Jugendforum Langen startet in dritte Legislaturperiode

Das bereits dritte Jugendforum der Stadt Langen hat sich nun konstituiert. In der Sitzung am Dienstagnachmittag stand das gegenseitige Kennenlernen der alten und neuen Mitglieder der 45-köpfigen politischen Kinder- und Jugendvertretung im Vordergrund.
Langen – Zudem haben die Mitglieder Wichtiges über die Organisation und Arbeitsweise des Jugendforums erfahren. Die Teilnehmer haben aber auch bereits inhaltlich gearbeitet und grob skizziert, worum sie sich in den kommenden beiden Jahren kümmern möchten. Im Zentrum steht das Großprojekt Jugendfläche – bei der dafür nötigen Spendensammlung befindet sich das Jugendforum auf der Zielgeraden.
Noch 5000 Euro fehlen bis zur vereinbarten Summe von 40 000 Euro, die das Jugendforum Langen für die geplante Freizeitfläche aufbringen muss – das war damals der Deal mit der Stadt. Mittlerweile hat sich – seit den ersten Plänen im Jahr 2020 – einiges verändert: Statt des Areals der Dreieichgärten nahe der Asklepios Klinik soll die Freizeit- und Bewegungsfläche an der Winkelwiese hinter den Einkaufsmärkten entstehen. Durch verschiedene Spendensammlungen und Projekte – unter anderem wurde das Jugendforum für seinen Einsatz mit dem Hessischen Partizipationspreis „Jugend gestaltet Zukunft“ und entsprechendem Preisgeld ausgezeichnet – ist das finanzielle Ziel mit einer fehlenden Summe von nur noch 5 000 Euro zum Greifen nah.
SPD wollte Jugendforum Restsumme erlassen
Für Entastung wollte die SPD-Fraktion sorgen, die in die jüngste Sitzung des Ausschusses für Soziales, Kultur und Sport einen Antrag einbrachte, in dem sie vorschlug, dem Jugendforum den restlichen Betrag quasi zu erlassen. Um den Jugendlichen eine „deutliche Anerkennung ihres Engagements“ zu zeigen, sollte die Stadt auf die ursprünglich festgelegte Grenze von 40 000 verzichten und die restliche Summe durch Umschichtung im laufenden Haushalt finanzieren. Dafür müsste der Punkt drei des ursprünglichen Beschlusses aus dem Dezember 2020 geändert werden, der besagt, dass die notwendigen Mittel in Höhe von maximal 40 000 Euro im Rahmen von Spenden und Sponsoring erbracht werden müssen. Der Magistrat und Vertreter des Jugendforums weisen jedoch darauf hin, dass der Ursprungsantrag sich noch auf die alte Fläche bezieht – also müssten auch die weiteren Punkte geändert werden. Die SPD zieht daraufhin den Antrag zurück.
Der SPD-Antrag sei in Absprache mit dem Jugendforum konzipiert worden, sagt Vorstandsmitglied Cornelius Miller, der auch im neuen Jugendforum wieder dabei ist. Insofern freuen sich die Jugendlichen über die Unterstützung aus dem Parlament. „Das ist ein schönes Zeichen“, meint Miller, auch wenn der Antrag nicht ganz ausgereift gewesen sei. Ein verbesserter sei in Planung.
Diese Themen sind den Kindern und Jugendlichen wichtig
Während der ersten Sitzung haben die Mitglieder des Jugendforums drängende Themen, Wünsche und Probleme in der Stadt aufgelistet. Zu den am meisten genannten Anregungen zählen Umwelt und Infrastrukturthemen wie bessere Radwege, mehr Grünflächen, Mülleimer und Bänke. Außerdem wurden im Freizeitbereich die Renovierung des Skateparks, mehr öffentliche Toiletten und natürlich die geplante Freizeitfläche genannt, aber auch etwa, dass der Fünf-Meter-Turm im Freibad öfter öffnet. Auch Pfandringe, öffentliche Bücherschränke oder ein Anti-Raucher-Projekt haben die Jugendlichen auf dem Zettel. Die besprochenen Themen sollen in den jeweiligen Arbeitsgruppen nun vertieft werden.
Apropos Planung: Kürzlich hatte das Jugendforum mit Vertretern der Stadt einen Ortstermin mit dem Architekten an der Winkelwiese. Somit läuft schon die Planung der Anlage während die fehlenden Gelder gesammelt werden. Der erste Entwurf hatte sich ja noch auf das Areal an der Klinik bezogen.
Was die restliche Finanzierung angeht, stünde auch die Idee von Marina Götz, über einen „Mammutmarsch“ Gelder für die Freizeitfläche zu generieren, noch im Raum, so Miller. Derweil hat Bürgermeister Jan Werner dem Jugendforum bei der ersten öffentlichen Sitzung eine erfreuliche Ankündigung gemacht: Sollte es wegen der Inflation zu einem Kostenanstieg für das Bauprojekt kommen, wolle die Stadt die Kosten dennoch für das Jugendforum bei 40 000 Euro deckeln und finanziell helfen.