Flüchtlingshilfe: Baugenossenschaft Langen unterstützt DRK und stellt Wohnungen zur Verfügung

Die Baugenossenschaft Langen verzichtet auf ein großes Jubiläumsfest - und spendet das Geld stattdessen an die Flüchtlingsarbeit des DRK.
Langen – Die Baugenossenschaft Langen kann in diesem Jahr ihren 75. Geburtstag feiern. Doch statt eines großen Jubiläumsfestes, das entsprechende Kosten mit sich bringt, spendet das Unternehmen den stolzen Betrag von 20 000 Euro an den DRK-Ortsverband Langen. „Eine solche Feier braucht eine längere Vorbereitungszeit – und da wir nicht wussten, ob wir feiern dürfen, haben wir ganz darauf verzichtet“, erklärt Vorstandsmitglied Stephan Langner. Die Freude ist nun beim Deutschen Roten Kreuz umso größer. „Das ist wirklich eine sehr großzügige Spende, wir haben dafür auch schon eine Verwendung“, bedankt sich DRK-Ortsverbandsvorsitzender Manfred Metzger.
„Wir werden den Betrag dahingehend aufteilen, dass wir 5 000 Euro für die Anschaffung neuer Defibrillatoren verwenden, der Großteil von 15 000 Euro geht jedoch an unser Hilfsprogramm für Menschen in Not aus der Ukraine“, erklärt Bernd Hofmann, stellvertretender Vorsitzender des Ortsverbandes. „Aufgrund der aktuellen Lage in der Ukraine ist uns allen nicht nach einer großen Feier zumute, deswegen haben wir uns stattdessen zu dieser Spende entschlossen“, betont Wolf-Bodo Friers, Vorstandsvorsitzender der Baugenossenschaft. Die Versammlung am 30. Juni wird jedoch wie geplant stattfinden – dies schon mal als Hinweis für die Mitglieder.
Mit ihrer Spende will die Baugenossenschaft die humanitäre Not- und Soforthilfe des DRK unterstützen. Insbesondere die Versorgung mit lebensnotwendigen Hilfsgütern, die medizinische Erstversorgung, aber auch die psychosoziale Unterstützung sind ein wichtiger Bestandteil der Hilfsmöglichkeiten des Roten Kreuzes. Das DRK kümmert sich aber auch um Blutspenden, die Wasser- und Sanitärversorgung sowie die Suche nach vermissten Angehörigen. „Uns geht es hier in Deutschland immer noch recht gut, während viele Menschen aus der Ukraine alles verloren haben. Da wollten und müssen wir einfach helfen“, beschreibt Wolf-Bodo Friers die Motivation zur Großspende.
Die Baugenossenschaft bringt sich bereits seit Kriegsbeginn auf eine weitere Art und Weise ein: Sie stellt ihre leer stehenden Wohnungen Flüchtlingen aus der Ukraine zur Verfügung. „Wir können nicht einfach untätig zusehen“, sagt Friers. „Im Rahmen unserer Möglichkeiten wollen wir helfen, die Not zu lindern.“ Das Unternehmen hatte deshalb kurzfristig beschlossen, seine leeren Wohnungen der Stadt als Unterkünfte zu überlassen. Sie sind derzeit frei, weil sie für die nächste Modernisierung vorgesehen sind. In der Zwischenzeit bieten sie nun ein sicheres Zuhause für Menschen in Not. Die Stadt richtet die Wohnungen übergangsweise her und übernimmt die Koordination.
Zudem unterstützt die Baugenossenschaft ihre Mieter, wenn sie Geflüchtete aus der Ukraine bei sich aufnehmen wollen. „Wir tolerieren grundsätzlich einen Aufenthalt, der über die übliche Besuchszeit von etwa sechs Wochen hinausgeht“, erklärt Friers. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten die Mieter die Baugenossenschaft jedoch kurz informieren. Sollten durch die Aufnahme hilfesuchender Ukrainer höhere Betriebskosten entstehen, möchte die Baugenossenschaft auch hier unbürokratisch helfen. (lfp/msc)