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Feuerwehr Langen erreicht mit Livestream tausende Zuschauer

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Von: Manuel Schubert

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Professionelle Kulisse: Die Moderatoren Steve Eggert (links) und Christian Buchold beim Fachsimpeln, dahinter die Mitglieder der Langener ANTS (Atemschutz-Notfall-Trainierte-Staffel).
Professionelle Kulisse: Die Moderatoren Steve Eggert (links) und Christian Buchold beim Fachsimpeln, dahinter die Mitglieder der Langener ANTS (Atemschutz-Notfall-Trainierte-Staffel). © Michael Rauch

Zusammen mit Kollegen aus ganz Deutschland hat die Feuerwehr Langen die „Digitalen Atemschutznotfalltage“ veranstaltet. Bei dem zweitägigen Livestream aus der Langener Wache schalteten rund 12.500 Zuschauer ein.

Langen – Wenn sich die Blicke tausender Menschen aus ganz Deutschland auf das kleine Langen richten, dann muss es ein besonderer Anlass sein: Im Rahmen eines groß angelegten Livestreams hat sich die hiesige Feuerwehr – zusammen mit Kollegen aus der gesamten Bundesrepublik – zwei Tage lang mit dem Thema Atemschutzsicherheit auseinandergesetzt. Für die ersten „Digitalen Atemschutznotfalltage“ wurde eigens eine Fahrzeughalle der Langener Wache zum TV-Studio umgebaut – mit Bühne, Scheinwerfern und zahlreichen Kameras.

Auch eine Regie, einen Covid-Testbereich und eine Ruhezone gab es. „Das hatte schon annähernd TV-Niveau“ resümiert Christian Buchold, der als stellvertretender Stadtbrandinspektor auch der Langener Sondereinheit ANTS (Atemschutz-Notfall-Trainierte-Staffel) vorsteht. Der Aufwand hat sich gelohnt: Rund 12 500 Zuschauer schalteten den Livestream ein.

Highlight: Die Berliner Feuerwehr übertrug eine Übung live aus der Mercedes-Benz-Arena.
Highlight: Die Berliner Feuerwehr übertrug eine Übung live aus der Mercedes-Benz-Arena. © Mirko Furchheim

Hintergrund der Aktion ist, dass sich in diesem Jahr die Feuerwehren aus Langen, Berlin, Dortmund, Hofheim und Rodgau zu einer Interessengemeinschaft Atemschutznotfalleinheiten, kurz IG ANE, zusammengeschlossen haben. „Es war uns wichtig aufzuzeigen, welchem Risiko Atemschutzgeräteträger im Einsatz ausgesetzt sind und dass kein Einsatz als Routine abgetan werden darf“, erklärt Steve Eggert von der Berliner Feuerwehr, der die Aktion gemeinsam mit Buchold auf die Beine gestellt hat.

Während hinter den Kulissen über 50 Teammitglieder aus Berlin und Langen für einen reibungslosen Ablauf sorgten, führten die beiden Moderatoren mit der Unterstützung ihrer Mitstreiterin Sheeva Dombrowski durchs Programm, zeigten Beiträge rund um Themen wie Aufstellung, Technik und Taktik der verschiedenen Sondereinheiten und begrüßten zahlreiche Gäste aus der Feuerwehr-Welt. Zum Beispiel René Königstein: Er war 2017 während eines Einsatzes der Feuerwehr Neuss selbst bei einem Atemschutzeinsatz verunglückt, erlitt dabei schwerste Verletzungen und berichtete während des Livestreams über seine intensiven Erfahrungen. Fesselnd waren auch die Schilderungen von Michael Sawatzki von der Berliner Feuerwehr, der über einen Atemschutzunfall aus dem Jahr 2004 im Stadtteil Moabit berichtete: Zwei Einsatzkräfte mussten damals aus dem vierten Obergeschoss springen, um sich aus einem brennenden Gebäude zu retten. Hermann Zengerle informierte in seinem Beitrag über einen tödlichen Atemschutzunfall, den er im Jahr 2001 als damaliger Stadtbrandinspektor der Feuerwehr Bad Soden erlebte. Er betonte auch, wie wichtig die mentale Vorbereitung von Einsatzkräften auf solche Situationen ist.

Alle Kameras im Blick: Hinter den Kulissen halfen über 50 Feuerwehrleute mit.
Alle Kameras im Blick: Hinter den Kulissen halfen über 50 Feuerwehrleute mit. © Michael Rauch

Einen Einblick in das Vorgehen der Spezialeinheiten erhielten die Zuschauer am Ende des Streams während zwei in Echtzeit übertragenen Einsatzübungen der ANT-Staffeln der Langener und Berliner Feuerwehr. Die Langener Sondereinheit simulierte die Rettung eines bereits bewusstlosen Atemschutzgeräteträgers aus einem Gewerbegebäude, die Spezialisten aus der Hauptstadt demonstrierten danach das Vorgehen bei einem zwar wachen, aber bewegungsunfähigen Verunfallten – live aus der Mercedes-Benz-Arena. Die Feuerwehrleute hatten in der Eishockey- und Konzerthalle ebenfalls ein eigenes Studio für den Stream eingerichtet.

„Die Übertragung der Einsatzübung aus der Berliner Arena war nicht nur technisch ein Highlight“, freut sich Buchold. Mit der Resonanz auf die zweitägige Webshow kann er mehr als zufrieden sein: Neben den 12 500 Live-Zuschauern wurde der Stream in den ersten Tagen nach der Übertragung zusätzlich rund 15 000 Mal angeklickt. Darüber hinaus versammelten sich viele Einsatzkräfte in ihren Feuerwehrhäusern, um die Beiträge gemeinsam zu schauen. (msc)

Infos im Internet

Die einzelnen Videos werden auf dem Youtube-Kanal IG „Atemschutznotfalleinheiten“ veröffentlicht. Weitere Informationen zur IG ANE gibt es auf der Website.

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