Mehr Geld für Langener Musiklehrer

Unterricht auf diversen Instrumenten und in Gesang, musikalische Früherziehung und das Mitwirken in über 20 verschiedenen Ensembles, Bands, Orchester und Chöre – all dies bietet die Musikschule Langen. Für die Stadt ist sie die zentrale Institution für musikalische Bildung. Um Langener Kindern, Heranwachsenden und Erwachsenen weiter eine hochwertige Ausbildung durch gut ausgebildete und motivierte Lehrkräfte zu bieten, möchte der Magistrat die Honorare der Lehrenden an der Musikschule um fünf Prozent erhöhen.
Langen – Dafür sollen die Entgelte in gleichem Umfang angehoben werden. Wenn die Stadtverordnetenversammlung zustimmt, sollen beide Erhöhungen ab 1. März 2023 gelten. Letztmals wurden die Honorare der Lehrkräfte zum 1. März 2021 um 2,3 Prozent und die Entgelte um drei Prozent erhöht. „Die Steigerung der ohnehin niedrigen Honorarsätze hielt schon damals nicht mit der allgemeinen Einkommensentwicklung und der Inflation Schritt“, betont Bürgermeister Jan Werner.
Als staatlich anerkannte, den Richtlinien des Landes entsprechende Bildungseinrichtung beschäftigt die Musikschule ausschließlich Lehrende mit musikpädagogischen Befähigungen und entsprechenden Hochschulabschlüssen. Für den überwiegenden Teil ist der Musikunterricht die Hauptverdienstquelle. „Vor diesem Hintergrund halten wir eine Erhöhung der Honorare und die Investition der Entgelterhöhung in die Qualitätssicherung und Verbesserung der Einkommenssituation der Lehrkräfte für dringend geboten“, sagt Werner. Erster Stadtrat Stefan Löbig ergänzt, dies sei auch vor dem Hintergrund wichtig, dass es in einzelnen Bereichen immer schwieriger werde, geeignete Lehrkräfte zu finden.
Musikunterricht sollte sich jeder leisten können
Um die Musikschule attraktiv für die breite Bevölkerung – auch mit Blick auf einkommensschwächere Gruppen – zu halten, soll die Entgelterhöhung moderat ausfallen. „Schließlich ist Ziel und Aufgabe der öffentlichen Musikschulen, möglichst alle Bevölkerungskreise zu erreichen. Wir liefen bei einer stärkeren Erhöhung Gefahr, diese bildungspolitische Zielsetzung zu verfehlen“, erklärt Löbig.
Das Entgelt für den großen Bereich der Elementaren Musikerziehung, die sich an Kinder bis sechs Jahre richtet, soll sich daher nach den Plänen des Magistrats nur um einen Euro je Monat erhöhen. Instrumental- und Vokalunterricht sollen je nach Unterrichtsform zwei bis vier Euro teurer werden. Die von Erwachsenen stark nachgefragte Zehnerkarte soll ebenfalls mehr kosten, der schon recht hohe Preis für das Bandcoaching bleibt konstant.
Familien- und Sozialermäßigungen bleiben bestehen
Der Klaviertaler, den alle Klavierschüler für die Nutzung der Tasteninstrumente zu entrichten haben, steigt aufgrund der ab 2023 dafür fälligen Umsatzsteuer von zwei auf 3,50 Euro. Steuerpflichtig sind künftig auch Mietpreise für Instrumente: Sie verteuern sich je nach Kategorie um zwei bis drei Euro auf 13 beziehungsweise 19 Euro je Monat.
Die Familien- und Sozialermäßigungen will der Magistrat komplett erhalten: Das zweite Kind einer Familie erhält weiter 25 Prozent, alle weiteren bezahlen nur die Hälfte. Wer eine entsprechende Bescheinigung vorlegen kann, erhält bis zu 75 Prozent Ermäßigung.
Mit den Magistratsvorschlägen zur Neufassung von Entgeltverzeichnis und Honorarordnung befassen sich der Ausschuss für Soziales, Kultur und Sport am Donnerstag, 10., und der Haupt- und Finanzausschuss am Dienstag, 15. November. Den endgültigen Beschluss soll die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, 1. Dezember, fassen. (jrd)