlich rechtfertigt nichts das Auslegen von Giftködern. Aber ein gutes Miteinander ist wichtig, damit Hass auf Hunde und ihre Halter erst gar nicht entsteht“, führt der Bürgermeister aus.
Die Initiative Hundefreunde Langen Egelsbach freut sich über die Aufmerksamkeit, die das Thema erhält. „Wir sind auf einem guten Weg und haben viele Hundehalter sensibilisiert“, sagt Mitbegründer Peter Embacher. Zuletzt verteilten die Mitglieder auch Flyer, unter anderem auf dem Langener Markt. Auf dem Flugblatt sind Tipps zur Konfliktvermeidung, Informationen über Giftköder und Vergiftungserscheinungen sowie wichtige Telefonnummern zu finden. Die Flyer werden demnächst auch an der Stadtinfo im Rathaus-Foyer ausgelegt werden. Ein weiterer Hundehalter-Stammtisch soll eventuell Ende dieses Monats stattfinden. (msc)