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Langen: Neues Gesicht für die Bahnstraße

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Von: Manuel Schubert

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Frische Farbe: Der Schutzstreifen warnt Radfahrer vor sich öffnenden Autotüren.
Frische Farbe: Der Schutzstreifen warnt Radfahrer vor sich öffnenden Autotüren. © Strohfeldt

Die Bahnstraße in Langen bekommt mehr Grün und einen Schutzstreifen für Radfahrer. Das nahende Ende zweier Baustellen soll für mehr Parkplätze sorgen.

Langen – Mittlerweile ist es unübersehbar: Auf der oberen Bahnstraße tut sich einiges. Nach dem Aufbau der mintgrünen Parklets mit Sitzgelegenheiten und Fahrradständern hat die Stadt nun auch zahlreiche neue Bäume gesetzt, die Pflanzkübel bestückt und Markierungen auf dem Asphalt auftragen lassen. Viele Passanten bleiben dieser Tage stehen und gucken sich um: Das Erscheinungsbild der Einkaufsmeile verändert sich markant.

„Die Umstellung braucht ein bisschen Zeit“, sagt Joachim Kolbe, städtischer Fachbereichsleiter für Stadtentwicklung und Wirtschaft. So hätten die Parklets bislang ein geteiltes Echo hervorgerufen, von derber Kritik bis Zuspruch. „Wir wissen, dass sich die Leute mehr Grün, ein bisschen mehr Ruhe und mehr Ordnung wünschen“, meint Kolbe. „Es soll jetzt einfach mal ein Experiment sein, statt alles in Schutt und Asche zu diskutieren.“

Klar ist: Der motorisierte Verkehr muss auf der Bahnstraße künftig ein wenig zurückstecken. „Wenn mir die Auspuffe direkt bis an meinen Cappuccino-Schaum heranfahren, kann das nicht sein“, meint Kolbe. Die Besucher der Gastronomie seien nun durch die Parklets ein bisschen besser vor dem Verkehr geschützt. Dafür, dass auch Radfahrer künftig sicherer auf der Bahnstraße unterwegs sind, sollen die neuen Schutzstreifen sorgen. Da die Parkplätze entlang der Straße allesamt sehr schmal sind, zeigen die gestrichelten Linien künftig Fahrradfahrern den Bereich auf, in dem mit sich öffnenden Autotüren zu rechnen ist. Wie es die Symbole auf dem Asphalt zeigen, fahren Radler deshalb in Fahrtrichtung links davon – und nicht etwa zwischen Linie und Parkplatz. „Wir wollen auch die Autos etwas mehr in die Mitte lenken“, erklärt Kolbe.

In den kommenden Tagen und Wochen sollen im Zuge des Stadtexperiments weitere Veränderungen folgen. So werden zusätzliche Zebrastreifen aufgetragen, auch neue Spielgeräte könnten angebracht werden. Und für den Sommer sind Veranstaltungen auf der Bahnstraße geplant. Bis dahin sollen sich auch die „teils anarchischen Zustände“ (Kolbe) mit drei parallelen Baustellen etwas entspannen. Wenn im August der Rewe-Markt an der Ecke Zimmerstraße öffnet, werde sich die Bahnstraße dort schon deutlich übersichtlicher präsentieren. Im gleichen Zeitraum soll auch das Ärztehaus hinter der Alten Post bezogen werden.

Frische Optik: Die Bahnstraße wird deutlich grüner. Dafür sollen neue Bäume und Pflanzkübel auf den Parklets sorgen.
Frische Optik: Die Bahnstraße wird deutlich grüner. Dafür sollen neue Bäume und Pflanzkübel auf den Parklets sorgen. © Strohfeldt

Und mit den zwei Neubauten gibt es auch viele zusätzliche Parkmöglichkeiten: Schon demnächst sollen die von der Taunusstraße aus erreichbaren Stellplätze hinter den Geschäften, die aktuell noch durch die Baustelle blockiert sind, wieder freigegeben. Sowohl am neuen Rewe als auch bei Rossmann und am Ärztehaus schafft die Firma Salco Tiefgaragen und Parkplätze, die Kunden und Patienten kostenlos zur Verfügung stehen. Zudem wird die Flachsbachstraße in Kürze wieder freigegeben, sodass der Friedrich-Ludwig-Jahn-Platz besser erreichbar ist.

„Das alles sorgt für eine deutliche Entlastung auf der Bahnstraße“, betont Fachbereichsleiter Kolbe. Eine weitere verkehrliche Entspannung der Innenstadt ist ab dem 1. September zu erwarten, dem Stichtag für die Einführung des Hoppers im Öffentlichen Personennahverkehr. Die Elektro-Großraum-Vans werden die Zahl der großen Stadtbusse reduzieren.

Ende 2023, zum Abschluss des auf 18 Monate begrenzten und vom Land Hessen im Rahmen des Programms „Zukunft Innenstadt“ mit 250 000 Euro geförderten Experiments, wird Bilanz gezogen. So lange bleibt die Bahnstraße baustellenbedingt auf jeden Fall Einbahnstraße. Danach wird auf politischer Ebene entschieden, wie es weitergeht. Dass zum Abschluss auch die Bevölkerung mit einer Befragung noch einmal ihre Meinung äußern darf und soll, ist Teil des Prozesses. „Wir möchten eine dauerhafte Lösung für unsere Innenstadt, die möglichst von allen Bürgerinnen und Bürgern sowie den Gewerbetreibenden getragen wird“, stellt Kolbe klar. (Manuel Schubert)

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