Langener Comedian: Peter Kunz ist heiß auf Rückkehr in die Stadthalle

Er war Stadionsprecher von Darmstadt 98 und Moderator von Gerhard Schröders Wahlkampfshows. Er rappte als Der Ingenieur und produzierte erfolgreiche Dance-Tracks mit seinem Projekt Morris Jones. Und seit 2018 ist Peter Kunz auch noch Stand-up-Comedian. Zusammen mit seinem Kollegen Luca Brosius kommt der in Langen aufgewachsene Entertainer am Sonntag, 6. März, 18 Uhr, mit der „Kunz & Brosius Comedy-Show“ in die Stadthalle. Wir haben den 50-jährigen Kunz, im Hauptberuf Immobilien-Unternehmer und mittlerweile im Vordertaunus sesshaft, vorab zum Interview erreicht.
Wie schafft man es, nach zwei Jahren Corona nicht den Humor zu verlieren?
Man kann diese Zeit ja teilweise nur mit Humor ertragen. Ich bin grundsätzlich ein sehr positiver Mensch, der in allem etwas zum Schmunzeln sieht. Es ist aber nicht so, dass wir Corona ständig im Programm verarbeiten, das hängt den Leuten sowieso zum Hals heraus. Bei uns geht es eher um zeitlose Themen: Wir müssen ja auch in Corona-Zeiten zum Friseur oder ins Fitnessstudio.
Wie wichtig ist es Ihnen in einer so tristen Zeit, Leute zum Lachen zu bringen?
Ganz wichtig! Wenn Corona dann mal um ist, werden wir uns alle neu sortieren müssen, vor allem, was soziale Nähe betrifft. Es ist jetzt schon wahnsinnig schwer, 100 Leute in einen Saal zu bekommen, weil wir alle die letzten zwei Jahre so ein Grund-Störgefühl hatten, uns zu nah an andere Menschen zu begeben. Aber genau deswegen kämpfen wir um jede verkaufte Eintrittskarte. Die Leute, die bei unserer Show waren, sind total glücklich, mal zwei Stunden dem Wahnsinn entflohen zu sein und herzhaft in ihre Maske gelacht zu haben.
Am 6. März geht es nach Langen. Worauf darf das Publikum sich freuen?
Auf zwei Stunden Nonsens mit allen Elementen, die Comedy hergibt. Luca Brosius ist der Mann der 50 Stimmen, von Horst Schlämmer bis Rainer Calmund, dazu macht er „Physical Comedy“ à la Mister Bean. Es gibt eine Talkrunde mit Karl Lauterbach, eine Spezialversion von „Let’s Dance“, wir spielen „Dalli Dalli“ und zwischendurch kommen immer wieder klassische Stand-up-Comedy-Teile. Alle fünf Minuten passiert was völlig anderes. Eigentlich eine Art Late-Night-Show um 18 Uhr – übrigens auch für Kinder ab zehn Jahren.
Wie ist die Rollenverteilung auf der Bühne?
Ich bin mehr der klassische Stand-up-Comedian, der das Ganze zusammenhält und durch die Show führt. Und Luca ist der Durchgedrehte, Verrückte, der quasi um mich herum kreist, den ich versuche, in den Griff zu kriegen – was mir nicht immer gelingt. (lacht)
Wie haben Sie beide zusammengefunden?
Wir haben uns in Frankfurt bei einer Comedy-Show getroffen, die „Kunst gegen Bares“ heißt. Das Publikum stimmt durch Geldeinwerfen in Spendenbüchsen ab, wer ihm am besten gefallen hat. Ich hatte 1,30 Euro und zwei abgenagte Hühnerknochen drin, Luca hatte 3 Euro und ’nen Sanifair-Gutschein. So haben wir uns kennengelernt. Jeder von uns hatte damals Material für ein halbes Programm, da haben wir uns zusammengetan.
Wie viel Spaß macht Ihnen die neue Betätigung als Comedian?
Das macht riesigen Spaß, das sind Lichtblicke in dieser komischen Zeit. Viele von uns haben ja zwei Jahre lang im Schlafanzug zu Hause gesessen und waren gar nicht mehr auf solchen Events. Dementsprechend ist das Publikum regelrecht entfesselt – und wir auch!
Wie stark ist die Bindung zur alten Heimat noch?
Meine Eltern leben noch in Langen, durch meinen Hauptjob in der Immobilienbranche bin ich natürlich auch mit der Langener Wirtschaftsförderung ganz gut verdrahtet und kriege mit, was hier so passiert. Und: Wir wohnen am Hang, deswegen kann ich die Langener Hochhäuser aus meinem Schlafzimmerfenster sehen.
Ihr letzter Auftritt in der Stadthalle – bei der von Ihnen organisierten Spenden-Show für den krebskranken Elliot – liegt zwei Jahre zurück. Wie sehr freuen Sie sich nun auf die Rückkehr nach Langen?
„Comedy für Elliot“ war ein grandioses Event: ausverkaufte Stadthalle, 600 Leute, ganz knapp vor Corona. Wollen wir hoffen, dass so etwas bald wieder funktioniert. Jetzt freue ich mich auf das nächste Heimspiel. Wir hoffen, dass noch viele ein Ticket kaufen, wir sind heiß. Es ist auch egal, ob 100 Leute kommen oder 200, wir werden einen super Abend haben.
Haben Sie Angst, dass die Show am 6. März wegen Corona ins Wasser fallen könnte?
Nein, wir ziehen durch. Lauterbach sagt, die Welle ist durch, und wir hoffen, dass die Langenerinnen und Langener mit uns durchziehen. Es gibt ein super Hygienekonzept, da muss wirklich keiner Bedenken haben. Die Stadthalle ist groß, man ist abgetrennt durch Plexiglasscheiben und es gilt Maskenpflicht am Platz. Für Menschen, die lange nichts mehr unternommen haben, ist es eigentlich der perfekte erste Schritt, sich mal wieder rauszuwagen. (Manuel Schubert)
Gewinnspiel
Unsere Redaktion verlost fünf Mal zwei Tickets für die „Kunz & Brosius Comedy-Show“. Zur Teilnahme einfach bis Donnerstag, 24. Februar, 13 Uhr, eine E-Mail mit dem Betreff „Comedy“ und mit Angabe des vollständigen Namens an langen@op-online.de schicken. Die Gewinner bekommen jeweils zwei Plätze auf der Gästeliste und werden per Mail benachrichtigt.
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