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Langener „Floripark“ soll grüner Ort des Miteinanders werden

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Von: Manuel Schubert

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Vorstandsvorsitzender Wolf-Bodo Friers (links) eröffnet den „Floripark“. Die Bewohner können sich bei der Pflege und Verschönerung beteiligen und auch die Hochbeete bestücken.
Vorstandsvorsitzender Wolf-Bodo Friers (links) eröffnet den „Floripark“. Die Bewohner können sich bei der Pflege und Verschönerung beteiligen und auch die Hochbeete bestücken. © Strohfeldt

Die Baugenossenschaft Langen hat in der Elbestraße den naturnahen „Floripark“ eingerichtet. Das Unternehmen ließ sich das Pilotprojekt 120 000 Euro kosten.

Langen – Vor einem Jahr hat die Baugenossenschaft Langen mit dem Pilotprojekt „Floripark“ begonnen: Auf einer knapp 1 000 Quadratmeter großen Freifläche an der Elbestraße 11-13 ist ein naturnaher Park für die Bewohner des Wohnquartiers im Langener Norden entstanden, der nun offiziell eingeweiht wurde.

Gemeinsam mit den Mietern hatte die Baugenossenschaft Ideen gesammelt und bei einer Pflanzaktion 11 000 heimische Blumenzwiebeln, Knollen, Stauden und Pflanzen in die Erde gesetzt sowie 1,1 Kilo Wildblumensamen ausgestreut. Die Planung des Floriparks hat die Naturgartenplanerin Eva Distler übernommen, für die Gestaltung war der Garten- und Landschaftsbauer Jürgen Schmidt verantwortlich. Der NABU Langen-Egelsbach war ebenfalls von Beginn an tatkräftig eingebunden.

Die Baugenossenschaft hat knapp 120 000 Euro aus Eigenmitteln in den Floripark investiert. Neben der Verschönerung des Quartiers und der Steigerung der Lebensqualität für die Mieter soll dieser vor allem ein Ort des Miteinanders, zum Entspannen und Mitmachen sein. Die Bewohner der angrenzenden Liegenschaften können sich bei der Pflege und Verschönerung des Geländes engagieren. „Wir freuen uns, wenn unsere Mieterinnen und Mieter den Floripark fleißig nutzen, genau dafür haben wir ihn angelegt“, sagt Wolf-Bodo Friers, Vorstandsvorsitzender der Baugenossenschaft. Gemeinsame Aktionen bieten in unregelmäßigen Abständen Gelegenheit, sich einzubringen und die Nachbarn besser kennenzulernen. Außerdem stehen im Nutzgartenteil zwei Hochbeete für interessierte Mieter bereit, die allmählich und nach Bedarf erweitert werden.

„Floripark“ in Langen: Blaupause für weitere Quartiere

Nicht zuletzt sorgt der Floripark mit seinen widerstandsfähigen, hitzeresistenten, heimischen Wildpflanzen für Artenvielfalt und trägt zur Klimaanpassung bei. „Um die Artenvielfalt zu fördern, haben wir überwiegend heimische Pflanzen gewählt, die auch mit längeren Trockenphasen gut zurecht kommen und den häufig sehr spezialisierten Wildbienen und Insekten als Nahrungsquelle und Nistplätze dienen“, so Friers. Damit auch Kinder den Floripark uneingeschränkt nutzen können, hat die Baugenossenschaft auf giftige Pflanzen verzichtet.

Darüber hinaus wirkt ein naturnaher Park dem urbanen Hitzeinseleffekt entgegen. Asphalt, Beton und Stahl speichern Wärme, Hochhäuser verhindern die Luftzirkulation. „Unsere Städte werden immer heißer, unsere älteren Mieter leiden immer mehr unter den tropischen Temperaturen. Deswegen wollen wir auch hier Vorreiter sein bei der Schaffung von mehr Grün in der Stadt“, erklärt Friers. „Durch den Floripark sorgen wir für eine Abkühlung in der Nacht und für schattige Aufenthaltsflächen am Tag.“

Ein weiterer Vorteil der naturnahen Bepflanzung ist der geringere Pflegeaufwand: Die verblühten Pflanzen bleiben über den Winter stehen und werden nur wenige Male im Jahr gemäht. „Dadurch tun wir einerseits viel für die Umwelt und andererseits profitieren unsere Mieterinnen und Mieter langfristig von geringeren Betriebskosten durch weniger Gartenpflegeaufwand“, sagt Friers.

Der Erfolg hat sich bereits bei einer Bienenwiese gezeigt, die die Baugenossenschaft schon 2018 in einer Liegenschaft angelegt hatte. Auch hier haben sich die Mietnebenkosten für Gartenpflege verringert. „Naturnahe Bepflanzung ist für uns auf jeden Fall ein zukunftsfähiges Konzept“, so Friers. Deswegen soll der Floripark künftig als Blaupause für weitere Projekte in anderen Quartieren dienen. (msc)

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