Langener Naturkita-Gruppe bekommt grünes Licht

Langen – Die Stadtverordnetenversammlung hat bei ihrer jüngsten Sitzung mehrere wichtige Projekte auf den Weg gebracht. Ein Überblick.
Naturkita Zauberburg
Die Kita Zauberburg (Egelsbacher Straße) bekommt eine zusätzliche Naturgruppe. So kann die Stadt Langen die Kapazität von 99 Plätzen um 20 zusätzliche Vormittagsplätze für drei- bis sechsjährige Kinder auf 119 erweitern. Die Gruppe ist organisatorisch der Zauberburg angeschlossen, aber als Naturgruppe für die Betreuung unter freiem Himmel geplant. Die Stadtverordneten stimmen mit großer Mehrheit durch CDU, SPD, FDP, Grüne, WiLa, Linke und UWFB zu, dass die Stadt einen 36 Quadratmeter großen Schutzwagen für die Gruppe auf einem Grundstück in unmittelbarer Nähe zur Zauberburg installiert. In den Nachtragshaushalt 2021 werden rund 83 000 Euro für die Anschaffung des Wagens eingestellt, weitere 182 000 Euro für die Herrichtung, Erschließung, die Außenanlagen und die Baunebenkosten. Im Haushalt 2022 werden die zusätzlichen Plätze mit 216 269 Euro veranschlagt.
Die FWG-NEV will den Antrag in den Bauausschuss zurückverweisen, da sie noch Fragen zur Erschließung des Geländes hat und der Schutzwagen keine Toiletten für die Erzieher vorsieht. SPD, FDP und CDU argumentieren jedoch für eine schnelle Umsetzung der Gruppe, weil der Mangel der Kitaplätze in Langen noch immer riesig ist. „Ich finde, ein solcher Schutzwagen ist eine gute Idee. Wenn wir die zusätzlichen Plätze in fünf oder acht Jahren nicht mehr brauchen, haben wir nicht in ein Gebäude investiert“, sagt Christian Jaensch (FDP). Christian Gött, Fraktionschef der CDU, betont, dass die Stadtverordneten auf die Kompetenz der Kitafachleute im Rathaus vertrauen sollten, was die Ausstattung der Einrichtungen angeht.
Fahrrad-Südtangente
Mit einstimmer Mehrheit wird ein Prüfantrag der Grünen beschlossen: Der Magistrat soll untersuchen, ob an der Kreuzung Olympiaviertel/ehemalige B 3 eine Bedarfsampel oder ein Kreisel eingerichtet werden kann und wie hoch die Kosten für ein solches Projekt wären. Auch die Möglichkeit eines Fahrradwegs von der B 3 zum Steinberg (Am Bergfried) soll geprüft werden. Hintergrund ist ein tödlicher Radunfall, der sich im Juli 2020 an der Kreuzung ereignet hatte. In der Begründung heißt es, die Straße sei schwer zu überqueren und ein sicherer Übergang – insbesondere für Schulkinder – dringend notwendig. Über eine ausgebaute Route wären die Adolf-Reichwein-Schule, das Dreieichgymnasium und die Albert-Einstein-Schule für die Bewohner des Steinbergs perfekt zu erreichen, ohne im Berufsverkehr quer durch die Stadt fahren zu müssen. Ebenso die Stadthalle, das Hallenbad, das Rathaus oder der Sportpark Oberlinden.
Sporthalle Oberlinden
Einstimmig ist auch die Vorbereitung des Baus einer neuen Vier-Felder-Sporthalle im Sportpark Oberlinden beschlossen. Die Stadt hat sich bereits erfolgreich um die Förderung des rund 4,5 Millionen Euro teuren Neubaus der Halle beworben. Das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ stellt Langen in den Jahren 2021 bis 2026 eine Zuwendung von maximal zwei Millionen in Aussicht. Die Bäder- und Hallen-Management GmbH (BaHaMa) ist nun offiziell mit den Planungen beauftragt und wird einen Vorschlag unterbreiten, ob die Stadt selbst Bauherrin, Eigentümerin und Betreiberin der Sporthalle sein soll, oder ob die BaHaMa das übernimmt. Außerdem müssen BaHaMa-Geschäftsführer Joachim Kolbe und sein Team einen Entwurf eines Nutzungskonzeptes und eines Nutzungs- und Betreibervertrages mit dem Turnverein Langen vorlegen.
B-Plan Lerchgasse
Die Stadtverordneten stimmen einem Bebauungsplan für die Lerchgasse zu. Der Geltungsbereich umfasst die Grundstücke beiderseits der Lerchgasse sowie die Grundstücke entlang des Leukertswegs Nummer 10-16. Ziel der Planung ist die Sicherung des Straßenraumes und die Entwicklung zukünftiger Bauvorhaben. Es liegen der Stadt Voranfragen vor, die zum Teil die bestehenden Proportionen nicht berücksichtigen oder in der Anzahl der Wohneinheiten die vorhandene Dichte überschreiten. Ein Bebauungsplan bietet rechtliche Sicherheit für die Stadt und die Bauherren.
Von Nicole Jost