Langen braucht Kita-Personal: 25 Vollzeitstellen unbesetzt

Die Stadt Langen sucht händeringend nach Betreuungspersonal. Nun soll verstärkte Online-Werbung helfen, geeignete Erzieherinnen und Erzieher zu finden.
Langen – Die Warteliste für einen Kinderbetreuungsplatz ist in Langen immer noch ellenlang. Um zusätzliche Kapazitäten zu schaffen, hat die Stadt daher in den vergangenen Monaten zahlreiche Bauprojekte angestoßen: Am Alten Amtsgericht soll eine Musik-Kita entstehen, im Sportpark Oberlinden eine Sport-Kita, an der Kita Zauberburg eine Natur-Gruppe. Doch das alles hilft nichts, wenn es kein Personal gibt, das die Kita-Kinder betreut.
„Bei meinem Amtsantritt waren 28 Vollzeitstellen unbesetzt, aktuell sind es noch 25 Vollzeitstellen in den elf städtischen Einrichtungen“, verdeutlicht Bürgermeister Jan Werner. „Neben den baulichen Voraussetzungen für mehr Kita-Plätze ist auch die personelle Ausstattung mit Erzieherinnen und Erziehern nicht zu vernachlässigen.“ Die Einsatzmöglichkeiten von pädagogischen Zusatz- und Hilfskräften seien beschränkt.
Der Mangel sei aber kein hausgemachtes Langener Problem: „Bundesweit stehen in diesem dynamisch wachsenden Markt nicht genügend Fachkräfte zur Verfügung und die Ausbildungsstätten stellen nicht ausreichend Absolventen bereit“, erläutert Erster Stadtrat Stefan Löbig (Grüne). „Damit wir uns in diesem nachfragegetriebenen Markt durchsetzen und den Fachkräftebedarf in den Einrichtungen und Diensten – sowohl bei freien und kirchlichen Trägern als auch in den städtischen Tageseinrichtungen – decken können, wollen wir zusätzliche Werbemaßnahmen einleiten.“
Die Stadt wird dazu künftig auf fünf weiteren großen Portalen und Angebotsplattformen im Internet entsprechende Stellenanzeigen platzieren. Zudem sollen die Attraktivitätsschwerpunkte der Stadt Langen als Arbeitgeber, die Profilierung und präzise Darstellung der unterschiedlichen Beschäftigungsangebote in der Kinderbetreuung noch stärker herausgearbeitet und in den Vordergrund gestellt werden. „Wir möchten interessierten Erzieherinnen und Erziehern zeigen, dass wir ein attraktiver Arbeitgeber in einer attraktiven Stadt mit attraktiven Kinderbetreuungseinrichtungen sind“, betont Werner.
Die Kosten für die intensivierte Internet-Werbung belaufen sich laut Angaben der Stadt auf jährlich knapp 47 000 Euro. Für dieses Jahr soll das Geld anteilig im Nachtragshaushalt angemeldet werden. Im Etat 2022 wird dann die komplette Summe für diesen Zweck bereitgestellt. Nach zwölf Monaten soll überprüft werden, ob die Maßnahme Erfolg gebracht hat und zusätzliches Personal angeworben werden konnte.
Die Plattformen und Stellenportale sollen dann in einem weiteren Schritt auch für weitere Berufsgruppen – beispielsweise Stadtplanung und Altenpflege – und für die gesamte Verwaltung geöffnet werden. (msc)