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Ärger im Naturschutzgebiet: Unbekannte zerstören Zäune

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Von: Julia Radgen

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Nicht nur zertrampelt, sondern auch zerstört: Auf breiter Fläche haben Unbekannte die Querbalken dieses Zauns direkt am Radschnellweg abgenommen. Mittlerweile ist die Absperrung nach Abgaben der Stadt repariert.
Nicht nur zertrampelt, sondern auch zerstört: Auf breiter Fläche haben Unbekannte die Querbalken dieses Zauns direkt am Radschnellweg abgenommen. Mittlerweile ist die Absperrung nach Abgaben der Stadt repariert. © Stadt Langen

Es ist ein neues Ausmaß der Ignoranz: In Langen wurden zweimal binnen weniger Wochen Absperrgeländer am Radschnellweg mutwillig zerstört - auch zum Leidwesen der Naturschutzgebiete.

Langen – Der Radschnellweg zwischen Darmstadt und Frankfurt verläuft in weiten Teilen an der Feldgemarkung südlich des Stadtgebiets entlang. Diese Flächen sind als Landschafts- oder Naturschutzgebiete ausgewiesen, weil sie vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum dienen. Das macht das Radeln auf dem im vergangenen Jahr neu eröffneten Teilstück des Radschnellwegs attraktiv. Zum Schutz der Flächen dürfen Fußgänger sie aber nicht betreten. Um das zu verhindern, hat die Stadt auch Zäune aufgestellt. Die wurden nun das Ziel von Vandalismus.

Gleich zweimal binnen weniger Wochen haben Unbekannte Absperrgeländer nahe dem Radschnellweg in der Südgemarkung mutwillig zerstört. Im Rathaus ist der Ärger über den doppelten Schaden groß: Denn zu den Kosten für die Reparatur kommt die Zerstörung der Natur, da die eigentlich unerwünschten Trampelpfade weiterhin rege genutzt werden.

Langen: Ärger im Naturschutzgebiet – Unbekannte zerstören Zäune

Die Holzzäune entlang der Trasse sollen die unter Natur- oder Landschaftsschutz stehenden Flächen in Langen vor unbefugtem Betreten schützen, etwa durch Spaziergänger und Hundehalter. Schilder weisen entlang der Schnellwegtrasse darauf hin, dass Fußgänger die offiziellen Wege benutzen müssen und das Betreten der angrenzenden geschützten Flächen streng verboten ist. Allerdings ist im Rathaus bekannt, dass sich in den vergangenen Jahren bereits etliche breite, aber illegale Trampelpfade gebildet haben, die die Stadt nun durch Zäune zugestellt hat.

Diesen Trampelpfad, der zum Radschnellweg führt, soll der Zaun unzugänglich machen. Direkt dahinter wurden Sträucher gepflanzt. Auch diese Absperrung wurde zerstört.
Diesen Trampelpfad, der zum Radschnellweg führt, soll der Zaun unzugänglich machen. Direkt dahinter wurden Sträucher gepflanzt. Auch diese Absperrung wurde zerstört. © Stadt Langen

„Leider scheinen einige Mitbürger den Wert unserer Natur immer noch nicht erkannt zu haben“, bedauert Erster Stadtrat Stefan Löbig. „Die Zäune stehen dort aus einem guten Grund“, betont er. Wenn nun Passanten oder Gassigeher über diese Holzzäune klettern oder sie umgehen, ist das illegal und kann mit Bußgeldern geahndet werden. Dass nun einige Zeitgenossen aber sogar so weit gehen, die Absperrungen mutwillig zu zerstören, ist eine Steigerung des bisher Dagewesenen.

„Den Schaden hat nicht nur die Natur, sondern auch die Allgemeinheit und somit jeder Bürger. Schließlich werden die Reparaturarbeiten letztlich aus Steuergeldern bezahlt“, verdeutlicht der Erste Stadtrat. Er appelliert deshalb, die Zäune zu akzeptieren. Gleichzeitig bittet er Spaziergänger und Radfahrer, die dort unterwegs sind und entsprechende Beobachtungen machen, diese zu melden. (jrd)

Hinweise

auf Sachbeschädigungen nimmt die Polizeistation Langen unter 06103 90300 entgegen. Ein Infoflyer der städtischen Umweltberatung zeigt das offizielle Wegenetz.

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