Kita Im Grünen gewinnt Umweltpreis des Kreises

In der Kita Im Grünen in Langen lernen Kinder von klein auf, die Natur mit allen Sinnen wahrzunehmen. Dafür gab es nun den Nachwuchs-Umweltpreis des Kreises Offenbach.
Langen – In der Kita Im Grünen ist der Name Programm. Das Haus befindet sich im Weißdornweg und ist von Bäumen umgeben. Die Erzieherinnen und Erzieher legen den Kindern den Umgang mit der Natur nahe. Für das Konzept mit Gemüsegarten, Insektenhotel und vielem mehr erhält die städtische Kita nun den Umweltpreis für Kinder und Jugendliche des Kreises.
Der Herbst hat schon Einzug gehalten auf der gut 3 000 Quadratmeter großen Außenfläche der Kita, alles ist bedeckt mit Laub. Aber im Sommer stehen die Äpfel-, Birnen-, Maulbeeren- und sogar ein Maronenbaum in voller Pracht. Direkt vor dem Fenster des Büros der beiden Leiterinnen Kornelia Bachmann und Nicole Moskos wächst ein alte Eiche. Inzwischen ist die Kita bereits über 50 Jahre alt. 2011 wurde sie jedoch kernsaniert und ebenfalls vergrößert.
Durch die Pflege und Bepflanzung versucht das Team, den den rund 120 Jungen und Mädchen ganzheitliche Bildung zu bieten, erklärt Bachmann: „Das heißt, dass die Kinder hier im Alltagsleben möglichst viele Erfahrungen sammeln – auf allen Ebenen und mit allen Sinnesreizen.“

Viel davon erleben die Kinder draußen im Garten. Neben einem kleinen Hochteich bietet die Kita ebenfalls verschiedene Kräuter-, Blumen- und Hochbeete. Das angebaute Gemüse wird später in der Küche verarbeitet. Die Drei- bis Sechsjährigen sind Teil dieses Prozesses. Sie beobachten und verpflegen verschiedene Tiere, die rund um das Gebäude leben. Einmal im Jahr kommen fünf Hühner zu Besuch und wohnen für 14 Tage auf dem Gelände.
Außerdem säen, pflegen und ernten die Mädchen und Jungen die Pflanzen und Gemüsesorten. „Es gibt nicht nur diese Klassiker“, sagt Moskos. In den Beeten wachsen neben Tomaten und Gurken auch Kohlrabi, Zucchini, Kartoffeln, Erdbeeren, Blumenkohl und vieles mehr.
Außerdem unternehmen die Gruppen Ausflüge in den Wald, auf Streuobstwiesen oder zum Bauhof. Wichtig ist den 22 Erzieherinnen und Erziehern auch, dass das Verständnis der Kinder im Alltag geprägt wird. Bachmann nennt ein Beispiel: „Dass sie täglich schauen können, wie die Tomate am Strauch wächst.“ Auch das Integrieren der Mülltrennung in den Tagesablauf trägt dazu bei, den Kindern ein Bewusstsein für ihre Umwelt zu vermitteln.

Jedoch verbringen die Jungen und Mädchen nicht den ganzen Tag draußen. Im Gebäude der Kita Im Grünen basteln, spielen, tanzen und singen die Kinder ebenfalls. Einmal die Woche kommt eine Musikpädagogin. Eine weitere Betreuerin klappt des Öfteren das Klavier auf und singt mit den Kindern. „Außerdem haben wir angefangen, Nistkästen für die Meisen zu bauen“, erklärt Bachmann. Vergangenes Frühjahr haben die Vögel dort zwei bis dreimal genistet. Die Kinder bauten auch Eichhörnchen-Hängematten, Aufhängevorrichtungen für Vogelfutter und ein großes Insektenhotel.
Wegen all dieser Projekte bewarb sich die Kita für den Umweltpreis. In ihrer Bewerbung beschrieb das Leitungsteam die Motivation hinter den Projekten so: „Wir versuchen das ökologische Verantwortungsgefühl auszubauen und die Umwelt zu schützen. So werden grundsätzliche Werte und eine innere Haltung gebildet und gefestigt.“ (Fee Halberstadt)