Geschwister-Scholl-Schule in Langen: Neubau ist fertig

Der dreigeschossige Neubau der Geschwister-Scholl-Schule in Langen ist fertig. Er bietet Platz für vier Klassenräume - und mehr.
Langen – Die Geschwister-Scholl-Schule ist seit diesem Sommer vierzügig aufgestellt. Und mehr Schüler bedeuten natürlich auch mehr Platzbedarf. Dabei helfen soll ein dreigeschossiger Neubau, den die Grundschulkinder bereits seit einigen Monaten mit Leben füllen. Nun hat Landrat Oliver Quilling (CDU) das Gebäude bei einem kleinen Rundgang unter die Lupe genommen und offiziell an die Schulgemeinde übergeben. Entstanden ist ein dreigeschossiges Haus, das im ersten und zweiten Obergeschoss je zwei Klassenräumen sowie je einem Gruppenraum Platz bietet. Im Erdgeschoss befinden sich der Eingang mit Windfang und der direkte Zugang zu den Pausentoiletten.
„Die Grundschule in der Langener Altstadt musste dringend erweitert werden“, sagt Quilling. „Aufgrund des beengten Grundstücks war dies eine Herausforderung für die Planung.“ Mit dem Abriss des viele Jahre nur als Lagerfläche genutzten Hausmeisterhauses sowie der Verlegung der Trafostation wurde an der südlichen Grundstücksgrenze erst Platz für den Neubau geschaffen. Gleichzeitig sollte aber nicht noch mehr Schulhoffläche wegfallen. „Daraus entstand die Idee, das Gebäude auf Ständer zu errichten“, so der Landrat.
Das Erdgeschoss wurde in Stahlbetonbauweise errichtet, um auf wirtschaftliche Weise große Spannweiten zu überbrücken und eine überdachte Erweiterung der Schulhoffläche generieren zu können. Die beiden Obergeschosse sind in Holzmodulbauweise errichtet. Der Neubau schöpft die Potenziale der CO2-Bindung laut Kreis konsequent aus. Bau- und Dämmmaterialien aus Holz und nachwachsenden Rohstoffen sind dafür entscheidend.

Für die Obergeschosse wurden Holz und Zellulose als Baumaterial verwendet, um unter anderem auch die Raumqualität zu verbessern. Das Holz soll, zusätzlich zu gesundheitlichen Aspekten, durch die Haptik und Ästhetik der sichtbaren Holzoberflächen eine gemütliche Atmosphäre schaffen. Großzügige Sichtfenster mit Blickkontakt zwischen Flur, Gruppen- und Klassenraum ergänzen diese. Ziel ist eine Lernlandschaft mit offenen Räumen, die neue pädagogische Konzepte ermöglicht.
„Holz führt aufgrund seiner hervorragenden Ökobilanz nicht nur zu Vorteilen bei der (Primär-)Energiebilanzierung, sondern ist auch als CO2-Speicher und nachwachsender Rohstoff von Vorteil“, führt Quilling aus. „Durch die Verwendung von Holz als Hauptbaustoff und Zellulose als Wärmedämmung wurde eine Bilanz von 154 Tonnen CO2-Bindung in diesem Gebäude erreicht.“ Jüngste raumklimatische Anforderungen erfüllen die in die Einbauschränke der Klassenzimmer integrierten Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung sowie eine Fußbodenheizung unter dem Linoleumboden der Obergeschosse und im Treppenhaus. Im Erdgeschoss sind in den Sanitärbereichen Heizkörper angebracht. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe erzeugt zusammen mit einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach die notwendige Energie. Aufgrund der aktuellen Energielage wurde die ursprünglich geplante Solaranlage erweitert und zusätzliche Speicherblöcke in die Anlage integriert.
Im Treppenhaus sind abstrakte Grafiken der Geschwister Scholl abgebildet, um die Namensgebung der Schule zu verdeutlichen. Die Gesamtkosten für den Neubau mit 890 Quadratmetern Bruttogeschossfläche, den Abriss der Bestandsgebäude und das Anlegen der Außenanlagen belaufen sich auf 3,2 Millionen Euro. (msc)