Langener Autorin Cornelia Härtl veröffentlicht Weihnachtsroman

Die Langener Autorin Cornelia Härtl hat sich einen lang gehegten Traum erfüllt: „Über allem leuchtet ein Stern“ hat sie erstmals einen Weihnachtsroman veröffentlicht.
Langen – Sie ist bekannt für ihre Lena-Borowski-Romane, die Schmunzelkrimis mit Langen-Bezug unter dem Pseudonym Carla Wolf oder romantische Geschichten – aber mit ihrem neuen Buch betritt Cornelia Härtl von ihr ungewohntes Terrain: Die Langener Autorin hat einen Weihnachtroman geschrieben. Und das ist nicht die einzige Besonderheit ihres neuen Werks.
„Das Buch ist in zweierlei Hinsicht ungewöhnlich für mich. Es ist kein Krimi und kein Liebesroman – und ich konnte es in einem großen Verlag veröffentlichen“, sagt Härtl. Ihr Weihnachtsroman „Über allem leuchtet ein Stern“ ist am 29. September im Fischer-Verlag erschienen. Härtl weiß noch, wie es war, die E-Mail vom Verlag zu erhalten. „Ich hatte das Manuskript eingeschickt, und es ist gleich auf Interesse gestoßen – ein tolles Gefühl“, sagt die Autorin.
Sie habe schon länger vorgehabt, einen Weihnachtsroman zu schreiben. „Denn ich bin ein großer Fan von Weihnachtsfilmen“, sagt Härtl lächelnd. Sie und ihr Mann schauen in der Vorweihnachtszeit gern Filme, „in denen es um große Gefühle, das Miteinander und die Fragen des Lebens geht“. Dauerfavoriten der Härtls sind etwa „Obendrüber, da schneit es“, „Der Wunschzettel“ oder „Alle unter einer Tanne“.
Weihnachten ist für sie auch immer eine Zeit, in der man rekapituliert und in der sich viel um die Familiengeschichte dreht. Das zeigt sich an Härtls Figuren. Denn der Roman dreht sich um mehrere grundverschiedene Menschen, die wegen eines Schneesturms in einem kleinen Berggasthof stranden:

Da sind ein Anwalt und seine Tochter, eine Nanny mit Zwillingen und ein Sternekoch aus München. Als der Schnee draußen dichter wird, müssen sie in der Gaststube zusammenrücken. Sie sprechen über gescheiterte Beziehungen und Existenzen, aufgegebene Träume und falsche Hoffnungen. „Am Ende des Abends stellt sich heraus, was wirklich zählt im Leben jedes Einzelnen“, heißt es im Klappentext.
Die Figuren sind das Herzstück ihrer Geschichte, sagt Härtl. „Ich habe die Personen schon von Anfang an vor mir gesehen, vom allerersten Satz an waren die Figuren in meinem Kopf lebendig“, beschreibt sie. Deshalb sei ihr dieses Buch besonders ans Herz gewachsen. „Es war ein echtes Herzensprojekt“, meint sie.
Zu den Charakteren habe sie sich wieder durch den Alltag inspirieren lassen. „Ich höre Menschen sehr aufmerksam zu, das setzt bei mir etwas in Gang. Wenn ich etwas aufschnappe, läuft meine Denkmaschine an, und ich verarbeite das – aber niemals eins zu eins.“
Die Figur des Fernsehkochs sei beispielsweise inspiriert von Erfahrungen, die Härtl in jungen Jahren in der Hotellerie gemacht hat – denn die Langenerin war lange beruflich in Luxushotels tätig. Verbunden mit Eindrücken etwa aus TV-Kochsendungen habe sie die Figuren ausgearbeitet. „An solchen Blaupausen hangele ich mich entlang, aber mir ist wichtig, dass die Figuren detailliert ausgearbeitet sind und Tiefe besitzen.“
Die Vater-Tochter-Geschichte sei ihr deshalb persönlich sehr nahe gegangen. Im Gegensatz zum Krimi habe sie diesen Roman mehr von den Figuren und ihren Konstellationen her aufgebaut als von der Handlung her. „Beim Krimi steht hingegen die Dynamik der Geschichte im Vordergrund. Es dreht sich um den Mordfall: Wer wird getötet, von wem, warum, und wie kommt es heraus?“
Buch zu gewinnen
Wir verlosen ein neutral signiertes Exemplar von Cornelia Härtls neuem Buch. Wer gewinnen möchte, schickt eine E-Mail mit dem Betreff „Sterneleuchten“ bis Mittwoch (06.10.2021), 12 Uhr, an red.langen@op-online.de. Der Gewinner/die Gewinnerin wird per E-Mail benachrichtigt und kann das Buch bei uns in der Redaktion abholen.
Der Verlag beachtet bei der Speicherung und Verwendung der Daten die einschlägigen datenschutzrechtlichen Bestimmungen. Die Daten werden nur für die Zwecke des Gewinnspiels erhoben und verarbeitet und nicht an Dritte weitergegeben.
Inspiriert habe sie auch ein Urlaubserlebnis, als ihr Mann und sie einmal im Winter in Österreich eingeschneit waren. „Als wir morgens aufgewacht sind, lag meterhoch Schnee, sodass man nicht mal mehr die Balkontür öffnen konnte“, erzählt Härtl. Dieses Erlebnis sei definitiv in ihre Geschichte eingeflossen. „Damals dachte ich mir schon: Was wäre, wenn man in einer Hütte eingeschneit ist? Das hat mich nicht mehr losgelassen.“
Nach der ersten Idee im Jahr 2019 hat Härtl im Januar 2020 mit dem Schreiben begonnen – und noch am Roman gearbeitet, als der Winter längst vorbei war. „Da musste ich mich schon mal in Weihnachtsstimmung versetzen, als ich bei 30 Grad am Roman geschrieben habe“, erzählt sie. Das sei manchmal gar nicht so leicht gewesen. Aber da seien die Weihnachtsfilme wieder Gold wert gewesen. Ihre Verlagslektorin habe ihr schließlich als Rückmeldung gegeben, dass der Roman ein „heimeliges Gefühl“ vermittele. „Das war genau mein Ziel“, freut sich Härtl.
Momentan arbeitet die Schriftstellerin bereits an ihrer nächsten Krimi-Veröffentlichung, die im kommenden Frühjahr erscheinen soll. Und sie hat schon eine Idee für ein Buch in einem ähnlichen Genre, die sie gerade ausarbeitet. „Diesmal ein Familienroman“, so Härtl. „Ich habe schon eine besonders schöne Gegend als Schauplatz ausgesucht“, verrät sie. Dieser Roman wird aber im Sommer spielen. (Julia Radgen)
Das Buch „Über allem leuchtet ein Stern“ von Cornelia Härtl ist im Fischer-Verlag als Taschenbuch erschienen und kostet 13 Euro (288 Seiten, ISBN 978-3596706082). Das Buch ist – auf Wunsch auch mit persönlicher Widmung – bei Litera, Der Buchladen und im Kaufhaus Braun in Langen erhältlich. Zudem erscheint der Roman als E-Book.