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Losverfahren entscheidet: 46 Jugendliche bekommen keinen Platz an Schule

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Von: Manuel Schubert

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Kein Platz: Die Dreieichschule Langen ist an der Kapazitätsgrenze. (Symbolbild)
Kein Platz: Die Dreieichschule Langen ist an der Kapazitätsgrenze. (Symbolbild) © dpa

An der Dreieichschule in Langen bekommen 46 Jugendliche fürs neue Schuljahr keinen Platz. Die Leitung des Gymnasiums plädiert für einen Ausbau auf dem Stadtgartenareal.

Langen – Wenn am 5. September in Hessen das neue Schuljahr beginnt, werden 180 Fünftklässler an die Dreieichschule in Langen (Kreis Offenbach) kommen, verteilt auf sechs Klassen. 46 Jungen und Mädchen schauen dann in die Röhre: Denn an dem Langener Gymnasium herrscht in diesem Jahr ein extremer Engpass, ihnen allen konnte der Erstwunsch bei der Wahl der weiterführenden Schule nicht erfüllt werden. Ein Losverfahren entschied über die Platzvergabe.

Laut Karin Rosbach vom Staatlichen Schulamt Offenbach habe man etwa zwei Drittel der Betroffenen den Zweitwunsch erfüllen können. „Ein ganz großer Teil dieser Schüler geht auf die Adolf-Reichwein-Schule“, so die Vertreterin von Amtsleiterin Susanne Meißner. Ganz wenigen Jugendlichen habe man weder Erst- noch Zweitwunsch erfüllen können. Ihnen sei ein Platz an der Ricarda-Huch-Schule, der Heinrich-Heine-Schule (beide in Dreieich) oder der Albert-Einstein-Schule in Langen angeboten worden. Dort gebe es genügend freie Kapazitäten.

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Alle Schüler kommen jedoch auf einen Gymnasialzweig und haben so die Möglichkeit, das Abitur zu machen. „Es gibt eine freie Wahl des Bildungsgangs, und der muss auch ermöglicht werden. Es gibt aber kein Anrecht auf die Wunschschule“, betont Rosbach. Das Losverfahren werde transparent mit einem Computerprogramm durchgeführt, dabei seien die Leitungen der Schulen mit ausgereizten Kapazitäten, Vertreter des Kreises und des Kreiselternbeirats sowie Juristen anwesend.

Bei den Familien, die für ihr Kind keinen Platz an der Dreieichschule bekommen haben, ist der Unmut dennoch groß. „Ich verstehe die Enttäuschung“, sagt Schulleiterin Nicole Ott. „Viele sagen: Mein Kind ist doch so gut auf der Schule, warum kann man nicht nach Noten entscheiden?“ Das Losverfahren sei aber am fairsten und gebe allen gleiche Chancen. Ott verweist darauf, dass man den gymnasialen Bildungsgang an allen drei weiterführenden Schulen in Langen belegen könne. „Alle Schulen machen eine gute Arbeit. Und man kann ja auch von allen Schulformen in der Oberstufe zu uns wechseln.“ Das Gymnasium sei „nicht das einzig selig machende“.

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Ott bekräftigt jedoch den Wunsch nach einer schon länger diskutierten Erweiterung der Dreieichschule in Langen. „Unsere Fachräume sind alt und für kleinere Schülerzahlen ausgelegt, wir sind an der Kapazitätsgrenze.“ Dass die Stadtverordneten einen Erweiterungsbau auf der Fläche des Stadtgartens mehrheitlich abgelehnt haben, kann sie nicht verstehen. „Ich stehe weiter dazu: Das wäre ein gutes Gebiet für ein neues Oberstufengebäude. Unser Wunsch an die Politik ist, doch einen Teil des Stadtgartens zur Verfügung zu stellen“, appelliert Ott. (Manuel Schubert)

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