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Langener Band Who‘s Mary veröffentlich erstes Album

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Von: Manuel Schubert

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Eingespielte Truppe: Who’s Mary, bestehend aus (von links) Frontmann Stefan Seib-Melk, Gitarrist Marvin Kornek, Bassist Marius Giel und Schlagzeuger Kai Habermehl, spielen seit zehn Jahren in gleicher Besetzung zusammen.
Eingespielte Truppe: Who’s Mary, bestehend aus (von links) Frontmann Stefan Seib-Melk, Gitarrist Marvin Kornek, Bassist Marius Giel und Schlagzeuger Kai Habermehl, spielen seit zehn Jahren in gleicher Besetzung zusammen. © privat

Die Band Who’s Mary aus Langen hat mit „Facing the Summit“ ihr erstes eigenes Album herausgebracht. Die vier jungen Musiker spielen schon seit zehn Jahren in gleicher Besetzung zusammen.

Langen – Treffen sich ein Architekt, ein Sozialpädagoge, ein Chemie-Student und ein angehender Polizist... Was klingt wie der Anfang eines schlechten Witzes, ist zweimal die Woche im Proberaum der Band Who’s Mary Normalität. Und bald auch wieder auf den Bühnen der Region. Dann werden die vier jungen Männer, die aus Langen, Egelsbach und Darmstadt stammen, auch die Songs ihres allerersten Albums „Facing the Summit“ spielen, das vor Kurzem erschienen ist.

Der Stolz über die eigene Platte ist den Bandmitgliedern, alle Ende 20, anzuhören. „Da ist viel Liebe, Zeit und Hirnschmalz rein geflossen“, sagt Schlagzeuger Kai Habermehl. „Das Album lag wegen Corona zwei Jahre lang auf unseren PCs. Es jetzt der Menschheit mitteilen zu können, fühlt sich schon sehr gut an.“ Die Pandemie hat der Band, die im Keller des Sportzentrums Nord probt, einige Steine in den Weg gelegt. Die Nachrichten vom ersten hessischen Lockdown im März 2020 lasen Who’s Mary, als sie gerade im Studio waren. Zwei Jahre später, nun, da auch wieder Konzerte möglich sind, sah das Quartett die Zeit reif, das Album zu veröffentlichen. „Surreal“, findet es Sänger und Gitarrist Stefan Seib-Melk, die CD nun endlich in den Händen zu halten.

Who’s Mary, zu denen auch noch Gitarrist Marvin Kornek und Bassist Marius Giel gehören, haben sich Zeit gelassen mit ihrer ersten Langspielplatte. Die Band gibt es schon seit 2010, los ging es einst beim Musikcamp „Tut-Klong-La“. Seit 2012 spielt die Formation in ihrer heutigen Besetzung zusammen, 2016 folgte die erste EP „Bold & Rooted“ mit fünf Songs. „Danach war schnell klar, dass wir ein Album schreiben“, erinnert sich Drummer Habermehl.

Der Entstehungsprozess zog sich über vier Jahre. „Wir haben weiter Konzerte gespielt und nebenbei bei den Proben Songs geschrieben“, erzählt Frontmann Seib-Melk. 20 bis 25 Lied-Ideen habe man zwischenzeitlich wieder „weggeworfen“, am Ende blieben elf Songs, die es aufs Album schafften. Ein wichtiges Auswahlkriterium beschreibt Seib-Melk so: „Jeder Song muss ballern.“

Aufgenommen wurde 2020 im Tonstudio Bieber. Über einen Zeitraum von 20 Tagen spielte die Band alle Instrumente selbst ein, nichts kommt aus dem Computer. „Wir mögen keinen glatt gebügelten Sound. Man soll hören, dass es echte Instrumente sind und nichts programmiert ist“, sagt Seib-Melk. Viel Arbeit steckt auch in Cover und Booklet, designt von einer Freundin der Band: Darin verbirgt sich die Landkarte eines imaginären Nationalparks, die mithilfe von QR-Codes auf die einzelnen Songs verweist.

Die Vielfalt der Charaktere spiegelt sich auch in der Musik wider. „Ganz am Anfang haben wir mal reine Popmusik gemacht, dann auch Metal – jetzt liegen die Songs irgendwo dazwischen“, meint Seib-Melk. Wahrscheinlich könne man den heutigen Stil als Alternative Rock beschreiben, so der Sänger. „Fest steht, dass Who’s Mary sich nicht durch Genre-Definitionen einengen will.“

Das Album

„Facing the Summit“ ist auf Spotify und Apple Music zu finden. Wer das Album auf CD (14 Euro) kaufen möchte, kann das auf einem Konzert von Who’s Mary tun oder die Band via Instagram und E-Mail (info@whosmary.de) kontaktieren.

Charakteristisch für den Sound der Band ist der hohe, englischsprachige Gesang, kombiniert mit schnellen, rhythmischen Gitarrenriffs, aber auch melancholischen Melodien und nachdenklichen Texten. „Es geht um die Gedanken, die man sich täglich macht. Auch mal um Themen wie Selbstzweifel oder Trennung“, erklärt der Sänger. „Es sind aus dem Leben gegriffene Songs.“ Der Albumtitel „Facing the Summit“ (auf Deutsch etwa: „dem Gipfel ins Auge sehen“) beziehe sich auf Hürden, die man sich selbst im Kopf errichtet.

Nicht nur ein gedankliches, sondern ein ganz reales Hindernis war für Who’s Mary die Pandemie. Da im Sportzentrums-Keller nur Zusammenkünfte von drei Personen – dazu ohne Gesang – gestattet waren, konnte das Quartett erst im Herbst 2021 die Proben wieder aufnehmen. Umso mehr freut sich die Band, die bereits mehr als 150 Konzerte in ganz Deutschland sowie Belgien, Frankreich und Polen gespielt hat, dass es bald wieder auf die Bühne geht. Fünf Auftritte fürs nächste halbe Jahr sind schon fix. Wer Who’s Mary in der Region erleben will, kann das etwa am 22. Juli im Mühlheimer „Schanz“ tun. „Auf der Bühne zu stehen berauscht“, sagt Schlagzeuger Habermehl, „das ist wie eine Sucht“. (Manuel Schubert)

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