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Elternbeirat kritisiert Nein zur Erweiterung auf Stadtgarten-Gelände

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Von: Julia Radgen

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Für den DSL-Elternbeirat ist der Stadtgarten eine stiefmütterlich gepflegte Grünanlage. Die Raumnot überwiegt.
Für den DSL-Elternbeirat ist der Stadtgarten eine stiefmütterlich gepflegte Grünanlage. Die Raumnot überwiegt. © Strohfeldt

Die Erweiterung der Dreieichschule spaltet das Stadtparlament. Nun schaltet sich auch der Schulelternbeirat (SEB) der DSL ein: Die Eltern kritisieren, dass die Mehrheit der Stadtverordneten beschlossen hat, dass der Stadtgarten als Baufläche tabu ist.

Langen – Den dringend benötigten Ausbau des Gymnasiums auf einer Fläche des Stadtgartens vorzunehmen, lehnen SPD, Grüne, FWG-NEV sowie die Mini-Fraktionen WiLa und Linke strikt ab. CDU, FDP und der fraktionslose Michael Kraus (UWFB) wollen das nicht ausschließen. Mit der Entscheidung, das Areal nicht als Bauland für den längst überfälligen und dringend benötigten Ausbau der Dreieichschule freizugeben, wurde „sehr kurzsichtig und den Schülerinnen und Schülern gegenüber grob fahrlässig gehandelt“, urteilt der Schulelternbeirat. Die Begründung, dass der Stadtgarten schützenswert sei, überwiegt für die Elternvertreter nicht: „Unseres Wissens gibt es diesen Stadtgarten erst seit 2017. Das zunächst eher stiefmütterlich angelegte Gelände enthält überwiegend Sträucher und sieben Bäume. Daneben gibt es aber vor allem Wege und Bänke“. Im Sommer 2019 habe der Stadtgarten ein ziemlich karges und trostloses Bild abgegeben. „Und jetzt, nach nur zwei weiteren Jahren, ist er plötzlich unbedingt schützenswert?“, fragt der Beirat.

Da es sich nicht um einen uralten Baumbestand oder ein gewachsenes Ökosystem handelt, sondern um den Versuch, die Stadtmitte zu begrünen – was die Eltern lobenswert und sinnvoll finden – könnte diese Begrünung aber auch an anderen Standorten realisiert werden.

Elternbeirat Langen: „Keine Alternative für kurzfristigen Ausbau“

„Wenn man riesige Flächen in Langen als Bauland freigibt, wie es die SPD-Regierung in den letzten Jahrzehnten getan hat, muss einem auch klar sein, dass Familien mit Kindern zuziehen. Diese benötigen nicht nur Kindergärten und Grundschulen, sondern auch weiterführende Schulen, wie ein Gymnasium, so der Beirat. „Seit Jahrzehnten platzt die DSL aus allen Nähten, es mangelt an ausreichend großen Klassen- und Fachräumen für immer größer werdende Schülerzahlen.“ In der Corona-Krise sei die Schule besonders betroffen gewesen, wegen der großen Klassenstärken und der geringen Raumgröße sei ausreichendes Lüften kaum möglich gewesen. „Will man den längst überfälligen Ausbau der DSL aber kurzfristig angehen, so kommt man an der Alternative Stadtgarten auf keinen Fall vorbei“, resümiert der SEB.

Der angrenzende Stadtgarten eigne sich perfekt für eine Schul-Erweiterung. Der Vorstand des Elternbeirats schlägt zudem vor, Bäume und Sträucher stehen zu lassen oder auf die bestehende Fläche umpflanzen. „Die Schüler und Schülerinnen würden sich bestimmt freuen, wenn sie ein bisschen Stadtgarten auf dem Gelände hätten statt nur auf betonierten Boden zu schauen.“

Den im Parlament diskutierten Vorschlag, eine weiterführende Schule in Egelsbach zu bauen, statt die DSL zu erweitern, halten die Elternvertreter für einen langfristigen Ansatz. „Aber nur, wenn ein konsequentes und intelligentes Konzept für alle Schulen in Langen und Egelsbach erarbeitet wird.“ Bei der Auswahl eines geeigneten Standorts müsse man beachten, dass die zahlreichen Neubaugebiete größtenteils in Langen liegen und sich auch das Egelsbacher Wohngebiet „Im Brühl“ an der Langener Stadtgrenze befindet.  (jrd)

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